Die teils miteinander konkurrierenden, teils zueinander komplementären Nietzsche-Bilder Adornos und Horkheimers werden in chronologischer Reihenfolge skizziert und auf ihren Kreuzungspunkt in der Dialektik der Aufklärung (1947) bezogen. Der Aufsatz zeigt, inwiefern diese unterschiedlichen Einschätzungen Nietzsches ihren Teil zu der inneren Spannung dieses Buches beigetragen haben.
Auch im Spätwerk Adornos, in der Negativen Dialektik und der Ästhetischen Theorie, wird Nietzsche in anderer Weise rezipiert und bewertet als in den Notizen, der Spätphilosophie Horkheimers, mit Folgen für die jeweilige Ausrichtung der Theorie. Gefragt wird nach den Gründen für das Auseinandergehen dieser Einschätzungen und für ihren – besonders bei Horkheimer unverkennbaren – Wandel, sowie danach, ob die Reinigung Kritischer Theorie von den Restbeständen eines Nietzscheanismus durch Jürgen Habermas eine Konsequenz ist, die um der Vermeidung von Selbstwidersprüchen willen gezogen werden muss, oder ob sie Erkenntnispotenziale ausgrenzt.
Norbert Rath
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