Die Deutung des Nationalsozialismus im Diskussionskreis des Instituts für Sozialforschung
Teil 1
Im ersten Teil Die Frühphase des Instituts für Sozialforschung und die Krise des Marxismus stellt Paul Stegemann die Arbeit des Instituts nach dessen Gründung und das durch Grünberg vertretene traditionelle Verständnis des Marxismus dar.
Das Frankfurter Institut für Sozialforschung wird nach seiner Gründung 1924 zunächst durch Carl Grünberg geleitet, ab 1930 übernimmt Max Horkheimer diese Funktion. Mit Horkheimer kommt eine programmatische Neuausrichtung der Arbeit des Instituts zum Ausdruck. Parallel dazu ist das Erstarken der antidemokratischen, nationalistischen und autoritären Bewegungen in der Weimarer Republik zu beobachten. Auffallend ist nun, dass die Thematisierung des Faschismus, und damit des Nationalsozialismus, durch das Institut für Sozialforschung sehr spät erfolgt. In der durch das Institut herausgegebenen Zeitschrift für Sozialforschung finden sich erst gegen Ende der 1930er-Jahre einschlägige Beiträge zu einer Theorie des Faschismus.
In zwei zusammenhängenden Aufsätzen wird entwickelt, dass der Grund hierfür in einem traditionellen Verständnis des Marxismus zu suchen ist. Im ersten Teil Die Frühphase des Instituts für Sozialforschung und die Krise des Marxismus stellt Paul Stegemann die Arbeit des Instituts nach dessen Gründung und das durch Grünberg vertretene traditionelle Verständnis des Marxismus dar. Im zweiten Teil Horkheimers Analyse des Faschismus und ihre Voraussetzungen zeigt Björn Oellers, dass auch in den Beiträgen Horkheimers für die Zeitschrift für Sozialforschung das traditionelle Verständnis des Marxismus zum Tragen kommt. Obgleich Horkheimer bereits in seiner Antrittsvorlesung die neue Programmatik des Instituts entwirft, ist eine inhaltliche Kontinuität zur Praxis unter dem vorausgegangenen orthodox-marxistischen Institutsleiter Grünberg festzustellen.
Das hier entfaltete Thema bildet einen Beitrag zur Erinnerung der Kritischen Theorie. Es soll zudem zeigen, dass auch das Verständnis heutiger rechter Bewegungen der Bewusstmachung eigener Voraussetzungen bedarf.
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