Der Aufsatz "die Gestalttheorie Werner Haverbecks" von Peter Pott entstand zu Beginn der siebziger Jahre. Damals war Peter Pott von 1971 bis 1975 der Dekan des Fachbereichs Sozialwesen. Der ranghohe Alt-Nazi und seit den achtziger Jahren als "Neuer Rechter" und Neofaschist bekannte Dr. Werner Haverbeck wurde 1972 an der FH Bielefeld als Professor für "angewandte Sozialwissenschaft" eingestellt und sogleich vom Fachbereich Sozialwesen in die vom Fachbereich Sozialwesen räumlich getrennten, in einem anderen Stadtteil gelegenen technischen Fachbereiche abgeordnet. Für den damaligen Dekan war das eine sehr befremdliche Maßnahme der Hochschulleitung, weil seinerzeit im Fachbereich Sozialwesen ein Sozialwissenschaftler sehr viel dringlicher gebraucht wurde als im Fachbereich Sozialwesen.
Peter Pott hörte davon, dass Werner Haverbeck im dritten Reich ein ranghoher Nazi gewesen sein sollte, und mutmaßte, dass die in der Sache unverständliche Abordnung Haverbecks an die technischen Fachbereiche und die fragwürdige Form der Einstellung damit zusammenhängen könnten.
Denn der Fachbereich Sozialwesen war ein Fachbereich, in dem die kritische Theorie ín den frühen siebziger Jahren Wirkungen entfaltet hatte und die kritischen Studierenden einem Dozenten wie Haverbeck vermutlich sehr bald auf die Schliche gekommen wären, während diese Gefahr in den technischen Fachbereichen kaum bestand. Er beantragte deshalb Einsicht in die Personalakten von Werner Haverbeck, die ihm mit der Begründung verweigert wurde, Haverbeck lehre ja nicht im Sozialwesen, sondern in den technischen Fachbereichen. Diese Verweigerung war für den Dekan Peter Pott der Grund, sich zur eigenen Selbstverständigung mit dem damaligen Opus Magnum von Werner Haverbeck, "Das Ziel der Technik. Die Menschwerdung der Erde" (Walter, Olten und Freiburg 1965) eingehender zu beschäftigen. Er stellt dem Kritiknetz seine Notizen über Haverbeck nunmehr zur Veröffentlichung zur Verfügung, damit nicht länger behauptet werden kann, die FH hätte von nichts wissen können, auch wenn sie es hätte wissen wollen.
Ich bin dem ehemaligen Dekan des Fachbereichs wegen dieser Überlassung des alten Textes zum Dank verpflichtet, um so mehr als mir heute (09. 12. 2008) bekannt geworden ist, dass die Rektorin einen von ihr in Auftrag gegebenen Bericht des MA Wagner über Werner Haverbeck ins Netz gestellt hat, der allen Ernstes behauptet, Haverbeck sei zwar seit Mitte der zwanziger Jahre bis 1945 fanatischer Nationalsozialist gewesen und ab den achtziger Jahren, seitdem er das kulturrassistische Heidelberger Manifest (1981) unterzeichnet hatte, wieder ein Neofaschist, dazwischen aber sei er - und das insbesondere in jener Zeit, da er als Professor an der FH wirkte - ein blütenreiner, eher "linker" Demokrat gewesen, der nur manchmal missverständliche Äußerungen von sich gegeben habe, die als rechts hätten missverstanden werden können, um dann die "Expertise" mit der Feststellung zu schließen, meine im Kritiknetz erhobene Behauptung, Haverbeck sei zeit seines Lebens ein Nazi und Antisemit gewesen und habe nur den Jargon und seine Inszenierungen der "neuen Zeit" angepasst, sei "wissenschaftlich unhaltbar'. Um das zu belegen, stützt sich MA Wagner in der Hauptsache auf Werner Haverbecks Buch "Das Ziel der Technik" (1965). Gerade auf dieses Buch aber beziehen sich auch die Notizen des Dekans Prof. Peter Pott aus den siebziger Jahren. Der sachkundige Leser kann sich also selbst ein Bild machen, was von der Auftragsexpertise des Magisters Wagner zu halten ist, die sich in der Form und im Design wissenschaftlich gibt, ohne das Hintergrundwissen zu haben, das nötig wäre, um einen geschickten, mit vielen Wassern gewaschenen Rechtsintellektuellen wie Haverbeck richtig verstehen und einordnen zu können. Dazu wäre ein Wissenschaftler von einem anderen Kaliber, wie es etwa Prof. Dr. Brumlik wäre, nötig gewesen.
