Antisemitismus, Antizionismus
Kritische Artikel und Analysen zu allen Formen von Judenhass (aktuellem und historischem Antisemitismus, Antizionismus, Antijudaismus)
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Der folgende Beitrag ist eine Reaktion auf die wiederkehrende (Vortrags-)Erfahrung, dass bis weit in kritisch-marxistische Kreise und das Kritische Theorie Milieu hinein linke (Sowjet-)Mythologie angehängt wird, die sich nach wie vor nicht der Geschichte des Scheiterns der Befreiung stellt. Hierzu dient immer wieder auch ein politisch-instrumentalistischer Bezug auf den Nationalsozialismus, dessen Vernichtungsgewalt zur Relativierung stalinistischen Staatsterrors genutzt wird.
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- Geschrieben von: Ingo Donnhauser
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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„Antiimperialismus wird gemeinhin als ein „linkes“ Phänomen angesehen, doch hat das, was heute unter diesem Begriff verstanden wird, nicht mehr allzu viel mit jener Kritik der weltweiten Ausdehnung des Prinzips repressiver Staatlichkeit und der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu tun, wie sie etwa bei Rosa Luxemburg oder diversen Anarchisten formuliert wurde. Ihr lag vielmehr eine universalistische moralische Vernunft zugrunde. Kritik an Staat und Kapital zeichnete die Linke aus, insofern gab es tatsächlich eine genuin linke Imperialismuskritik. Damit aber, und ebenso mit dem Verständnis der Linken als globaler Bewegung der Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft, ist es in der Postmoderne vorbei. Der heutige, kulturrelativistische Antiimperialismus ist hingegen eine völkische Position, basierend auf dem Kult um „unterdrückte Nationen“ statt auf der Solidarität mit realen Individuen, also dem Aberglauben an die „Nation“ und ihre „urtümliche“ Kultur, Organisationsform und ihren „authentischen“ Kollektivgeist“. (Donnhauser)
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Im ersten Teil des Textes steht ein kurz gehaltener Kommentar zu dem soeben im Kritiknetz veröffentlichten Aufsatz von Olaf Kistenmacher der „Antizionismus der KPD“. (Link: https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1557.) Die zentrale These des Kommentars ist, dass der linke Antizionismus ein Revolutionsersatz ist: „Statt zu akzeptieren, dass die Revolutionserwartung von Marx, Engels und anderen falsifiziert worden ist und wieder neu zu beginnen mit einer erweiterten, empirisch gehaltvolleren kritischen Theorie der Gesellschaft, (…) weigerte man sich, die Widerlegung anzuerkennen, und löste die kognitive Dissonanz, die das Versäumnis des Kairos der Revolution für die bessere Praxis ausgelöst hatte, durch den Anti-zionismus als Revolutionsersatz und Ersatzrevolution in einem.“ (Heinz Gess)
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- Geschrieben von: Olaf Kistenmacher / David Hellbrück
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Ein Interview
Kürzlich erschien Olaf Kistenmachers Essay zur anarchistischen und kommunistischen Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik bei ça ira. David Hellbrück ( ça ira) interviewt Olaf Kistenmacher zu seinem Essay.
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- Geschrieben von: Olaf Kistenmacher
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Olaf Kistenmacher weist in seinem soeben im Ça Ira Verlag (Freiburg, Wien) veröffentlichten Buch „Gegen den Geist des Sozialismus. Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik“ nach, dass der antisemitische Antizionismus der „neuen Linken“ eine antisemitische und antizionistische Vorgeschichte in der KPD, Sozialdemokratie und anderen linken Gruppen der Weimarer Republik hat, die bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zurückreicht, in der Eugen Dühring und andere Mitglieder in der sozialistischen Arbeiterpartei Deutschland (SAP) agitierten, um Dührings antisemitische Weltanschauung unter den Arbeitern zu verbreiten.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Zum Angriffskrieg gegen Israel
Anlass zu diesem Artikel sind die grausamen Geschehnisse in Israel in diesen Tagen.
Im ersten Teil des Artikels reflektiere ich dazu auf Sartres Diktum: „Was der Antisemit wünscht und plant ist der Tod des Juden“. (S. dazu auch als Beleg die "Charta der Hamas")
Im zweiten Teil gehe ich auf die deutsche und europäische Mitschuld an dem grassierenden islamistischen Antisemitismus unter arabischen Palästinensern und ihren Gesinnungsfreunden hierzulande ein.
