Kritiknetz - Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft (ISSN 1866-4105)
Herausgeber: Prof. Dr. Heinz Gess
Beirat: Prof. Dr. Helmut Dahmer, Prof. Dr. Martin Jay, Prof. Dr. Norbert Rath, Dr. Hendrik Wallat
Terror und Gewalt in der Revolution
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Ad Isaak Steinberg
Im Folgenden wird das um eine Vorbemerkung erweiterte Nachwort von Hendrik Wallat zu dem Reprint Gewalt und Terror in der Revolution dokumentiert, der im März 2024 bei Anares erschienen ist. Wenngleich Steinbergs Studie bereits ausführlich auf kritiknetz.de gewürdigt wurde, versucht das Nachwort nochmals die Bedeutung der Ausführungen des linken Sozialrevolutionärs und ersten Justizkommissars nach der Oktoberrevolution in eigenständiger Form herauszustellen – zumal der Bekanntheitsgrad von Steinberg und seinem Werk nach wie vor in diametralem Gegensatz zu dem steht, was er/s uns noch heute zu sagen hat. Ohne ungebührlich zu aktualisieren, sei angemerkt, dass Gewalt und Terror in der Revolution hinsichtlich des gegenwärtigen Abirrens des linken Supports der ‚subalternen‘ Gewalt genauso ins Schwarze trifft, wie es zudem eine ebenso frühzeitige wie hellsichtige Analyse jenes Geheimdienstkerns der russischen ‚Stratokratie‘ liefert, dessen späte Frucht noch Putin ist.
Kritik unkritischer Israelkritik
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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In einem offenen Brief an die Hochschulleitung der Universität zu Köln solidarisiere ich mich mit der Rücknahme der Ehrung von Professorin Nancy Fraser mit der Albertus Magnus Professur der Universität zu Köln wegen Mitunterzeichnung des antisemitischen Aufrufs von „Philosophy for Palestine“, in dem Israel zum "ethno-suprematistischen Staat" seit seiner Gründung 1948 erklärt und ihm Genozid an den palästinensischen Arabern vorgeworfen wird. Ich kritisiere zugleich das Protestschreiben der Gruppe "Kritische Theorie in Berlin“ gegen die Rücknahme der Ehrung.
Antiimperialistische Rhetorik in der NS Propaganda
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- Geschrieben von: Ingo Donnhauser
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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„Antiimperialismus wird gemeinhin als ein „linkes“ Phänomen angesehen, doch hat das, was heute unter diesem Begriff verstanden wird, nicht mehr allzu viel mit jener Kritik der weltweiten Ausdehnung des Prinzips repressiver Staatlichkeit und der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu tun, wie sie etwa bei Rosa Luxemburg oder diversen Anarchisten formuliert wurde. Ihr lag vielmehr eine universalistische moralische Vernunft zugrunde. Kritik an Staat und Kapital zeichnete die Linke aus, insofern gab es tatsächlich eine genuin linke Imperialismuskritik. Damit aber, und ebenso mit dem Verständnis der Linken als globaler Bewegung der Emanzipation von gesellschaftlicher Herrschaft, ist es in der Postmoderne vorbei. Der heutige, kulturrelativistische Antiimperialismus ist hingegen eine völkische Position, basierend auf dem Kult um „unterdrückte Nationen“ statt auf der Solidarität mit realen Individuen, also dem Aberglauben an die „Nation“ und ihre „urtümliche“ Kultur, Organisationsform und ihren „authentischen“ Kollektivgeist“. (Donnhauser)
Zur Arbeitskraft und ihrer Veräußerung bei Marx
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- Geschrieben von: Harald Haslbauer
- Kategorie: Kritik der Politischen Ökonomie, Staatskritik
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Die Arbeitskraft ist eine zentrale Kategorie bei Marx. Vermittelt über den Verkauf der Arbeitskraft im Tausch zwischen Kapital und Arbeiter entäußert sich die Arbeitskraft im Betrieb des Kapitals als Lohnarbeit. In fast allen Lesarten von Marx wird die Qualität der Arbeitskraft nicht näher bestimmt. Was mit ihr wird oder wie sie geäußert wird, ist damit schon nur vage erfasst. Insbesondere ist aber meist nicht eindeutig, wie sie in dem Prozess der Lohnarbeit veräußert wird. Schlussfolgerungen auf das dabei tätige Subjekt ergeben sich überhaupt nicht.