Der Bericht des Magisters Wagner erbringt ohne Abstriche das vom Auftrageber, der FH-Leitung, gewünschte Ergebnis. Er ist eine unkritische Fehlleistung, dazu bestimmt, einem Disziplinarverfahren gegen mich wegen einer angeblichen Falschbehauptung, die richtig ist, den Anschein von "Wissenschaftlichkeit" zu geben. Von der Funktion her ist es ein Disziplinarinstrument, das sich den Schein wertfreier Wissenschaft gibt. Sein wissenschaftlich unhaltbares Ergebnis beruht auf Unkenntnis der nationalsozialistischen Ideologieform. Dem Autor sind weder die bahnbrechenden Untersuchungen der Kritischen Theorie zum Nationalsozialismus noch die Schriften von konservativen Revolutionären wie Jünger und deren faschistischer Technikbegriff bekannt. Andernfalls wäre ein solches Fehlurteil überhaupt nicht denkbar.
Heinz Gess
Link zum Artikel (PDF): "Die Gestalttheorie des Neo-Nazis Prof. Dr. Werner Haverbeck ". Klicken Sie bitte hier.
Ich bin dem ehemaligen Dekan des Fachbereichs wegen dieser Überlassung des alten Textes zum Dank verpflichtet, um so mehr als mir heute (09. 12. 2008) bekannt geworden ist, dass die Rektorin einen von ihr in Auftrag gegebenen Bericht des MA Wagner über Werner Haverbeck ins Netz gestellt hat, der allen Ernstes behauptet, Haverbeck sei zwar seit Mitte der zwanziger Jahre bis 1945 fanatischer Nationalsozialist gewesen und ab den achtziger Jahren, seitdem er das kulturrassistische Heidelberger Manifest (1981) unterzeichnet hatte, wieder ein Neofaschist, dazwischen aber sei er - und das insbesondere in jener Zeit, da er als Professor an der FH wirkte - ein blütenreiner, eher "linker" Demokrat gewesen, der nur manchmal missverständliche Äußerungen von sich gegeben habe, die als rechts hätten missverstanden werden können, um dann die "Expertise" mit der Feststellung zu schließen, meine im Kritiknetz erhobene Behauptung, Haverbeck sei zeit seines Lebens ein Nazi und Antisemit gewesen und habe nur den Jargon und seine Inszenierungen der "neuen Zeit" angepasst, sei "wissenschaftlich unhaltbar'. Um das zu belegen, stützt sich MA Wagner in der Hauptsache auf Werner Haverbecks Buch "Das Ziel der Technik" (1965). Gerade auf dieses Buch aber beziehen sich auch die Notizen des Dekans Prof. Peter Pott aus den siebziger Jahren. Der sachkundige Leser kann sich also selbst ein Bild machen, was von der Auftragsexpertise des Magisters Wagner zu halten ist, die sich in der Form und im Design wissenschaftlich gibt, ohne das Hintergrundwissen zu haben, das nötig wäre, um einen geschickten, mit vielen Wassern gewaschenen Rechtsintellektuellen wie Haverbeck richtig verstehen und einordnen zu können. Dazu wäre ein Wissenschaftler von einem anderen Kaliber, wie es etwa Prof. Dr. Brumlik wäre, nötig gewesen.
Der Bericht des Magisters Wagner erbringt ohne Abstriche das vom Auftrageber, der FH-Leitung, gewünschte Ergebnis. Er ist eine unkritische Fehlleistung, dazu bestimmt, einem Disziplinarverfahren gegen mich wegen einer angeblichen Falschbehauptung, die richtig ist, den Anschein von "Wissenschaftlichkeit" zu geben. Von der Funktion her ist es ein Disziplinarinstrument, das sich den Schein wertfreier Wissenschaft gibt. Sein wissenschaftlich unhaltbares Ergebnis beruht auf Unkenntnis der nationalsozialistischen Ideologieform. Dem Autor sind weder die bahnbrechenden Untersuchungen der Kritischen Theorie zum Nationalsozialismus noch die Schriften von konservativen Revolutionären wie Jünger und deren faschistischer Technikbegriff bekannt. Andernfalls wäre ein solches Fehlurteil überhaupt nicht denkbar.
Heinz Gess
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