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- Geschrieben von: Rolf Pohl
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Aktuelle Ansätze zur Psychoanalyse einer sozialen Pathologie
Zu den wichtigsten Kennzeichen des Antisemitismus in all seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen gehört die „pathische falsche Projektion“ (Adorno) und eine bis zum Hass, der auf Vernichtung geht, steigerbare Feindseligkeit, die „aus einer spezifischen Umwandlung sozialer und persönlicher Ängste entsteht.“ (Rolf Pohl) Die folgenden Ausführungen gehen „unter Bezugnahme auf einschlägige Ansätze der Psychoanalyse, der analytischen Sozialpsychologie und der Kritischen Theorie“ der Frage nach, welche Rolle in diesem Zusammenhang die in klinischen Erfahrungskontexten gewonnenen Konzepte über dieses Verhältnis von Wahnbildung und Destruktivität spielen.
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- Geschrieben von: Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Das postkoloniale Paralleluniversum
„Postkoloniale und poststrukturalistische antirassistische Theorieansätze gewinnen weltweit einen immer größeren Einfluss an Universitäten, im Politik- und Kulturbetrieb sowie in sozialen Bewegungen. Das Bild, das prominente Vertreterinnen und Vertreter dieser Ansätze dabei von Antisemitismus und Holocaust einerseits, Judentum und Zionismus andererseits zeichnen, weist allerdings systematische Verzerrungen und Fehler auf: Unterschiedliche Formen und Radikalitätsgrade der begrifflichen Entspezifizierung oder Verharmlosung von Antisemitismus, der Relativierung der Shoah sowie der Dämonisierung Israels und des Zionismus sind dabei festzustellen.“ (I. Elbe)
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- Geschrieben von: Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Hannah Arendts Konzept der „Herrschaft des Niemand“
Ingo Elbe rekonstruiert im folgenden Aufsatz den systematischen Zusammenhang des Denkens von Hannah Arendt nach 1945. Im Focus steht dabei das Konzept der „Herrschaft des Niemand“, das die Grundlage für die berühmte „Banalität des Bösen“ bildet. Mit einbezogen ist in dieser Rekonstruktion Arendts Totalitarismus-theorie.
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- Geschrieben von: Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Antisemitismus im postmodernen Antirassismus
Heute wird im Namen des Antirassismus und des 'Kampfes gegen den Rechtsruck' insbesondere der konservative Islam der Kritik entzogen, wird der Antisemitismus begrifflich eingeebnet, der Holocaust relativiert und entspezifiziert und werden im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus und Nationalismus der Zionismus und die einzige Selbstschutzinstanz der Juden, der Staat Israel, dämonisiert. (Der Text hat 68 Seiten)
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- Geschrieben von: Wolfgang Kraushaar
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Wolfgang Kraushaar stellt in seinem Aufsatz im Detail dar, wie sich die Einstellung der Neuen Linken zum Antisemitismus veränderte. War in den fünfziger bis in die Mitte der sechziger Jahre die Kritik des Antisemitismus und Antizionismus für alle Fraktionen der Neuen Linken noch ein zentrales Thema, dümpelte es „an deren Ende in weitgehender Bedeutungslosigkeit dahin.“ Viele hatten auch „eine Kehrtwendung um 180 Grad vollzogen, also ein Umschlagen ins glatte Gegenteil.“ (Kraushaar)
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- Geschrieben von: Ljiljana Radonić
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Den folgenden Essay von Ljiljana Radonić veröffentliche ich im Kritiknetz sehr gerne, weil er bekräftigt, was ich über Judith Butler in meinem Protest-Artikel (2012) gegen die Preisverleihung des Adorno-Preises der Stadt Frankfurt geschrieben habe: „Judith Butler und Theodor W. Adorno im historisch-gesellschaftlichen Kontext (https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1161-)
Ljiljana Radonić zeigt in diesem Essay in einem klaren und deutlichen Argumentationsgang auf, dass spätestens mit dieser Abhandlung alle Wegscheiden für Judith Butler festgelegt sind: „Am Scheideweg“ hat sie sich für den Antisemitismus entschieden und für den „Ruhm in der antisemitischen Gesellschaft“ von Intellektuellen der deutschen Tischgesellschaft, wenn sie „mit Nachdruck als Jüdin ausspricht, dass die Israelis für die gegen sie gerichteten Vernichtungsversuche selbst verantwortlich seien“.