Antizionismus als Revolutionsersatz
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Im ersten Teil des Textes steht ein kurz gehaltener Kommentar zu dem soeben im Kritiknetz veröffentlichten Aufsatz von Olaf Kistenmacher der „Antizionismus der KPD“. (Link: https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1557.) Die zentrale These des Kommentars ist, dass der linke Antizionismus ein Revolutionsersatz ist: „Statt zu akzeptieren, dass die Revolutionserwartung von Marx, Engels und anderen falsifiziert worden ist und wieder neu zu beginnen mit einer erweiterten, empirisch gehaltvolleren kritischen Theorie der Gesellschaft, (…) weigerte man sich, die Widerlegung anzuerkennen, und löste die kognitive Dissonanz, die das Versäumnis des Kairos der Revolution für die bessere Praxis ausgelöst hatte, durch den Anti-zionismus als Revolutionsersatz und Ersatzrevolution in einem.“ (Heinz Gess)
Der Antizionismus der KPD
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- Geschrieben von: Olaf Kistenmacher
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Olaf Kistenmacher weist in seinem soeben im Ça Ira Verlag (Freiburg, Wien) veröffentlichten Buch „Gegen den Geist des Sozialismus. Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik“ nach, dass der antisemitische Antizionismus der „neuen Linken“ eine antisemitische und antizionistische Vorgeschichte in der KPD, Sozialdemokratie und anderen linken Gruppen der Weimarer Republik hat, die bis in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zurückreicht, in der Eugen Dühring und andere Mitglieder in der sozialistischen Arbeiterpartei Deutschland (SAP) agitierten, um Dührings antisemitische Weltanschauung unter den Arbeitern zu verbreiten.
Die antisemitische Hamas will den Tod "des Juden"
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Zum Angriffskrieg gegen Israel
Anlass zu diesem Artikel sind die grausamen Geschehnisse in Israel in diesen Tagen.
Im ersten Teil des Artikels reflektiere ich dazu auf Sartres Diktum: „Was der Antisemit wünscht und plant ist der Tod des Juden“. (S. dazu auch als Beleg die "Charta der Hamas")
Im zweiten Teil gehe ich auf die deutsche und europäische Mitschuld an dem grassierenden islamistischen Antisemitismus unter arabischen Palästinensern und ihren Gesinnungsfreunden hierzulande ein.
Die Charta der Hamas von 1988 und 2017 im Wortlaut - ins Deutsche übersetzt
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- Geschrieben von: Hamas
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Vorwort von Heinz Gess (2023)
Aus Anlass des grausamen Überfalls der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel mit 1200 Toten und mindestens 224 nach Gaza verschleppten Menschen mache ich noch einmal an prominenter Stelle des Kritiknetzes auf die Veröffentlichung der Charta der Hamas aufmerksam. Sie finden in dem anschließenden Dokument sowohl die alte Fassung der Charta der Hamas von 1988 als auch die von 2017.
Anpassung und soziale Freiheit
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Kritik des „progressiven“ Angriffs auf das autonome Subjekt
In einem immer schnelleren Takt erscheinen Bücher von „Progressiven“, die den Restbeständen liberaler Vergesellschaftung den Kampf ansagen und es auf jenes autonome Subjekt abgesehen haben, dessen individuelle Erscheinungen ohnehin in einem zunehmenden Maße vom Fortschritt kapitalistischer Krisen-Vergesellschaftung unter Druck gesetzt werden. Die „Progressiven“ spielen zu dieser real-gesellschaftlichen Regression die ideologische Begleitmusik.
"...it's not systemic"
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- Geschrieben von: Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Antisemitismus im postmodernen Antirassismus
Heute wird im Namen des Antirassismus und des 'Kampfes gegen den Rechtsruck' insbesondere der konservative Islam der Kritik entzogen, wird der Antisemitismus begrifflich eingeebnet, der Holocaust relativiert und entspezifiziert und werden im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus und Nationalismus der Zionismus und die einzige Selbstschutzinstanz der Juden, der Staat Israel, dämonisiert. (Der Text hat 68 Seiten)
Das Reich der Freiheit – eine Verwaltung von Sachen?
