Kritische Theorie als Paradigma
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- Geschrieben von Heiko Bolldorf
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Zur Diskussion zwischen Freudo-Marxismus, Kritischer Psychologie und Poststrukturalismus
In den 1930er Jahren suchten marxistische Intellektuelle eine Antwort auf die Frage, woher die autoritären Tendenzen der Massen kommen. Warum schließen sich die Massen, statt ein überlebtes, ihren Interessen schadendes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem abzuschaffen, so bereitwillig reaktionären bis faschistischen Bewegungen und Organisationen an?
In den Protesten der Studentenbewegung der 60er Jahre wurde diese Frage wieder aufgegriffen und mit drei Theorien beantwortet: 1. dem Freudo-Marxismus der kritischen Theorie der Gesellschaft, 2. der kritischen Psychologie von Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp, 3. der Machttheorie von Michel Foucault.
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- Geschrieben von Lukas Meisner
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Marcuses emanzipatorische Vernunft für eine rationale Gesellschaft
Bei dem Essay von Lukas Meisner(1) handelt es sich um ein Erinnern an Marcuses verdrängte emanzipatorische Rationalität, zusammengedacht mit einer rationalen Gesellschaft, gegen die postmodernen Irrationalismen, bespielt von der schöpferisch-zerstörerischen Mimesis ans liquidierende Kapital von Seiten französischer Theorie. Im Essay wird ein radikalisiertes Projekt der Moderne gegen seine post-post-post...Verabschiedungen vorgeschlagen - von Postmarxismus über Posthumanismus bis Postkolonialismus....Es geht um die radikale Abtrennung Kritischer Theorie von allem, was mit Poststrukturalismus zu tun hat, gegen deren modische Assimilation.
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- Geschrieben von Peter Kern
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Metaphysik als Forderung rationaler Weltauffassung
In dem folgenden kleinen Essay gibt der Autor Peter Kern eine Einführung in die negative Metaphysik/ Theologie von Karl Heinz Haag, der von seiner Arbeit sagte: “Seit 1952 habe ich philosophiegeschichtliche Grundlagen für jene Theoreme (der kritischen Theorie – H.G.) beigestellt und damit zur Verankerung dieser Lehre in der Tradition des abendländischen Denkens beigetragen“.
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- Geschrieben von Alexander Neupert-Doppler
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Zur Kritischen Theorie der Organisation
“‘Time to organize‘“ ist eine beliebte Floskel der heutigen Rest-Linken. Aber wie? Alexander Neupert-Doppler greift in seinem Text ‚Nachdem es keine Partei mehr gibt – Zur Kritischen Theorie der Organisation‘ auf weniger bekannte Antworten aus der Kritischen Theorie zurück: Horkheimers Kritik traditioneller Organisationen ((Partei, Gewerkschaft, Genossenschaften), Benjamins zeitweilige Begeisterung für revolutionäre Bewegungs- und Betriebsorganisationen, Marcuses Modell für eine verbindende Basisorganisation.
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- Geschrieben von Wolfgang Bock
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Direkte Aktion, Tod und Politik in Walter Benjamins „Zur Kritik der Gewalt“
Politisch denkende Menschen sehen sich am Anfang des 21. Jahrhundert mit einer Machtkonstellation und einem internationalen Aufstieg des rechten Populismus und Autoritarismus konfrontiert, die Apologeten des Fortschritts einige Jahrzehnte zuvor nicht mehr für möglich gehalten hätten. Walter Benjamin hatte dagegen eine andere Idee von politischem Fortschritt und besaß keine Illusionen darüber, dass der Faschismus in einer anderen Konstellation wieder auftauchen könne. Mit Carl Schmitt teilt Benjamin die Kritik an der parlamentarischen Demokratie. Aber aus unterschiedlicher politischer Position: wo Schmitt zurück zur vertikalen Diktatur strebt, befürwortet Benjamin einen horizontalen Anarchismus.
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Im Folgenden lesen Sie Auszüge aus dem 2021 erschienenen Buch von Norbert Rath: Unmittelbarkeitssehnsucht - Entwürfe einer zweiten Natur (Würzburg: Königshausen & Neumann, S. 7 ff.), zum einen aus der Einleitung: Was heißt überhaupt „zweite Natur“?, zum andern aus dem Kapitel: Was bedeutet Unmittelbarkeit? Norbert Rath befasst sich seit langem mit der Begriffs- und Problemgeschichte von 'Natur' / 'Unmittelbarkeit' / 'zweite Natur' und ihrer Bedeutung für die Theorietradition der 'Frankfurter Schule'.
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
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Im folgenden Aufsatz skizziert Helmut Dahmer den Zusammenhang der psychoanalytischen Theorie- und Vereinsgeschichte mit der geschichtlichen Realität vor 1933. Sie wird rückblickend als eine Geschichte der Selbstbeschränkung unter gesellschaftlichem und politischem Druck kenntlich.
