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Antisemitismus, Antizionismus

Kritische Artikel und Analysen zu allen Formen von Judenhass (aktuellem und historischem Antisemitismus, Antizionismus, Antijudaismus)

Antisemitismus als Fundament: Eine kritische Analyse der AfD

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Geschrieben von: Peshraw Mohammed
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 08. Juni 2025
Zugriffe: 946

Rezensionsessay zu Antisemitismus und die AfD von Stefan Dietl

Peshraw Mohammed rezensiert das neue Buch von Stefan Dietl Antisemitismus und die AfD, Verbrecher Verlag, Berlin 2025
„Mit einem politischen Ansatz, der historische, politische und philosophische Perspektiven verbindet, untersucht Dietl die vielfältigen Erscheinungsformen des Antisemitismus innerhalb der Partei.

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Elemente des Antizionismus

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Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 14. April 2025
Zugriffe: 7017

Über Michael Lüders‘ Streitschrift „Krieg ohne Ende?“(1) und dessen antiisraelische Geschichtsmythen

(1) Lüders, Michael (2024): Krieg ohne Ende? Warum wir für Frieden im Nahen Osten unsere Haltung zu Israel rändern müssen, München.)

Hans-Peter Büttners Text ist eine ausführliche, einige Kernthesen des Buches "Krieg ohne Ende" von Michael Lüders aufgreifende und genauer prüfende Rezension dieser Monographie. "Krieg ohne Ende" formuliert eine radikale Ablehnung des Zionismus sowie des gesamten, israelischen Staatsgründungsprojektes und versteht seine bis heute andauernde Geschichte nach 1948 als eine Aneinanderreihung von Verbrechen, Vertreibungen und Kriegstreiberei. Das Existenzrecht Israels kennt Lüders nicht zufälligerweise nur in Anführungsstrichen. Die narrative Technik, mittels derer Lüders Israel verdammt und die palästinensische Nationalbewegung in allen ihren Fraktionen zu einer moralisch überlegenen "Widerstands"-Bewegung gegen den üblen, verschlagenen Zionismus adelt besteht in drei durchgängig zur Anwendung gebrachten Erzählelementen sowie einem aktuellen, zentralen Zusatz-Narrativ:

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Antisemitischer Antizionismus im unkritischen Wörterbuch des Marxismus

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Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 28. Oktober 2024
Zugriffe: 5097

Wie Norman Paechs Beitrag im „Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus“ Wissenschaft in Gesinnung verwandelt

Der 2024 erschienene Band 9/II des „Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus“ (HKWM), ein beachtenswertes Großprojekt internationaler, wissenschaftlicher Kooperation, enthält den von dem Hamburger Juristen und Politikwissenschaftler Norman Paech verfassten Artikel „Palästinakonflikt“. Er behandelt unter dem Oberbegriff „Nahostkonflikt“ die israelisch-palästinensische Auseinandersetzung. In der folgenden Studie überprüft Hans Peter Büttner diesen Text aus dem HKWM historisch-kritisch und analysiert die in ihm verwendete Semantik.

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Die Singularität der Shoah und das Problem linker Schuldabwehr

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Geschrieben von: Hendrik Wallat
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 01. Mai 2024
Zugriffe: 9537

Der folgende Beitrag ist eine Reaktion auf die wiederkehrende (Vortrags-)Erfahrung, dass bis weit in kritisch-marxistische Kreise und das Kritische Theorie Milieu hinein linke (Sowjet-)Mythologie angehängt wird, die sich nach wie vor nicht der Geschichte des Scheiterns der Befreiung stellt. Hierzu dient immer wieder auch ein politisch-instrumentalistischer Bezug auf den Nationalsozialismus, dessen Vernichtungsgewalt zur Relativierung stalinistischen Staatsterrors genutzt wird.

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Antiimperialistische Rhetorik in der NS Propaganda

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Geschrieben von: Ingo Donnhauser
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 08. April 2024
Zugriffe: 9458

„Antiimperialismus wird gemeinhin als ein „linkes“ Phänomen angesehen, doch hat das, was heute unter diesem Begriff verstanden wird, nicht mehr allzu viel mit jener Kritik der weltweiten Ausdehnung des Prinzips repressiver Staatlichkeit und der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu tun, wie sie etwa bei Rosa Luxemburg oder diversen Anarchisten formuliert wurde. Ihr lag vielmehr eine universalistische moralische Vernunft zugrunde. Kritik an Staat und Kapital zeichnete die Linke aus, insofern gab es tatsächlich eine genuin linke Imperialismuskritik. Damit aber, und ebenso mit dem Verständnis der Linken als globaler Bewegung der Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft, ist es in der Postmoderne vorbei. Der heutige, kulturrelativistische Antiimperialismus ist hingegen eine völkische Position, basierend auf dem Kult um „unterdrückte Nationen“ statt auf der Solidarität mit realen Individuen, also dem Aberglauben an die „Nation“ und ihre „urtümliche“ Kultur, Organisationsform und ihren „authentischen“ Kollektivgeist“. (Donnhauser)

