Kritische Theorie als Paradigma
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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Teil 2
Gliederung:
1. Oberste Maximen des deutschen Mainstreams
2. Minima moralia und die angebliche Militarisierung des Denkens
Was man so Mitläufertum nennt, war primär Geschäftsinteresse: dass man seinen eigenen Vorteil vor allem anderen wahrnimmt, und um sich nur ja nicht zu gefährden, sich nicht den Mund verbrennt. Das ist ein allgemeines Gesetz des Bestehenden. Das Schweigen unter dem Terror war nur dessen Konsequenz. Die Kälte der gesellschaftlichen Monade, des isolierten Konkurrenten, war als Inbegriff gegen das Schicksal der anderen die Voraussetzung dafür, dass nur ganz wenige sich regten. Das wissen die Folterknechte; auch darauf machen sie stets erneut die Probe. (Adorno)
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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"Sozialismus: das ist die Brücke von links nach rechts" schreibt Goebbels 1929 und begründet diese Richtschnur seiner politischen Propaganda in der Wendezeit zwischen 1929 und 1934 im Wesentlichen mit den beiden folgenden Argumenten:
1. Der Sozialismus ist "der diametrale Gegenpol zum Judentum, das die Inkarnation des Hasses darstellt" . Das Prinzip des Judentums, das in seiner modernen Form als nationaler oder - noch gefährlicher - als kultureller Zionismus auftritt, sei: "Du sollst alle Völker fressen!" Diesem Prinzip des imperialistischen "Völkermordes" hat der Sozialismus laut Joseph Goebbels "den Krieg angesagt" . Deshalb musste das Judentum bzw. der Zionismus den Sozialismus beseitigen.
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- Geschrieben von: Hans-Ernst Schiller
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- Geschrieben von: Peter Pott
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Gliederung
Die getaufte Nymphe. Über Narziss
Das Kreuz mit der Technik
Die Gestalt des Arbeiters als Kunstwerk
Frauenpower statt Mannschaftsgeist
L'art pour l'art
Wo Männer und Frauen als Humankapital fungieren. sind sie Kapital, das zum "Kapital des Unternehmens" passend ist; oder sie sind eben nicht. Sie sind auf keinen Fall als Subjekte gefragt, sondern sind entweder Daimler, Bertelsmann, Flick, also Deutschland, und "verantwortungsvoll' stets darauf bedacht weitere passende Humankapitale ausfindig zu machen, dem Unternehmenskapital zuzuführen und andere unpassende auszusondern - oder sie gelten nichts.
Dazu gehört nach Peter Pott der postmoderne "Big Brother". Er unterscheidet sich vom alten Big Brother, der die reale Subsumtion der Arbeitskraft unter das Kapital unter den Bedingungen der Fließbandproduktion organisierte und kontrollierte, dadurch, dass der "der alte Big Brother sich dem Einschluss, der Integration" widmete.
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- Geschrieben von: Ottmar Mareis
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Inhalt:
1. Identity is the very devil oder ist Keupp noch zu retten?
2. Der sense of coherence (SOC) oder theoretisch moralisches Desaster
3. Theoretischer Bankrott, Fortsetzung
"Nichts ist zarter als die Vergangenheit
Rühre sie an wie glühend Eisen;
denn sie wird dir sogleich beweisen,
du lebst auch in heißer Zeit."
J.W.G .
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- Geschrieben von: Elmar Altvater
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- Geschrieben von: Klaus Ottomeyer
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Enthistorisierung der Produktion und Personalisierung von Produktions-
verhältnissen
Jürgen Habermas will seine "Theorie kommunikativen Handelns" als "neue kritische Theorie" gewürdigt wissen, nachdem die "alte" kritische Theorie (von Adorno Horkheimer, Marcuse et.al.) "nicht anschlussfähig" (Habermas) gewesen sei.
Ottomeyer arbeitet in der hier vorliegenden Kritik dagegen heraus, dass dieser Anspruch falsch ist und "die Theorie des kommunikativen Handelns" den Begriff "kritische Theorie" zu Unrecht ursurpiert.
Dazu stellt Ottomeyer zunächst richtig heraus, dass Habermas die Marxsche Theorie falsch ausschließlich als eine "Philosophie der Arbeit" begreift. Denn die Marxsche Theorie ist keine solche "Philosophie der Arbeit", sondern die kritische Untersuchung der Formen, unter denen Arbeit angeeignet wird.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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- Geschrieben von: Ingo Elbe
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Bemerkungen zu Formanalyse als Handlungstheorie und Revolutionsromantik
Verschiedenste Ansätze innerhalb des Marxismus versuchen das "Dilemma der dringlichen Unmöglichkeit der Revolution" zu lösen, indem sie die revolutionstheoretischen Konsequenzen einer Form- und Fetischtheorie des Sozialen als "Pessimismus", "Strukturalismus", "Hermetik", "Funktionalismus" oder "Ökonomismus" kritisieren. In jeweils unterschiedlicher Intensität und aus unterschiedlichen geistesgeschichtlichen Traditionen heraus werden "Praxis" gegen "Struktur", "Kampf" gegen "Integration", "Widerspruch" gegen "Identität", "Symbolisches" gegen "Ökonomisches", "konjunkturelle Dichte" gegen "systemische Grenze" ins Feld geführt. Das Spektrum reicht dabei vom klassischen Operaismus bis zum "Postmarxismus" von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe.
