Ideologiekritik
Aktuelle und historische Beiträge zur Ideologiekritik auf der Grundlage der kritischen Theorie der Gesellschaft und Kritik der politischen Okonomie
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Ungelöste Probleme sozialistischer Vergesellschaftung bei Marx und Engels
Der Artikel diskutiert die autoritären und positivistischen Elemente in den Schriften von Marx und Engels, insbesondere in Bezug auf das Konzept des "Reichs der Freiheit". Diese Konzepte und Lösungen weckten die Motivation zur revolutionären Tat, führten jedoch zur Verzerrung der negativen Kritik und bildeten die Grundlage für den späteren "wissenschaftlichen Sozialismus" der bolschewistischen Partei. Die Verzerrung der marxschen Kritik in eine positivistische Theorie war jedoch bereits im Originalwerk von Marx und Engels angelegt und wurde zur dominanten Praxis der Umsetzung der Kritik. Diese schlechtere Möglichkeit setzte sich unter Stalins totalitärer Herrschaft durch und führte letztendlich zum Zusammenbruch des autoritären technokratischen Sozialismus in Europa in den 90er Jahre.
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Kritik des „progressiven“ Angriffs auf das autonome Subjekt
In einem immer schnelleren Takt erscheinen Bücher von „Progressiven“, die den Restbeständen liberaler Vergesellschaftung den Kampf ansagen und es auf jenes autonome Subjekt abgesehen haben, dessen individuelle Erscheinungen ohnehin in einem zunehmenden Maße vom Fortschritt kapitalistischer Krisen-Vergesellschaftung unter Druck gesetzt werden. Die „Progressiven“ spielen zu dieser real-gesellschaftlichen Regression die ideologische Begleitmusik.
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Eine ausführliche Würdigung des politischen Hauptwerks des linken Sozialrevolutionärs Isaak N. Steinberg.
Isaak Nachman Steinberg kämpfte in der Oktoberrevolution 1917 auf Seiten der linken Sozialrevolutionäre auf Seiten der revolutionären Koalitionsregierung von Bolschewiki und linken Sozialrevolutionären. Er wurde für wenige Monate erster Justizkommissar der revolutionären Regierung. Als Volkskommissar für Justiz kämpfe er erfolglos gegen die extralegale Gewalt der Tscheka. Sein Bruch mit den Bolschewiki brachte ihm eine Haft im Butyrki-Gefängnis ein und zwang ihn ins Exil. Dort erschien 1923 in Berlin sein Buch „Das sittliche Antlitz der Revolution“.
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- Geschrieben von Gerhard Scheit
- Kategorie: Ideologiekritik
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Warum die Kritik der postnazistischen Gesellschaft auf Freuds Spekulation über einen Todestrieb nicht verzichten kann.
Der krankhafte Hang zum Positiven (kommt) aus dem Todestrieb. (Adorno)
Scheit legt in diesem Aufsatz dar, wie gefährlich die Vermischung des "Todestriebs" (Freud) mit der narzisstischen Libido im politischen Kontext ist, "insbesondere wenn sie gleichsam systematisch und organisiert erfolgt. Das Racket kann nun als die wirksamste Form begriffen werden, eine solche Legierung im Individuum hervorzubringen." (Scheit) Heinz Gess
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- Geschrieben von Alexander Neupert-Doppler
- Kategorie: Ideologiekritik
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Zur Kritischen Theorie der Utopie
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- Geschrieben von Meinhard Creydt
- Kategorie: Ideologiekritik
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So verschiedene Geistesgrößen wie Niklas Luhmann und Judith Butler erachten den ‚radikalen Konstruktivismus’ als das non plus ultra. Die Redeweise, etwas sei ein „soziales Konstrukt“, ist gegenwärtig auch außerhalb des akademischen Diskurses verbreitet. Der Artikel skizziert einige Grundmomente des ‚radikalen Konstruktivismus’ und arbeitet seine Probleme heraus. Gezeigt wird, welche Konsequenzen er für das Denken hat und welcher Praxis und Politik dieser Denkansatz Vorschub leistet.
