Eine Entgegnung auf Judith Butlers Ansichten über Israel
(Replik auf Khallouk: http://bit.ly/239WEJ)
Es gibt nach Auschwitz keine Ausrede und Ausflucht mehr. Die Verantwortung liegt beim christlich-germanischen Europa. Sie besteht darin, ohne Wenn und Aber anzuerkennen, dass Auschwitz der Bankrott des europäischen Christentums und der europäischen Zivilisation auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise war. Der Bankrott des Christentums verlangt eine völlige Umkehr dieser Religion. Sie muss neu anfangen. Der Neuanfang hätte´damit zu beginnen, dass das Christentum die überlieferte Christologie, welche die (in ihrem Rahmen) unaufhebbare Feindschaft zum Judentum begründet, fallen lässt. Der Bankrott der säkularisierten Zivilisation auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise verlangt die Anerkennung, dass auch diese Produktionsweise ihren moralischen und menschlichen Bankrott hinter sich hat und infolge dessen politisch daran zu arbeiten ist, dass im Schosse der moralisch bankrotten Zivilisation neue Bedingungen und Produktionsverhältnisse entstehen können, die einmal ohne Angst vor dem Untergang den Exodus daraus ermöglichen können.
Bislang wird das Europa Solanas dieser seiner Verantwortung nicht im Entferntesten gerecht, sondern es ist ein Meister darin, seine Verantwortung nach alter, eingeübter Manier auf „den Juden“ zu projizieren, den verdorbenen schwarzen Wein in neue Schläuche zu schütten und in alle Welt Profit bringend zu verkaufen - und manchmal scheut es neuerdings sogar schon wieder die Kosten für neue Schläuche, weil es sicher fühlt, den schwarzen Wein der Frühe auch ohne den Aufwand loszuwerden.
Heinz Gess
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