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- Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
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Eine kurze Geschichte des Existenzkampfes Israels und der Vernichtungsphantasien seiner Feinde
Hans Peter Büttner hat schon des Öfteren im Kritiknetz Beiträge zur „Kritik der politischen Ökonomie“ und des „Antisemitismus/Antizionismus“ verfasst und dargestellt, dass und wie sich in der deutsch-europäischen „Israelkritik“ (von Arte, WDR, SZ, Freitag usw. usw.) Antisemitismus/Antizionismus versteckt. Thema seines Aufsatzes Israel, Palästina, Nazis und der Nahostkonflikt(https://www.kritiknetz.de/antizionismusundantisemitismus/1308) waren die Geschichte der Entstehung des neuen Israel im zwanzigsten Jahrhundert bis zur Staatsgründung 1948 und dem ersten Krieg Israels zur Verteidigung des jüdischen Staates gegen den Angriff der arabischen Anrainerregime, die ihn von der ersten Stunde an vernichten wollten, die Vernichtungsphantasien seiner Feinde und die verzerrte „israelkritische“ Darstellung seiner Geschichte durch sie und ihre Unterstützer.
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- Geschrieben von: Harry Waibel
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Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in der DDR
Damit (links-)deutsche Ideologen handeln ‚als enttäuschte zu Verstande gekommene Menschen’ (Marx)
Harry Waibel führt in seine Untersuchung u. a. mit folgenden Sätzen ein: „Wie die SED den Antisemitismus in der DDR leugnete, so leugnete sie auch den Rassismus. Wenn doch „Vorkommnisse“ dieser Art registriert werden mussten, dann wurden Täter als „kriminelle“ oder „asoziale“ Elemente bezeichnet, die durch den schädlichen Einfluss westlicher Medien oder Agenten dazu beeinflusst worden wären. Die Verleugnung und Verdrängung dieser Thematik reicht bis in die Gegenwart, wenn von Mitgliedern und Sympathisanten der Linkspartei immer wieder behauptet wird, in der DDR hätte es keinen Rassismus oder Antisemitismus gegeben, und die Erscheinungen der Gegenwart seien ausschließlich Folgen der politischen, sozialen und ökonomischen Veränderungen ab 1990. (...) Rassisten, Antisemiten und Neonazis waren Teil einer sozialen Realität und sie bildeten die politischen, reaktionären Kerne einer ansonsten amorph strukturierten Opposition und deren rassistische Exzesse waren auch ein Ausdruck dafür, dass sie den sozialen und politischen Verhältnissen kritisch oder ablehnend gegenüberstanden.“
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- Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Unter Bezugnahme auf Raul Hilberg unterscheidet Büttner drei historische Etappen des Antijudaismus/Antisemitismus
- Vom 3. bis 11. Jahrhundert, also der Spätantike bis Ende des Hochmittelalters:
Diese Periode folgte dem Motto:
Ihr habt kein Recht, als Juden unter uns zu leben!
- Vom 12. bis 17. Jahrhundert, somit dem Spätmittelalter bis zur frühen Neuzeit:
In dieser Periode lautete das Motto:
Ihr habt kein Recht, unter uns zu leben!
- Vom 18. bis 20. Jahrhundert, und damit der sog. „Neuzeit“:
Diese letzte Periode folgte folgerichtig dem Motto:
Ihr habt kein Recht, zu leben!