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Antizionismus als Revolutionsersatz

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Geschrieben von: Heinz Gess
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 09. Januar 2024
Zugriffe: 18563

Im ersten Teil des Textes steht ein kurz gehaltener Kommentar zu dem soeben im Kritiknetz veröffentlichten Aufsatz von Olaf Kistenmacher der „Antizionismus der KPD“. (Link: https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1557.) Die zentrale These des Kommentars ist, dass der linke Antizionismus ein Revolutionsersatz ist: „Statt zu akzeptieren, dass die Revolutionserwartung von Marx, Engels und anderen falsifiziert worden ist und wieder neu zu beginnen mit einer erweiterten, empirisch gehaltvolleren kritischen Theorie der Gesellschaft, (…) weigerte man sich, die Widerlegung anzuerkennen, und löste die kognitive Dissonanz, die das Versäumnis des Kairos der Revolution für die bessere Praxis ausgelöst hatte, durch den Anti-zionismus als Revolutionsersatz und Ersatzrevolution in einem.“ (Heinz Gess)

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Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KP

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Geschrieben von: Olaf Kistenmacher / David Hellbrück
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 10. Januar 2024
Zugriffe: 4041

Ein Interview

Kürzlich erschien Olaf Kistenmachers Essay zur anarchistischen und kommunistischen Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik bei ça ira. David Hellbrück ( ça ira) interviewt Olaf Kistenmacher zu seinem Essay.

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Der Antizionismus der KPD

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Geschrieben von: Olaf Kistenmacher
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 07. Januar 2024
Zugriffe: 9248

Olaf Kistenmacher weist in seinem soeben im Ça Ira Verlag (Freiburg, Wien) veröffentlichten Buch „Gegen den Geist des Sozialismus. Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik“ nach, dass der antisemitische Antizionismus der „neuen Linken“ eine antisemitische und antizionistische Vorgeschichte in der KPD, Sozialdemokratie und anderen linken Gruppen der Weimarer Republik hat, die bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zurückreicht, in der Eugen Dühring und andere Mitglieder in der sozialistischen Arbeiterpartei Deutschland (SAP) agitierten, um Dührings antisemitische Weltanschauung unter den Arbeitern zu verbreiten.

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Die antisemitische Hamas will den Tod "des Juden"

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Geschrieben von: Heinz Gess
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 11. Oktober 2023
Zugriffe: 25542

Zum Angriffskrieg gegen Israel

Anlass zu diesem Artikel sind die grausamen Geschehnisse in Israel in diesen Tagen.
Im ersten Teil des Artikels reflektiere ich dazu auf Sartres Diktum: „Was der Antisemit wünscht und plant ist der Tod des Juden“. (S. dazu auch als Beleg die "Charta der Hamas")

Im zweiten Teil gehe ich auf die deutsche und europäische Mitschuld an dem grassierenden islamistischen Antisemitismus unter arabischen Palästinensern und ihren Gesinnungsfreunden hierzulande ein.  

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Der antisemitische Wahn

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Geschrieben von: Rolf Pohl
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 06. April 2023
Zugriffe: 4172

Aktuelle Ansätze zur Psychoanalyse einer sozialen Pathologie

Zu den wichtigsten Kennzeichen des Antisemitismus in all seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen gehört die „pathische falsche Projektion“ (Adorno) und eine bis zum Hass, der auf Vernichtung geht, steigerbare Feindseligkeit, die „aus einer spezifischen Umwandlung sozialer und persönlicher Ängste entsteht.“ (Rolf Pohl) Die folgenden Ausführungen gehen „unter Bezugnahme auf einschlägige Ansätze der Psychoanalyse, der analytischen Sozialpsychologie und der Kritischen Theorie“ der Frage nach, welche Rolle in diesem Zusammenhang die in klinischen Erfahrungskontexten gewonnenen Konzepte über dieses Verhältnis von Wahnbildung und Destruktivität spielen.