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Ungelöste Probleme sozialistischer Vergesellschaftung bei Marx und Engels
Der Artikel diskutiert die autoritären und positivistischen Elemente in den Schriften von Marx und Engels, insbesondere in Bezug auf das Konzept des "Reichs der Freiheit". Diese Konzepte und Lösungen weckten die Motivation zur revolutionären Tat, führten jedoch zur Verzerrung der negativen Kritik und bildeten die Grundlage für den späteren "wissenschaftlichen Sozialismus" der bolschewistischen Partei. Die Verzerrung der marxschen Kritik in eine positivistische Theorie war jedoch bereits im Originalwerk von Marx und Engels angelegt und wurde zur dominanten Praxis der Umsetzung der Kritik. Diese schlechtere Möglichkeit setzte sich unter Stalins totalitärer Herrschaft durch und führte letztendlich zum Zusammenbruch des autoritären technokratischen Sozialismus in Europa in den 90er Jahre.
Pessimismus - Zivilisationskritik - Sehnsucht
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
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Anmerkungen zum philosophischen Kern von Max Horkheimers kritischer Theorie
Wallats Essay über Max Horkheimer behandelt, wie der Titel des Essays schon zu erkennen gibt, jene drei Kerngedanken, die für Horkheimers Werk konstitutiv sind: Horkheimers metaphysischen Pessimismus, die Sehnsucht nach Versöhnung (im ganz Anderen) und die daraus hervorgehende intransigente Gesellschaftskritik, die keinen Frieden mit dem (falschen) Ganzen schließen kann und auch auf seine positiven Momente nur im Zusammenhang mit dem darin angelegten konstitutiven Unheil reflektiert.
Die konformistische Rebellion des Abolitionismus von Daniel Loick und Vanessa E. Thompson
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- Geschrieben von: Thomas Land
- Kategorie: Faschismus, Neue Rechte, Völkisches Denken
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Wie der Politaktivismus die theoretische Begriffsbildung ruiniert
Verkürzte Kapitalismuskritiken gibt es wie Sand am Meer. Die Eigenart abolitionistischer Kapitalismus- und Gesellschaftskritik besteht darin, die manifeste Gewalt der repressiven Staatsapparate sowie die (rassistischen) Auswahlkriterien ihrer bevorzugten Opfer(-gruppen) zu kritisieren, ohne die Zwecke staatlicher Institutionen und deren funktionale Zusammenhänge zu verstehen - was einen Begriff des kapitalistischen Staates voraussetzen würde. Die begriffslose und isolierte Betrachtung staatlicher Organisationen mündet in einer Dämonisierung der Täter(-organisationen), die ihre Entsprechung in der Heroisierung der Opfer(-gruppen) findet.
Das sittliche Antlitz der Revolution. Aporien der Befreiung.
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Eine ausführliche Würdigung des politischen Hauptwerks des linken Sozialrevolutionärs Isaak N. Steinberg.
Isaak Nachman Steinberg kämpfte in der Oktoberrevolution 1917 auf Seiten der linken Sozialrevolutionäre auf Seiten der revolutionären Koalitionsregierung von Bolschewiki und linken Sozialrevolutionären. Er wurde für wenige Monate erster Justizkommissar der revolutionären Regierung. Als Volkskommissar für Justiz kämpfe er erfolglos gegen die extralegale Gewalt der Tscheka. Sein Bruch mit den Bolschewiki brachte ihm eine Haft im Butyrki-Gefängnis ein und zwang ihn ins Exil. Dort erschien 1923 in Berlin sein Buch „Das sittliche Antlitz der Revolution“.
Staatszerfall, Rackets und Autoritarismus
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- Geschrieben von: Thorsten Fuchshuber
- Kategorie: Soziologie
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Russland als Racketstaat
Im folgenden Text von Thorsten Fuchshuber (1) geht es in der Hauptsache um Russland als Racket-Staat, den autoritären Charaktertypus, den der Racket-Staat benötigt und züchtet, sowie um die Rolle Putins im Racket-Staat Russland.
Fuchshuber kennzeichnet den Racket-Staat als einen Staat, in dem die Selbsterhaltung in hohem Maße prekär wird, weil sie sich allein an den unmittelbaren Interessen der herrschenden Rackets orientiert. Das führe zu Stagnation und dazu, dass der Großteil der Bevölkerung bei dieser Form der gesellschaftlichen Selbsterhaltung außen vor bleibe. Unter solchen Bedingungen gebe es ausreichend Gründe zu revoltieren. Aber das passiere in Russland nur in geringem Maße.
Marcuse, Osterkamp oder Foucault?