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
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Skizze über das dialektische Verfahren von Hegel als Algebra der Revolution
Ein Beitrag zum 250. Geburtstag von G.W. F. Hegel
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Im Zentrum des Werkes von Theodor W. Adorno steht eine unnachgiebige Ideologiekritik an Phänomenen und Verhältnissen ‚zweiter Natur‘, das heißt am Schein der Naturwüchsigkeit und Unmittelbarkeit von in Wirklichkeit Gewordenem und Vermitteltem. Schüler Adornos (und Horkheimers) wie Helmut Dahmer, Oskar Negt und Alfred Schmidt haben an diesen Typus von Kritik angeknüpft.
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- Geschrieben von Arne Kellermann
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Adorno beschreibt in seinem Text über den Fetischcharakter in der Musik den neuen Warenfetischismus, den späten Fetischcharakter. Versuchen manche Leute die primäre Differenz zu Marx darin auszumachen, dass Adorno ja nun die psychologische Seite miteinbeziehen würde und damit die Fetischismus-Theorie voran bringe, so meinen andere, dass Adorno den Kultwert der Kunst mit dem (ökonomisch zu denkenden) Warenfetischismus zusammenbringen und damit verschiedene Ebenen vermischen würde.
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- Geschrieben von Alexander Neupert-Doppler
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Zur Kritischen Theorie der Kairószeit
Neupert-Doppler reflektiert in der folgenden Abhandlung auf die philosophischen Begriffe „Kairós“, „Jetzt-Zeit“, „Fortschritt“, „Konstitution“. An den Begriff des „Kairós“ (Tillich, Adorno, Horkheimer) oder der „Jetzt-Zeit“ (Benjamin) orientieren sich sowohl Tillichs kritische Theologie als die kritische Theorie von Adorno, Benjamin, Horkheimer und sie sind beide bis heute gebräuchlich:
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Im Zentrum dieses Beitrags über das Konzept der Alternative im Umkreis der ‘Frankfurter Schule’ nach 1933 stehen entsprechende Gedanken von Walter Benjamin, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno (Abschnitte 3 bis 5). Die Suche nach Alternativen konnte gerade im Jahr 1933 auch ganz anders ausgehen als bei den drei Genannten (Abschnitt 2). Horkheimer und Adorno sind Philosophen, für die das Suchen, Auffinden und Formulieren von alternativen Politikentwürfen zum Kern ihres Denkens gehört. Sie bleiben allerdings – zumindest nach 1939 – skeptisch gegenüber der Vorstellung, man könne gewünschte Alternativen mit Hilfe revolutionärer Rhetorik einer Verwirklichung näher bringen.
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Oskar Negt, dieser bedeutende Soziologe und Philosoph aus der ‘zweiten Generation’ der ‘Frankfurter Schule’, ist am 1. August 2019 85 Jahre alt geworden. Im folgenden Beitrag geht es vor allem um seine Stellung zu Theodor W. Adorno, zu Jürgen Habermas und zu Alexander Kluge. Negt, sagt sein Freund Kluge, lebe „eine Haltung, die der inneren Struktur des politischen Protests und der Kritischen Theorie“ entspreche (Kluge 2001, S. 6). – Der Titel des Beitrags greift eine Formulierung von Ernst Bloch auf, der 1953 ein Bändchen Christian Thomasius, ein deutscher Gelehrter ohne Misere veröffentlicht hat.
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
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Reflexion auf Voraussetzungen der Gesellschaftskritik
Der Text von Hendrik Wallat reflektiert Voraussetzungen der kritischen Theorie der Gesellschaft. Das geschieht in Form einer subtilen Analyse metaphysikkritischer Argumentationen. In ihrem Zentrum stehen Friedrich Nietzsches vernichtende Metaphysikkritik und Karl Heinz Haags „negative Metaphysik“.
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Selbstzeugnisse und Anekdoten
Vor fünfzig Jahren, am 6. August 1969, ist Theodor W. Adorno überraschend in der Schweiz an den Folgen eines Herzinfarktes verstorben. Der folgende Beitrag stellt zum Gedenken an Adorno Selbstzeugnisse und Anekdoten über ihn zusammen, um dadurch etwas zum Bild seiner Persönlichkeit beizutragen.