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- Geschrieben von: Moshe Postone
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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"Das "Ich" und der "freie Wille", (..) all dies gibt es nicht in einem objektiven Sinn, wie man naiv meinen könnte, sondern diese Ideen sind Konstrukte des Gehirns.."
Das "Ich" ist ein Selbstmodell des Gehirns, der "freie Wille" eine soziale Attribution..."
"Jeder von uns wird die individuelle Verantwortung für seinen Gehirnzustand übernehmen müssen..."
"In dieser globalen Ganzheit (gemeint ist eine neuronale Repräsentation höchster Ordnung; E.S.) gibt es eine unhintergehbare Ich-Illusion: ein Selbstmodell, das nicht als Modell erkannt wird."
Das Ich ist "eine Konstellation von Gedanken, mit denen wir uns identifizieren, (..) und damit letztlich eine Illusion, die durch Einschränkung der Bewusstheit entsteht"
"Wo es keine Identifikation mehr gibt, bricht die Grenze zwischen Ich und Nicht-Ich zusammen und man erfährt sich selbst als Nichts und Alles. Man ist reine Bewusstheit (Nichts) und das ganze Universum (Alles)." Man ist "das Universum in Fluss und daher in stetigem Wandel" .
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- Geschrieben von: Theodor W. Adorno
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- Geschrieben von: Fabian Kettner
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Eine Fallstudie: John Holloway
"Entgegen einem weit verbreiteten Irrtum", so Wolfgang Pohrt im Jahre 1997, "heißt Revolution machen wollen keineswegs primär, Mitgefühl für die Ausgebeuteten zu entwickeln und den Entschluß zu fassen, deren Lage zu bessern. Revolution machen wollen heißt vielmehr, einen großen Ausbruch zu planen - den Ausbruch aus einem Zeitabschnitt, von dem man meint, daß man darin nicht mehr die Luft zum Atmen fände. ... Man will ans Fenster stürzen, um es aufzureißen, und zwar mit einem Ruck."
Geht es nun um "Revolution" oder erstmal (nur?) um "politische Bewegung", landläufig heißt es: Die Bewegung macht, die Theoretiker denken. Die einen Theoretiker sind bei der Bewegung nicht so beliebt, weil sie diese kritisieren; die anderen sind es schon eher, weil sie dieser zuarbeiten wollen.
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- Geschrieben von: Joachim Bruhn
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Die Kritische Theorie, diktierte Max Horkheimer 1937, ist "ein einziges entfaltetes Existentialurteil". Das Marxsche Denken wurde so bestimmt als die materialistische Kritik der Gesellschaft und - im genauen Gegensatz zu Theorie, Wissenschaft oder Philosophie - gesetzt als das geistige Organ des "kategorischen Imperativs", keine Ausbeutung und keine Herrschaft zu dulden. Denn die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wie die Herrschaft des Menschen über den Menschen bezeichnen den Skandal des Selbstwiderspruchs der Gattung, ihrer Verkehrung in antagonistische Nicht-Identität; ein Tatbestand, für den es nur historische Legitimation, keinesfalls vernünftige Argumentation geben kann.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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- Geschrieben von: Max Horkheimer, Theodor W. Adorno
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- Geschrieben von: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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Außerdem waren mir zuvor wiederholt Aufsätze in der Zeitschrift "Das Argument" aufgefallen, die mich sehr irritierten. Diese Erfahrungen führten dazu, dass ich absagte, für das HKWM einen Artikel über "kritische Theorie" zu schreiben und die Zeitschrift "Das Argument" abbestellte. Ich wollte mich an dem Missbrauch der "kritischen Theorie" und ihres Namens nicht beteiligen.
Ich veröffentliche meine Ablehnung in der Absicht, Sie über diesen Missbrauch aufzuklären.
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- Geschrieben von: Martin Blumentritt
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Die Freiheit des Stärkeren, den Schwächeren nach den Gesetzen des Marktes zu übervorteilen, wie die gleiche und reale Freiheit aller, ihre menschlichen Fähigkeiten zu entfalten, beides steckt im Liberalismus. Die freie Entfaltung der menschlichen Fähigkeit ohne Grenze, bedeutet immer die Beschränkung der Freiheit der in der Konkurrenz Unterlegenen. Privateigentum und Freiheit, Gleichheit als Bedingung der Verwirklichung der Freiheit, stehen also in einem antinomischen Verhältnis.
Die gesellschaftlichen Antagonismen sind aus der Politik eskamotiert. Die Transformation von Klassenparteien in Volksparteien geht nur um den Preis, daß sie sich von dem lösen, was ihre Legitimationsbasis ist: "Die Parteien trennen sich von der eigenen, aktuellen oder potentiellen gesellschaftlichen Basis und werden zu staatspolitischen Vereinigungen.