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- Geschrieben von Mathias Beschorner
- Kategorie: Ideologiekritik
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Zur Konvergenz von historistischer und postmoderner Geschichtsauffassung oder warum das Einfühlen in die Geschichte noch nie einen emanzipatorischen Gehalt hatte
Mathias’ Beschorners Abhandlung gliedert sich in drei Teile:
Im ersten Teil stellt er den Entstehungskontext und Wirkungsgeschichte des Historismus (Ranke) sowie das Spannungsverhältnis zur Aufklärung dar. Er arbeitet in diesem Teil die Verschränkung des Historismus mit der Romantik sowie die Konvergenz und Parallelität des Historismus zum zeitgenössischen postmodernen Geschichtsverständnis und den damit verbundenen Kampf gegen jeglichen Universalismus aufklärerischer Provenienz heraus und macht deutlich, warum die deutsche Geschichtswissenschaft schon aufgrund dieser methodischen Ausrichtung eine relativierende Haltung zum Nationalsozialismus einnehmen musste.
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- Geschrieben von Felix Perrefort
- Kategorie: Ideologiekritik
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Zum linksideologischen Anti-Antifaschismus des Floris Biskamp[1]
Floris Biskamps Thema ist nicht die vernünftige emanzipatorische Kritik einer Ideologie und Religion, die vorbürgerliche, unmittelbare Herrschaftsformen legitimiert und zumindest in neuerer Zeit auch einem auf Israel bezogenen Vernichtungsantisemitismus das Wort redet und das zugleich verleugnet, sondern sein Thema ist die unbotmäßige, unzensierte, kritische Rede über den Islam.
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
- Kategorie: Ideologiekritik
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In seinem Aufsatz zur "Identitätskritik" kritisiert Helmut Dahmer die xenophob-autoritären Strömung in der westlichen Welt, die sich im Gefolge der Finanzkrise von 2008 gegen die als „Elite“ bezeichneten Parteipolitiker der parlamentarischen Demokratien richtet. Demagogen, die dem kollektiven Narzissmus Futter geben, bezeichnen sich selbst als „Identitäre“. Das sind Leute, die ihren Anhängern versichern, „dass sie so, wie sie nun einmal geworden sind, immer schon ganz in Ordnung sind, dass ihre Lebensweise die einzig wahre ist, dass sie sich keineswegs mit anderen vergleichen oder sich gar, anderen zuliebe, irgendwie ändern müssen. Sie vereidigen sie auf den Status quo.
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- Geschrieben von Björn Oellers
- Kategorie: Ideologiekritik
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Zum autoritären Charakter in der Lehre Hayeks
Zum Inhalt: Im folgenden Essay setzt sich B. Oellers mit der neoliberalen Wirtschaftsideologie auseinander. Er legt dar, dass die neoliberalistische Ideologie von anderer gesellschaftlicher Qualität ist als die klassische Theorie des Laisser-faire. Anders als diese hat jene einen starken autoritären Gehalt, weil in ihr der Staat als autoritärer Staat (Horkheimer 1942) eine herausgehobene Rolle spielt. Das arbeitet Oellers klar und deutlich an den Schriften Friedrich August von Hayeks (1899-1992) heraus, der neben Milton Friedmann und Walter Eucken zu den zentralen und einflussreichsten neoliberalen Theoretikern zählt.
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- Geschrieben von Hans-Peter Büttner
- Kategorie: Ideologiekritik
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Willensfreiheit, Naturgesetze und die Erkenntnisinteressen des neurobiologischen Determinismus
Die Grundfrage Büttners ist die Frage nach dem "Menschenbild des neurobiologischen Determinismus und dessen Unfähigkeit, die eigenen erkenntnistheoretischen Beschränkungen zu reflektieren und kritisch in Beziehung zu setzen zum selbst gesetzten Anspruch, phänomenale Erlebnis- und Bewusstseinszustände menschlicher Akteure mittels naturwissenschaftlich-deterministischer Forschungsansätze hinreichend erklären zu wollen.
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- Geschrieben von Hans-Peter Büttner
- Kategorie: Ideologiekritik
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Eine Kritik der Grundlagen der „Extremismus“-Theorie
Nicht nach extremistischen Feinden des Bestehenden zu suchen, ist Sinn der kritischen Theorie der Gesellschaft, sondern das Bestehende mit der realen Möglichkeit besserer gesellschaftlicher Praxis zu konfrontieren und den Mut zu haben, das Schlechte des Bestehenden so zu verändern, dass überflüssiges Leiden aufhört. Die gesellschaftliche Bewegung der menschlichen Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft und ihr theoretisches Organ, die kritische Theorie der Gesellschaft, haben sich diesen Mut zur Kritik des Bestehenden wie auch den Willen, die Kritik praktisch umzusetzen, nie nehmen lassen; "auch nicht von der desillusionierenden Tüchtigkeit staatsdevoter "Extremismus"-Theoretiker, deren zentrales Ansinnen eine erkennungsdienstliche Ermittlung und Kriminalisierung emanzipatorischer Kritik ist." Das schreibt der Autor im Schlussteil seines Textes. Hans-Peter Büttner geht es in seinem Aufsatz um die Kritik der "Extremismus"-Theorie insbesondere um die von E. Jesse und U. Backe, denen er im Anhang zum Text eine Nähe zur "Neuen Rechten" nachweist.