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Postkolonialismus und Antisemitismus

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Geschrieben von: Ingo Elbe
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 15. September 2022
Zugriffe: 5527

Das postkoloniale Paralleluniversum

„Postkoloniale und poststrukturalistische antirassistische Theorieansätze gewinnen weltweit einen immer größeren Einfluss an Universitäten, im Politik- und Kulturbetrieb sowie in sozialen Bewegungen. Das Bild, das prominente Vertreterinnen und Vertreter dieser Ansätze dabei von Antisemitismus und Holocaust einerseits, Judentum und Zionismus andererseits zeichnen, weist allerdings systematische Verzerrungen und Fehler auf: Unterschiedliche Formen und Radikalitätsgrade der begrifflichen Entspezifizierung oder Verharmlosung von Antisemitismus, der Relativierung der Shoah sowie der Dämonisierung Israels und des Zionismus sind dabei festzustellen.“ (I. Elbe)

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„das Böse, das von Niemanden begangen wurde“

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Geschrieben von: Ingo Elbe
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 17. Dezember 2021
Zugriffe: 5961

Hannah Arendts Konzept der „Herrschaft des Niemand“

Ingo Elbe rekonstruiert im folgenden Aufsatz den systematischen Zusammenhang des Denkens von Hannah Arendt nach 1945. Im Focus steht dabei das Konzept der „Herrschaft des Niemand“, das die Grundlage für die berühmte „Banalität des Bösen“ bildet. Mit einbezogen ist in dieser Rekonstruktion Arendts Totalitarismus-theorie.

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"...it's not systemic"

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Geschrieben von: Ingo Elbe
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 17. Mai 2021
Zugriffe: 9650

Antisemitismus im postmodernen Antirassismus

Heute wird im Namen des Antirassismus und des 'Kampfes gegen den Rechtsruck' insbesondere der konservative Islam der Kritik entzogen, wird der Antisemitismus begrifflich eingeebnet, der Holocaust relativiert und entspezifiziert und werden im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus und Nationalismus der Zionismus und die einzige Selbstschutzinstanz der Juden, der Staat Israel, dämonisiert. (Der Text hat 68  Seiten)

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Von der Antisemitismuskritik zum Anti-Israelismus

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Geschrieben von: Wolfgang Kraushaar
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 11. März 2020
Zugriffe: 8469

 

Wolfgang Kraushaar stellt in seinem Aufsatz im Detail dar, wie sich die Einstellung der Neuen Linken zum Antisemitismus veränderte. War in den fünfziger  bis in die  Mitte der sechziger Jahre die Kritik des Antisemitismus und Antizionismus für alle Fraktionen der Neuen Linken noch ein zentrales Thema, dümpelte es „an deren Ende in weitgehender Bedeutungslosigkeit dahin.“ Viele hatten auch „eine Kehrtwendung um 180 Grad vollzogen, also ein Umschlagen ins glatte Gegenteil.“ (Kraushaar)

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Judith Butlers antizionistische Radikalisierung und deren post-nationalsozialistische Rezeption

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Geschrieben von: Ljiljana Radonić
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 02. Mai 2022
Zugriffe: 5519

Den folgenden Essay von Ljiljana Radonić veröffentliche ich im Kritiknetz sehr gerne, weil er bekräftigt, was ich über Judith Butler in meinem Protest-Artikel (2012) gegen die Preisverleihung des Adorno-Preises der Stadt Frankfurt geschrieben habe: „Judith Butler und Theodor W. Adorno im historisch-gesellschaftlichen Kontext  (https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1161-)
Ljiljana Radonić zeigt in diesem Essay in einem klaren und deutlichen Argumentationsgang auf, dass spätestens mit dieser Abhandlung alle Wegscheiden für Judith Butler festgelegt sind: „Am Scheideweg“ hat sie sich für den Antisemitismus entschieden und für den „Ruhm in der antisemitischen Gesellschaft“ von Intellektuellen der deutschen Tischgesellschaft, wenn sie „mit Nachdruck als Jüdin ausspricht, dass die Israelis für die gegen sie gerichteten Vernichtungsversuche selbst verantwortlich seien“.

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Auserwählt, gehasst, verfolgt

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Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 08. August 2017
Zugriffe: 13248

Eine kurze Geschichte des Existenzkampfes Israels und der Vernichtungsphantasien seiner Feinde

Hans Peter Büttner hat schon des Öfteren im Kritiknetz Beiträge zur „Kritik der politischen Ökonomie“ und des „Antisemitismus/Antizionismus“ verfasst und dargestellt, dass und wie sich in der deutsch-europäischen „Israelkritik“ (von Arte, WDR, SZ, Freitag usw. usw.) Antisemitismus/Antizionismus versteckt. Thema seines Aufsatzes Israel, Palästina, Nazis und der Nahostkonflikt(https://www.kritiknetz.de/antizionismusundantisemitismus/1308) waren die Geschichte der Entstehung des neuen Israel im zwanzigsten Jahrhundert bis zur Staatsgründung 1948 und dem ersten Krieg Israels zur Verteidigung des jüdischen Staates gegen den Angriff der arabischen Anrainerregime, die ihn von der ersten Stunde an vernichten wollten, die Vernichtungsphantasien seiner Feinde und die verzerrte „israelkritische“ Darstellung seiner Geschichte durch sie und ihre Unterstützer. 