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- Geschrieben von: Sebastian Kneitschel
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Bemerkungen zu Adornos "Erziehung nach Auschwitz" und zur Bekämpfung des Antisemitismus heute
Der Autor zeigt in diesem Essay auf, dass sich im Anschluss an die „Studien über Autorität und Vorurteil“ (1944), das Gruppenexperiment „Schuld und Abwehr“ sowie Adornos Vortrag über „Erziehung nach Auschwitz“ (1966) im deutschen Sprachraum stark verkürzte Rezeptionslinien der kritischen Theorie des Antisemitismus etabliert haben. Sie verkennen den Kern des Vernichtungsantisemitismus systematisch, indem sie ihn auf eine spezifische Erscheinungsform von rassistischem Vorurteil reduzieren und die Kritik des Antisemitismus in die historisch vergleichende Genozidforschung einbetten wollen, so dass die bürokratisch verwaltete und teilweise industriell betriebene Vernichtung der Juden durch Nazideutschland nur noch als ein Genozid unter vielen anderen Genoziden erscheint. Das ist zwar weder der kritischen Theorie im Allgemeinen noch Theodor W. Adorno im Besonderen vorzuwerfen, sondern zeugt von den „Grenzen der Aufklärung“ (Detlev Claussen) in der spätkapitalistischen Gesellschaft insbesondere im europäischen Reich deutscher Nation, wo die kapital-affirmative, kulturindustrielle Dialektik der Aufklärung den strukturellen Antisemitismus in Verbindung mit der antisemitischen völkischen Ideologie im Gewand postmoderner Aufklärung neu wieder zum herrschenden kulturellen Code macht.
Gleichwohl aber befinden sich unter jenen, die solche verkürzenden und darum falschen Rezeptionen der kritischen Theorie des Antisemitismus verbreiten, auch postmoderne „Epigonen“ (Kneitschel) Adornos. Deshalb stellt sich im Nachhinein doch die berechtigte Frage, ob nicht auch einige Texte Adornos, für sich genommen, solche verkürzten Rezeptionen ermöglichen bzw. sich als Vorwand für die angesprochenen Verkehrungen eignen. Der Autor des Essays ist dieser Auffassung und hält namentlich die oben genannten Texte, die durchweg nur sozial-psychologisch argumentieren, ohne zugleich auf die Kritik des Werts/Kapitals bzw. der bloß instrumentellen Vernunft zu rekurrieren, für geeignet, „der Auflösung der qualitativen Konturen des Antisemitismus in Minoritätenfeindschaft (und Rassismus) Vorschub zu leisten“. Diese Auflösung aber würde in der heutigen Zeit zum Umschlag von Aufklärung über den postnazistischen Antisemitismus in Gegenaufklärung in Form des antisemitischen Antizionismus oder des islamischen Antisemitismus beitragen. Deshalb plädiert der Autor vehement für die „Re-Akzentuierung des ideologiekritischen Kerns der Erziehung nach Auschwitz“ und trägt dazu in den Abschnitten IV bis VII einige bemerkenswerte Überlegungen bei.
Heinz Gess
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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Vortrag von Heinz Gess über Kritische Theorie und Antisemitismus
gehalten am 12. 11. 2011 in der Universität Bielefeld
Adorno stellt in der „Dialektik der Aufklärung“ fest: „Die individuelle und gesellschaftliche Emanzipation von Herrschaft ist die Gegenbewegung zur falschen Projektion“. Gemeint ist mit der „falschen Projektion“, wie aus dem Kontext unmissverständlich hervorgeht, die antisemitische Projektion oder besser: das Feindbild des Judenhassers von „dem Juden“. Ist diese Feststellung richtig, so bedeutet das auch: Solange die gesellschaftliche Form des Zusammenlebens eine durch gesellschaftliche Herrschaft – in welcher Form auch immer – bestimmte und vermittelte Form ist und ineins damit die gesellschaftliche Bearbeitung der Natur zu menschlichen Zwecken strukturelles Instrument der Erhaltung und Akkumulation von gesellschaftlicher Herrschaft ist, solange wird es auch mit systemischer Notwendigkeit die falsche Projektion auf „den Juden“ geben, und sie wird in Bestandskrisen der gesellschaftlichen Herrschaftsform typischerweise um so unbändiger und maßloser ausfallen, je schwächer die reale Bewegung der individuellen und gesellschaftlichen Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft ist.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Zur Kritik aller Formen der antisemitischen Ideologie und Rebellion
