So hätte es jeder deutsche Agitator gern: Ein „opferbereites Volk“, das „sein“ „soziales“ Kapital und „seine“ Wirtschaft unter Führung des Kanzlers des ganzen Volkes, der keine Parteien mehr kennt, sondern nur noch die eine Volksstaats-partei, gegen den andrängenden amerikanisch-angelsächsischen Feind verteidigt und dabei wie ein Mann hinter seinem Führer steht. Ein „kapitalismuskritisches Volk“, das sich aufopfert und alles gibt, damit das deutsch-europäische Kapital, das als „unsere soziale Marktwirtschaft“ (Clement) firmiert, sich in der Welt behauptet und im Krieg gegen den Erzfeind siegt. So hätte es auch dieses „Links-Deutschtum“ wieder gern.
Wieder einmal hätten deutsche Ideologen – diesmal von links - ihr Ziel erreicht, den geschürten „antikapitalistischen Affekt“ und die berechtigte Ahnung, dass etwas Grundlegendes mit den Verhältnissen nicht stimmt, die den einen Teil der überwältigenden Mehrheit der Menschen zum bloßen Material der Verwertung und den anderen Teil zur industriellen Reservearmee oder für ganz überflüssig erklärt, zur Identifikation mit jener Macht, gegen die der latente Protestgedanke sich richtete, umzuwandeln und den Rest im hasserfüllten Ressentiment abzuführen, das dazu immer wieder aufgefrischt werden muss.
An dieser ideologischen Transformation emanzipatorischer Impulse zur „deutschen Revolution“ oder „Kulturrevolution von Rechts“ hat sich schon im Deutschland des Vorfaschismus nicht nur die Rechte, sondern auch damals schon die völkische Linke beteiligt. Ein Beispiel dafür ist der Kathedersozialist Sombart, der der Sozialdemokratie nahe stand.
Notiz: Teil 2: Heinz Gess: Naturmetaphorik und Sozialpsychologie der Agitation
Link zum Artikel (PDF): "Die Antikapitalismuskampagne. Rechte Kapitalismuskritik von links(Teil2)". Klicken Sie bitte hier.
Notiz: Teil 2: Heinz Gess: Naturmetaphorik und Sozialpsychologie der Agitation
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