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Der gescheiterte Antifaschismus der SED

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Geschrieben von: Harry Waibel
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 11. Juni 2015
Zugriffe: 14302

 

Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in der DDR

 

Damit (links-)deutsche Ideologen handeln ‚als enttäuschte zu Verstande gekommene Menschen’ (Marx)

Harry Waibel führt in seine Untersuchung u. a. mit folgenden Sätzen ein: „Wie die SED den Antisemitismus in der DDR leugnete, so leugnete sie auch den Rassis­mus. Wenn doch „Vor­kommnisse“ dieser Art registriert werden mussten, dann wurden Täter als „kriminelle“ oder „asoziale“ Elemente be­zeichnet, die durch den schädli­chen Einfluss westli­cher Me­dien oder Agenten dazu beeinflusst worden wären. Die Verleug­nung und Verdrängung dieser Thematik reicht bis in die Gegenwart, wenn von Mitgliedern und Sym­pathisanten der Linkspartei immer wieder behauptet wird, in der DDR hätte es kei­nen Ras­sismus oder Antisemitismus gegeben, und die Erscheinungen der Gegenwart seien aus­schließlich Folgen der politischen, sozialen und ökonomischen Veränderungen ab 1990. (...) Rassisten, Antisemiten und Neonazis waren Teil einer sozialen Realität und sie bildeten die politischen, re­aktionären Kerne einer ansonsten amorph strukturierten Opposition und deren rassistische Exzesse waren auch ein Ausdruck dafür, dass sie den sozialen und politischen Verhält­nissen kri­tisch oder ablehnend ge­genüberstanden.“

 

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Antisemitismus als Denkform

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Geschrieben von: Hans-Peter Büttner
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 18. August 2014
Zugriffe: 18335

Unter Bezugnahme auf Raul Hilberg unterscheidet Büttner drei historische Etappen des Antijudaismus/Antisemitismus

- Vom 3. bis 11. Jahrhundert, also der Spätantike bis Ende des Hochmittelalters:

Diese Periode folgte dem Motto:

Ihr habt kein Recht, als Juden unter uns zu leben!

- Vom 12. bis 17. Jahrhundert, somit dem Spätmittelalter bis zur frühen Neuzeit:

In dieser Periode lautete das Motto:

Ihr habt kein Recht, unter uns zu leben!

- Vom 18. bis 20. Jahrhundert, und damit der sog. „Neuzeit“:

Diese letzte Periode folgte folgerichtig dem Motto:

Ihr habt kein Recht, zu leben!

 

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Melancholische Weltveränderung

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Geschrieben von: Sebastian Kneitschel
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 22. April 2013
Zugriffe: 14185

Bemerkungen zu Adornos "Erziehung nach Auschwitz" und zur Bekämpfung des Antisemitismus heute

Der  Autor zeigt in diesem Essay auf, dass sich im Anschluss an die „Studien über Autorität und Vorurteil“ (1944), das Gruppenexperiment „Schuld  und Abwehr“ sowie  Adornos Vortrag über „Erziehung nach Auschwitz“ (1966)  im deutschen Sprachraum stark verkürzte Rezeptionslinien der kritischen Theorie des Antisemitismus etabliert haben. Sie verkennen den Kern des Vernichtungsantisemitismus systematisch, indem sie ihn auf eine spezifische Erscheinungsform von rassistischem Vorurteil reduzieren und die Kritik des Antisemitismus in die historisch vergleichende Genozidforschung einbetten wollen, so dass die bürokratisch verwaltete und teilweise  industriell  betriebene Vernichtung der Juden durch Nazideutschland  nur noch als ein Genozid unter vielen anderen  Genoziden erscheint. Das ist zwar weder der kritischen Theorie im Allgemeinen noch Theodor W. Adorno im Besonderen vorzuwerfen, sondern zeugt von den „Grenzen der Aufklärung“ (Detlev  Claussen) in der spätkapitalistischen Gesellschaft insbesondere im europäischen Reich deutscher Nation, wo die kapital-affirmative, kulturindustrielle Dialektik der Aufklärung den strukturellen Antisemitismus in Verbindung mit der antisemitischen völkischen Ideologie im Gewand postmoderner Aufklärung neu wieder zum herrschenden kulturellen Code macht. 