Der Antijudaismus und Antisemitismus ist mehr als nur ein gewöhnliches Vorurteil gegenüber dem Fremden und Anderen, das durch Aufklärung und Prüfung an der Erfahrung widerlegt werden könnte. Der Antisemitismus wohnt, wie Adorno es für die Ideologie, den realen Schein von Freiheit und Gleichheit in der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise, generell behauptet, dem gesellschaftlichen Sein selbst inne und wird von ihm bewusstlos immer wieder neu genährt. Beides gilt es zu beachten, nämlich (1) dass der Antisemitismus/Antijudaismus so etwas ist wie eine "objektive Gedankenform" im Marxschen Sinne und (2) dass die antisemitischen Assoziationen, in deren Zentrum der Hass steht, weitgehend im Unbewussten ablaufen. Was an die Oberfläche kommt, sind zumeist nur vom Über-Ich und Ich durchgelassene Rationalisierungen des Hasses auf die Juden und der mit diesem Affekt gekoppelten Assoziationen. Das Unbewusste aber kennt nach Freud keinen Widerspruch. In ein und derselben Symptomhandlung kann sowohl das Verdrängte als auch das Verdrängende zugegen sein. Sie ist die bewusstlose Einheit eines unaufgelösten Widerspruchs. So ist es auch mit dem "Bild des Juden", das der Antisemit in die Anderen projiziert, die er mit seinem Hass verfolgt. Es ist die falsche Projektion des realen gesellschaftlichen Antagonismus, der objektiven gesellschaftlichen Unversöhntheit auf die Juden. Heinz Gess
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Im folgenden Essay arbeite ich die Implikationen und theoretischen Voraussetzungen der politischen Einschätzungen und Stellungnahmen von Judith Butler und Th. W. Adorno zu Israel und dem Antizionismus/Antisemitismus heraus und reflektiere ihre Funktion im jeweiligen historisch-gesellschaftlichen Kontext.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Preisverleihung an Judith Butler ein Fehlgriff ist, der einem wissenschaftlichen Skandal gleichkommt, weil hier eine fraglos bekannte Literaturwissenschaftlerin, die Adornos Werk und die ihm zugrunde liegende Intention ins Gegenteil verkehrt, ausgerechnet unter Berufung auf Adorno geehrt werden soll. Das ist um der Wahrheit in der Sache willen, nicht hinnehmbar.
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- Geschrieben von: Postone
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Aus unterschiedlichen Anlässen habe ich im Kritiknetz in mehreren Artikeln dargelegt, dass und wie im linksdeutschen Diskurs über die Rechte, Nationalsozialismus, Nation und Nationalismus, Antizionismus, Islamismus, „das bürgerliche Geldsystem“ und „den Kapitalismus“ neu-rechte ideologische Denkformen im linken Jargon wiederkehren, die selber Kernbestandteil der Ideologie der nationalsozialistischen-deutschen Revolte waren. (1)
Der hierzulande hegemoniale Jargon ermöglicht es, sich heute mit Denkfiguren desselben ideologisch „verkürzten Antikapitalismus“ (Postone) als Antifaschist, Antinationalist und antizionistischer Israelkritiker zu inszenieren, der Deutsche in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts für die nationalsozialistischen Revolte einnahm oder veranlasste, aus der Arbeiterbewegung in die SA überzulaufen. Indem man diese Denkform dazu benutzt, im Nachhinein mit dem Nationalsozialismus von links abzurechnen, erscheint sie neu wieder - im links-grünen Jargon - als akzeptabel und gegen jenen Verdacht erhaben, eine neue, den veränderten Verhältnissen angepasste Version der alten deutschen Ideologie des konformistisch- romantischen Protests zu sein. Nicht sie, sondern die vehementen Kritiker dieser Ideologie und – selbstverständlich - die Judenrepublik Israel ziehen wie immer schon in Deutschland den Zorn der Mehrheit auf sich und werden als „Antideutsche“, „Verräter an der Sache“, „Spalter“, „Rechte“ oder wegen ihrer Kritik des antisemitischen Wahns im “heiligen Krieg gegen Israel“ als „islamophob“ und „neue Antisemiten“ gebranntmarkt, weil aus dieser Sicht Islamophobie als neue Form des Antisemitismus gilt.
- Anti-Semitismus bei deutschen Anti-Imperialisten
- Diagnose: Verjudung, Therapie: Vernichtung - Zur Wiedergeburt der Totenkopftheologie im Schrifttum Eugen Drewermanns
- Der christ-soziale Antisemitismus des Aldolph Stoecker
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