Adorno beschreibt in seinem Text über den Fetischcharakter in der Musik den neuen Warenfetischismus, den späten Fetischcharakter. Versuchen manche Leute die primäre Differenz zu Marx darin auszumachen, dass Adorno ja nun die psychologische Seite miteinbeziehen würde und damit die Fetischismus-Theorie voran bringe, so meinen andere, dass Adorno den Kultwert der Kunst mit dem (ökonomisch zu denkenden) Warenfetischismus zusammenbringen und damit verschiedene Ebenen vermischen würde.
Beide Argumente haben etwas für sich, aber beide gehen an dem zentralen Gehalt von Adornos These vorbei. Dieser besteht darin, die geschichtsphilosophisch-kommunistische Substanz der Fetischismus-Kritik von Marx auf das Passivische auszuweiten – bzw.: dem gesellschaftlich realen Übergreifen der kapitalistischen Warenform nachzugehen. Legte Marx dar, wie in der kapitalistischen Produktion die hergestellten Dinge Macht über die Menschen bekämen, so erläutert Adorno den Mechanismus, durch den in der Konsumtion die Dinge erscheinen, als würden sie zu unserer Bedürfnisbefriedigung da sein. (Arne Kellermann)
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