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- Geschrieben von: Heiko Bolldorf
- Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
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Zur Diskussion zwischen Freudo-Marxismus, Kritischer Psychologie und Poststrukturalismus
In den 1930er Jahren suchten marxistische Intellektuelle eine Antwort auf die Frage, woher die autoritären Tendenzen der Massen kommen. Warum schließen sich die Massen, statt ein überlebtes, ihren Interessen schadendes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem abzuschaffen, so bereitwillig reaktionären bis faschistischen Bewegungen und Organisationen an?
In den Protesten der Studentenbewegung der 60er Jahre wurde diese Frage wieder aufgegriffen und mit drei Theorien beantwortet: 1. dem Freudo-Marxismus der kritischen Theorie der Gesellschaft, 2. der kritischen Psychologie von Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp, 3. der Machttheorie von Michel Foucault.
Kapitalismus und Faschismus
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- Geschrieben von: Hendrik Wallat
- Kategorie: Faschismus, Neue Rechte, Völkisches Denken
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Nach Hendrik Wallat war die Verwertung des Wertes im Nazifaschismus kein Selbstzweck: „Das Potential kapitalistischer Dynamik wurde einem höheren Zweck unterworfen: der Militarisierung der Gesellschaft und der imperialistischen Expansion.“ Der eigentliche Konkurrenzkampf war für die Naziideologie nicht ökonomischer Natur, sondern „der Kampf der Rassen. Um ihn zu gewinnen, griff Hitler durchaus in die für klassisch-bürgerliches Denken heilige Privatautonomie der Wirtschaftssubjekte ein, ohne jedoch am sozialdarwinistisch gedeuteten und affirmierten Privateigentum und am Profitprinzip prinzipiell zu rütteln. So wurde im Nationalsozialismus die freie Lohnarbeit eingeschränkt und die Realisierung des Profits erfolgte vermehrt nicht mehr über den Umweg der Privatproduktion, sondern war politischen Direktiven unterstellt, wobei nicht nur die Arbeiterschaft, sondern bisweilen auch Kapitalisten politisch drangsaliert wurden. Am Ende versuchte der Nationalsozialismus sich zunehmend eine eigene, allerdings nicht per se gegen die alten Wirtschaftseliten gerichtete sozio-ökonomische Basis zu errichten: „Die Praktiker der Gewalt werden mehr und mehr Unternehmer und die Unternehmer Praktiker der Gewalt. (Neumann 1984, 660f.)“
Der Todestrieb im Racket
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- Geschrieben von: Gerhard Scheit
- Kategorie: Ideologiekritik
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Warum die Kritik der postnazistischen Gesellschaft auf Freuds Spekulation über einen Todestrieb nicht verzichten kann.
Der krankhafte Hang zum Positiven (kommt) aus dem Todestrieb. (Adorno)
Scheit legt in diesem Aufsatz dar, wie gefährlich die Vermischung des "Todestriebs" (Freud) mit der narzisstischen Libido im politischen Kontext ist, "insbesondere wenn sie gleichsam systematisch und organisiert erfolgt. Das Racket kann nun als die wirksamste Form begriffen werden, eine solche Legierung im Individuum hervorzubringen." (Scheit) Heinz Gess
Zwischen Grundriss und Bilderverbot
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- Geschrieben von: Alexander Neupert-Doppler
- Kategorie: Ideologiekritik
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Zur Kritischen Theorie der Utopie
Im Bann des Staatsfetischismus
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- Geschrieben von: Alexander Neupert-Doppler
- Kategorie: Kritik der Politischen Ökonomie, Staatskritik
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Zur Kritischen Theorie des Staates
Im folgenden Text zieht Alexander Neupert-Doppler drei Lehren aus der kritischen Reflexion der Geschichte des Staates.
So wie, laut Marx, „aller Mystizismus der Warenwelt, all der Zauber und Spuk, welcher Arbeitsprodukte auf Grundlage der Warenproduktion umnebelt, verschwindet [...] sofort, sobald wir zu anderen Produktionsformen fluchten“ (MEW 23: 81), so würde erstens auch der Rechts-, Politik- und Staatsfetischismus nur verschwinden, wenn die Revolution „die politische Form ihrer sozialen Emanzipation“ (MEW 17: 543) erfindet. Zurückgehend auf die Kritische Theorie bleiben drei Lehren für eine Kritische Theorie des Staates. 1871 konnte Marx für einen Moment glauben, dies wäre in der Form der Pariser Commune gelungen.