Die Ausprägung des Antiimperialismus zum "Antizionismus" war schon in der Weimarer Republik bedeutsam:
Immer wieder wurde die fetischisierte Vorstellung, die "deutsche Arbeiterklasse" besitze die Fähigkeit, Werte zu schaffen, die ihr vom Kapital geraubt würden, nationalistisch und fremdenfeindlich aufgeladen, so dass "das Kapital" als eine fremde, "antinationale" Macht konstruiert wurde. Mit dem Antiimperialismus und insbesondere mit dem "Antizionismus" wurde jedoch nicht nur eine Arbeiterklasse nationalisiert, sondern es wurden umgekehrt "nationale Bewegungen" und so genannte nationale Entitäten "klassifiziert', als ganzes einer Position im weltweiten "Klassenkampf" zugeordnet: "die Araber" als "Arbeiter", als produktive, "wirkliche Nation" auf der einen Seite - "die Juden" als "Kapitalismus" und "Imperialismus", "parasitäre" Wesen, also keine "wirkliche Nation", auf der anderen Seite.
Immer wieder wurde die fetischisierte Vorstellung, die "deutsche Arbeiterklasse" besitze die Fähigkeit, Werte zu schaffen, die ihr vom Kapital geraubt würden, nationalistisch und fremdenfeindlich aufgeladen, so dass "das Kapital" als eine fremde, "antinationale" Macht konstruiert wurde. Mit dem Antiimperialismus und insbesondere mit dem "Antizionismus" wurde jedoch nicht nur eine Arbeiterklasse nationalisiert, sondern es wurden umgekehrt "nationale Bewegungen" und so genannte nationale Entitäten "klassifiziert', als ganzes einer Position im weltweiten "Klassenkampf" zugeordnet: "die Araber" als "Arbeiter", als produktive, "wirkliche Nation" auf der einen Seite - "die Juden" als "Kapitalismus" und "Imperialismus", "parasitäre" Wesen, also keine "wirkliche Nation", auf der anderen Seite.
In ihrem eigenen Vokabular war das Ausblenden gesellschaftlicher Widersprüche innerhalb von "Nationen" "volksgemeinschaftlich", und im "antizionistischen" Antiimperialismus wurde der Abschied von der Kritik von innergesellschaftlichen Konflikten und Klassen unumkehrbar. So wurde gerade der "Internationalismus" der KPD nationalistisch und antisemitisch. Um zum Anfang zurückzukommen: Der "Antizionismus" von links ist keine Folge des Sechs-Tage-Kriegs. Er ist also auch keine Folge dessen, was der israelische Staat oder einzelne seiner Institutionen oder Vertreter und Vertreterinnen getan oder unterlassen haben. Vielmehr waren die später verwendeten "antizionistischen" Argumentationsmuster bereits vor 1933 angelegt: Wenn der Staat Israel nach 1945 als unwirklich bezeichnet wurde bzw. nur in Anführungszeichen genannt wurde, dann finden sich Vorformen davon bereits Ende der 1920er-Jahre. Wenn Zionismus mit Imperialismus identifiziert wird, dann agitierten Linke in zumindest auf der Erscheinungsebene gleichen Denkformen, in denen bereits in den 1920er-Jahren gegen den Zionismus gehetzt wurde. Und wenn schließlich nach 1945 die Politik Israels mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird, dann speist sich das zwar auch durch Motive des "sekundären Antisemitismus". Aber diese Gleichsetzung konnte sich bereits in den 1920er-Jahren viel einfacher und direkter aus der Identifikation von "Juden" mit Ausbeutung, verschwörerischer Übermacht, Kapitalismus, Imperialismus und Faschismus ergeben - 20 Jahre vor der Staatsgründung Israels und mehr als 10 Jahre vor der Shoah.
Link zum Artikel (PDF): "Antizionismus in der KPD der Weimarer Republik". Klicken Sie bitte hier.
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