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- Geschrieben von Stefan Zenklusen
- Kategorie: Ideologiekritik
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Über vorauseilende Unterwerfung, politisch korrekten Antisemitismus und Neofaschismus im Linksjargon
In seinem Text über „Die roten Banner und die Trikolore“ (ursprünglich in Le Monde, 27. 1. 2015) in der linken „Wochen Zeitung“ (Zürich, vom 12. 2. 2015) (https://www.woz.ch/-59ec), gelingt es Alain Badiou nur mit gröbsten Verzerrungen und absurden historischen Vergleichen, die These vom allgegenwärtigen antiarabischen Rassismus und der „Islamophobie“ in Frankreich zu konstruieren.“ (Zenklusen)
In der folgenden Replik auf diesen Text widerlegt Stefan Zenklusen dieses Konstrukt Alain Badious. Er weist das Konstrukt als Ideologie aus, die auf trügerischen begrifflichen Verkehrungen, Verschiebungen, falschen Zustellungen und wild entschlossener Abdichtung gegen Empirie beruht. Badiou verhält sich demnach wie ein umgekehrter Psychoanalytiker und kritischer Theoretiker.
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- Geschrieben von Norbert Rath
- Kategorie: Ideologiekritik
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Über apokalyptische Heilsvisionen in monotheistischen Religionen
Der folgende Essay befasst sich mit Endzeitvisionären und „Untergangstern“: Personen oder Gruppen, die Untergänge der Welt, zumindest ihrer Gegner, voraussehen oder zu inszenieren trachten. An zahlreichen Beispielen aus der Geschichte lässt sich zeigen, dass sich Menschen durch Prophezeiungen des drohenden Untergangs ihrer Lebensweise, ihrer Kultur oder des menschlichen Lebens auf der Erde überhaupt, in folgenreicher Weise für eine bestimmte Religion, Weltanschauung, Morallehre oder Handlungsweise mobilisieren lassen.
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- Geschrieben von Martin Grote
- Kategorie: Ideologiekritik
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über zwei Begriffe, eine falsche Gleichsetzung und deren Folgen
Der folgende Essay (56 S.) von Martin Grote ist Bestandteil einer Diplomarbeit, die Martin Grote nach dreisemestriger Mitarbeit in meinem Projekt „Politische Bildung“ im Sommersemester 2010 abgeschlossen hat. Ich halte diesen Teil der Diplomarbeit für besonders gelungen und veröffentliche sie deshalb sehr gerne im Kritiknetz.
Zur Debatte stehen dabei vor allem die Forschungen von Heitmeyer und Benz .
Heinz Gess
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- Geschrieben von Herbert Rätz
- Kategorie: Ideologiekritik
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Was bei Frank Schirrmacher (FAZ) nicht zu lesen ist.
Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der FAZ, hat ein lesenswertes Buch geschrieben: Payback. Zu Recht schreibt er, dass das heute allseits geforderte Multitasking Körperverletzung ist. Allerdings ist sein Kreuzzug gegen den allgegenwärtigen Algorithmus längst überfällig. Schirrmacher beklagt den Verlust des eigenständigen Denkens und will informieren, warum wir „gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen“. Dass wir tun, was wir nicht wollen, das hat er hervorragend beschrieben, aber warum wir wollen, was wir eigentlich nicht wollen, das habe ich bei ihm vermisst.