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
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Im Frühjahr dieses Jahres (2019) erschien im Verlag “Westfälisches Dampfboot“ ein neues Buch von Helmut Dahmer mit dem Titel „Freud, Trotzki und der Horkheimer-Kreis. In seinem zweiten Teil stellt der Autor detailliert das Netzwerk der Revolutionstheoretiker und -praktiker dar, in dem sich die Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung bewegten. Damit füllt er eine bei vielen bis heute bestehende Wissenslücke. Denn es gehörte zur Überlebensstrategie des Instituts in der Emigration, diese Kontakte und inhaltlichen Bezüge in den veröffentlichten Schriften des Instituts zu verschweigen. "Nur Benjamin, Siegfried Kracauer und Theodor W. Adorno dispensierten sich gelegentlich von dieser – vom Selbsterhaltungs-Interesse diktierten – Strategie des Beschweigens. Nicht nur wurde der Horkheimer-Kreis ständig durch das FBI überwacht, sondern treue Diener der Stalin-Kirche lauerten auch in den USA auf „Dissidenten“, die von der linientreuen Presse diffamiert wurden und deren Leben, sofern sie von einiger Bedeutung schienen, von GPU-Killern bedroht war." (Dahmer)
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- Geschrieben von Norbert Rath
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Wie standen die Hauptvertreter der ‘Frankfurter Schule’ zum Protest von ‘1968’? Viele der oppositionellen Studierenden beriefen sich seinerzeit auf die Analysen der Dialektik der Aufklärung, auf Aufsätze Horkheimers aus der Zeitschrift für Sozialforschung oder auf Beiträge von Herbert Marcuse und forderten zugleich von den als ‘Vordenkern’ betrachteten Philosophen ein hohes Maß an Solidarisierung und Identifikation mit ihren Aktionen ein. Horkheimer und Adorno waren nicht bereit, dies bedingungslos aufzubringen und bekundeten das auch öffentlich. Daraufhin brachen Teile der studentischen Protestbewegung mit ihnen. In der Mainstream-Presse in Deutschland war – nach Adornos plötzlichem Tod nach einem Herzinfarkt am 6. 8. 1969 – sogar von ‘Vatermord’ die Rede. War nun 1967/68 eine von der ‘Frankfurter Schule’ beeinflusste ‘Neue Linke’ an den deutschen Universitäten angekommen oder beendete umgekehrt die Konjunktur des Protests die kurze Phase einer Breitenwirkung der ‘Kritischen Theorie’? Für beides lassen sich Belege finden.
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- Geschrieben von Ulrich Weigel
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Kritische Anmerkungen zu „Die Idee des Sozialismus“ von A. Honneth
Axel Honneth hat sich die ehrenwerte Aufgabe gestellt, die angestaubte Idee des Sozialismus zu rekonstruieren und mit neuer Attraktivität zu versehen.
Er will den vom frühen Industrialismus geprägten Sozialismus „modernisieren“ und in einem neuen gesellschaftstheoretischen Rahmen fundieren. Sein derart revidierter Sozialismus bricht grundlegend mit jenen Inhalten, die das „alte Modell“ ausgezeichnet haben. Radikale Veränderung der kapitalistischen Eigentums- und Wirtschaftsordnung, politischer Klassenkampf mit dem Ziel, die bürgerliche Ordnung zu stürzen sowie das Proletariat als Subjekt des Wandels werden als obsolet angesehen. Im Honnethschen Modell werden neu die bürgerlichen Institutionen und Mentalitäten als zeitgemäße Materialisierung der sozialistischen Idee, die als soziale Freiheit firmiert, vorgestellt.
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- Geschrieben von Björn Oellers
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Die Deutung des Nationalsozialismus im Diskussionskreis des Instituts für Sozialforschung
Teil 2
Im zweiten Teil Horkheimers Analyse des Faschismus und ihre Voraussetzungen zeigt Björn Oellers nun, dass auch in den Beiträgen Horkheimers für die Zeitschrift für Sozialforschung das traditionelle Verständnis des Marxismus zum Tragen kommt. Obgleich Horkheimer in seiner Antrittsvorlesung die neue Programmatik des Instituts entwirft, ist gleichwohl noch eine inhaltliche Kontinuität zur Praxis unter dem vorausgegangenen orthodox-marxistischen Institutsleiter Grünberg festzustellen.
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
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Der Essay stellt die Entwicklung der politischen Psychoanalyse Reichs dar. Der Schwerpunkt liegt auf den Jahren von 1927 bis 1937. Dazu aus dem Text (S. 5 f.):
„Reichs politische Aktivität wurde ausgelöst durch die Wiener Juli-Ereignisse des Jahres 1927. Die Polizei schoß damals auf führungslos demonstrierende Arbeitermassen, die gegen den Freispruch faschistischer Terroristen protestierten. Reich war nicht nur „sympathisierender Intellektueller“, sondern aktives Mitglied der KPÖ und der KPD, beteiligte sich an Demonstrationen und an riskanteren politischen Unternehmungen, ehe er in den Jahren 1931/32 seine sexualpolitische Arbeit im Rahmen der KPD-Kultur- und Jugendorganisation in großem Stil realisieren konnte.