Gleichwohl aber befinden sich unter jenen, die solche  verkürzenden und darum falschen Rezeptionen der kritischen Theorie des Antisemitismus verbreiten, auch postmoderne „Epigonen“ (Kneitschel) Adornos. Deshalb stellt sich im Nachhinein doch die  berechtigte Frage, ob nicht auch einige Texte Adornos, für sich genommen, solche verkürzten Rezeptionen ermöglichen bzw. sich als Vorwand für die angesprochenen Verkehrungen eignen. Der Autor des Essays ist dieser Auffassung und hält namentlich die oben genannten Texte, die durchweg nur sozial-psychologisch  argumentieren, ohne zugleich auf die Kritik des Werts/Kapitals bzw. der bloß  instrumentellen Vernunft zu rekurrieren, für geeignet, „der Auflösung der qualitativen   Konturen des Antisemitismus  in Minoritätenfeindschaft (und Rassismus) Vorschub zu leisten“. Diese Auflösung aber würde in der heutigen Zeit zum Umschlag von Aufklärung über den postnazistischen Antisemitismus  in Gegenaufklärung in Form des antisemitischen Antizionismus oder des islamischen Antisemitismus beitragen. Deshalb plädiert der Autor vehement für die „Re-Akzentuierung des ideologiekritischen Kerns der Erziehung nach Auschwitz“ und trägt dazu  in den Abschnitten IV bis VII einige bemerkenswerte Überlegungen bei.

Heinz Gess 

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Antisemitismus und menschliche Emanzipation

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Geschrieben von: Heinz Gess
Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
Veröffentlicht: 15. April 2013
Zugriffe: 11681

 Vortrag von Heinz Gess über Kritische Theorie und Antisemitismus

gehalten am 12. 11. 2011 in der Universität Bielefeld

Adorno stellt in der „Dialektik der Aufklärung“ fest: „Die individuelle und gesellschaftliche Emanzipation von Herrschaft ist die Gegenbewegung zur falschen Projektion“. Gemeint ist mit der „falschen Projektion“, wie aus dem Kontext unmissverständlich hervorgeht, die antisemitische Projektion oder besser: das Feindbild des Judenhassers von „dem Juden“. Ist diese Feststellung richtig, so bedeutet das auch: Solange die gesellschaftliche Form des Zusammenlebens eine durch gesellschaftliche Herrschaft – in welcher Form auch immer – bestimmte und vermittelte Form ist und ineins damit die gesellschaftliche Bearbeitung der Natur zu menschlichen Zwecken strukturelles Instrument der Erhaltung und Akkumulation von gesellschaftlicher Herrschaft ist, solange wird es auch mit systemischer Notwendigkeit die falsche Projektion auf „den Juden“ geben, und sie wird in Bestandskrisen der gesellschaftlichen Herrschaftsform typischerweise um so unbändiger und maßloser ausfallen, je schwächer die reale Bewegung der individuellen und gesellschaftlichen Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft ist.

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  1. Gesellschaftliche Herrschaft und Antisemitismus in der Weltgesellschaft
  2. Judith Butler und Theodor W. Adorno im historisch-gesellschaftlichen Kontext
  3. Nationalsozialismus und Antisemitismus
  4. Anti-Semitismus bei deutschen Anti-Imperialisten
  5. Diagnose: Verjudung, Therapie: Vernichtung - Zur Wiedergeburt der Totenkopftheologie im Schrifttum Eugen Drewermanns
  6. Der christ-soziale Antisemitismus des Aldolph Stoecker
  7. Das ''kollektive Unbewusste'' und der Antisemitismus
  8. Kritik des Antisemitismus in der DDR
  9. Die Welt des deutschen Philisters und die Ideale des Unmenschentums. Eine Phillipika gegen die deutsche "Nah-Ost-Politik"
  10. Ein neuer Hort der Unredlichkeit - Anmerkungen zur wissenschaftlichen und moralischen Selbstdemontage des Zentrums für Antisemitismusforschung
  11. Die Deutsche Sozialdemokratie und der Antisemitismus der Nationalsozialisten 1933 - 1938
  12. Antizionismus in der KPD der Weimarer Republik
  13. Der christliche Sozialismus und die deutsche Ideologie von Goebbels
  14. Antisemitismus und Israelkritik. Notiz zur Heitmeyerstudie
  15. Heiliger Krieg in Bielefeld - Kritik einer Protestaktion und ihrer Theologie -
  16. Pax Christi in der Tradition des christlichen Judenhasses
  17. Elemente des Antisemitismus. Grenzen der Aufklärung
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