Esoterik ist kein modernes Phänomen, nur der Rekurs auf den Wissenschaftsaspekt ist relativ neu (seit Ende des 18. Jh.). Esoterik ist eine Weltanschauung, die den Menschen von Denken, Entscheiden, Kritik und Wachsamkeit befreit, die ihn die Bequemlichkeit und Begeisterung genießen lassen, ihn aber zugleich in die Epoche vor der „Entzauberung“ (M. Weber) durch die Aufklärung und in den „dogmatischen Schlummer“ (I. Kant) zurückführt. Wenn Heinz Gess von Neuro-Metaphysik schreibt, dass sie die gegenwärtigen Tendenzen zur Liquidation der Indiviualität ieologisch rechtfertigt, ohne sich dieser ihrer gesellschaftichen Funktion bewußt zu sein und Philosophen versteht, dann ist sein Standpunkt nicht nur berechtigt, sondern erst recht im Zusammenhang mit dem hier Diskutierten zu verstehen. Heinz Gess enttarnt die Behauptung von der Illusion des Individuellen in den Neurowissenschaften als alten Hut der Transpersonalen Psychologie, die Karin Daecke ihrerseits als faschistoide Esoterik identifizieren konnte. Zweck dieser Ideologie ist es, dass „(…) das ich-lose Lebendige sich selbst zum Ding macht und den ganzen Menschen bewusst als seine Apparatur in Dienst nimmt (Gess) Das hatte reale Konsequenzen für die Zurichtung des Leibes zum Körperinstrument. Diese Konsequenzen gewinnen heutzutage auf Grund des auf die Verwertung des Wissens im kapitalistischen Produktionsprozess abgestellten technischen Fortschritts eine neue Qualität. Das Lebendige macht sich nicht nur zum Ding oder Apparat, sondern die Technik wandert wirklich realiter in den Körper mittels Doping, Prothesen und leistungsfähigeren technischen Instrumenten, so dass er zusehends ein auf Hochleistung getrimmtes „Humanvermögen“ des gesellschaftlichen Betriebes
wird.“ Diese angeblich wissenschaftliche Negierung der Individualität, deren Ideen von faschistoid-esoterischen „Psychologen“ formuliert wurden, hat nach Gess ähnliche Folgen für die Moral der Menschen, die solche Standpunkte verinnerlicht haben. ...
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- Geschrieben von Herber Rätz
- Kategorie: Ideologiekritik
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Der Kampf „positiver Antifaschisten“ gegen die „Strichjungen des Kapitals“ und für die Wiedergewinnung des „lost paradise“ als Charaktermaske des Neo-Faschismus in der Demokratie.
Herbert Rätz's Fazit:
Israels „besondere Verantwortung“ für die Destruktion von vorgefertigten Bildern und Ausschließungen
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- Geschrieben von Heinz Gess
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Eine Entgegnung auf Judith Butlers Ansichten über Israel
(Replik auf Khallouk: http://bit.ly/239WEJ)
Es gibt nach Auschwitz keine Ausrede und Ausflucht mehr. Die Verantwortung liegt beim christlich-germanischen Europa. Sie besteht darin, ohne Wenn und Aber anzuerkennen, dass Auschwitz der Bankrott des europäischen Christentums und der europäischen Zivilisation auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise war. Der Bankrott des Christentums verlangt eine völlige Umkehr dieser Religion. Sie muss neu anfangen. Der Neuanfang hätte´damit zu beginnen, dass das Christentum die überlieferte Christologie, welche die (in ihrem Rahmen) unaufhebbare Feindschaft zum Judentum begründet, fallen lässt. Der Bankrott der säkularisierten Zivilisation auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise verlangt die Anerkennung, dass auch diese Produktionsweise ihren moralischen und menschlichen Bankrott hinter sich hat und infolge dessen politisch daran zu arbeiten ist, dass im Schosse der moralisch bankrotten Zivilisation neue Bedingungen und Produktionsverhältnisse entstehen können, die einmal ohne Angst vor dem Untergang den Exodus daraus ermöglichen können.
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- Geschrieben von Heinz Gess
- Kategorie: Ideologiekritik
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Eine grundsätzliche Kritik über die Reproduktion falscher ideologischer Dualismen am Beispiel von Brumliks Apologie der Ehrung Felicia Langers mit der Verleihung des Bundesverdienst-kreuzes erster Klasse.
Micha Brumlik bedient sich in seiner Würdigung der strittigen Verdienste von Frau Langer der schlechten dualistischen, von ihm ganz und gar undialektisch verwendeten Unterscheidung von Form und Inhalt, erklärt sodann den Inhalt der Tätigkeit von F. Langer für gut, die Form der Tätigkeit aber für schlecht,
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- Geschrieben von Ottmar Mareis
- Kategorie: Ideologiekritik
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