Israelkritik, Nahost
Ideologiekritische Beiträge und Analysen zum Nahostkonflikt
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Verstehen wird man, was bei den „reinen Israelkritiker“ vorgeht, wohl nur dann, wenn man nicht an der Erscheinungsform, an den Selbstauskünften der befragten Gutmenschen klebt, sondern ihre Praxis der „menschenfreundlichen Israelkritik“, wie sie die kleine Geschichte wiedergibt, reflektiert und begreift, dass dasselbe masochistischnarzisstische Syndrom verschiedene Erscheinungsformen annehmen kann. Die Unterscheidung Ralf Schröders in seiner Kolumne vom „aktionslatenten Deutschen“ und „aktiven Palästinenser“, zwischen denen es zum Phantasma einer „Opfersymbiose“ komme, lässt eine Ahnung davon aufkommen, was sich psychodynamisch in der angeblich so „menschenfreundlichen“ deutschen Seele abspielen könnte und wie eine kritische Forschung hier weiter vorzugehen hätte.
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- Geschrieben von: Matthias Küntzel
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Das in meinen Augen wesentliche Kennzeichen der Böckler-Debatte über den Antisemitismus ist aber nicht die Verteidigung von M. oder die spezifische Artikulation der Antisemitismuskritik, sondern das brachiale Ressentiment gegenüber denjenigen, die den Antisemitismusvorwurf erhoben. Bezeichnender Weise wurde die Forderung nach Ausschluss aus der Mailinglliste nicht gegenüber dem Saddam-Freund M. erhoben, sondern gegenüber seinem schärfsten Kritiker. Zahlreiche Stellungnahmen griffen hierbei eben jene Topoi auf, die Martin Walser 1998 in seiner berüchtigten Paulskirchenrede popularisierte. Dabei hat gerade Walser demonstriert, wie eng das antisemitische Bewusstsein und die Abwehr der Kritik am Antisemitismus beieinander liegen.
Quelle: Jungle World, 11.5.2005
Quelle: Jungle World, 11.5.2005
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- Geschrieben von: Matthias Küntzel
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Goldhagens Buch ist eine unerschöpfliche Erkenntnisquelle für diejenigen, die sich das konkrete Denken und Handeln der deutschen willigen Vollstreckerinnen und Vollstrecker vor Augen führen wollen. Für das Gros der deutschen Linken ist Goldhagens Porträt der die Juden quälenden und die Juden tötenden Deutschen hingegen eine Büchse der Pandora, die man nicht aufmacht, sondern besser fest verschlossen hält. Warum? Die Erforschung der Motive, die unzählige willige und grausame VollstreckerInnen des Holocausts angetrieben hatten, müsse - bei Vernunft betrachtet! - für die Linke im Lande der Denker und Henker "das brennendste aller Erkenntnisprobleme sein", hatten die Mitscherlichs schon 1967 postuliert. Dennoch hat sich die APO und die Nach-APO-Linke, von der DDR Wissenschaft ganz zu schweigen, für diese Frage eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich interessiert.
Warum?
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- Geschrieben von: Martin Blumentritt
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Ich zitiere aus einer Webseite, die Dresden gedenkt, die offenkundig das ausspricht, worum es geht, nämlich, die Bombardierung Dresdens so herzurichten, daß sie zur Entlastung des Gewissens hinsichtlich der Verbrechen der Deutschen in der NS-Zeit instrumentalisierbar wird. Dieser Bezug ist nicht von außen an die Sache geführt, sondern wird von den Legendenbildnern selber hergestellt, was ich daher an einem Beispiel ausführlich dokumentiere, das aus dem letzten Jahr stammt:
»Dürfen wir um Dresden trauern? (...) es wurden auch Millionen von deutschen Menschen getötet, Menschen, die genauso unschuldig waren wie die heute herausgehobenen Opfer. Auch sie hatten nichts anderes getan, als zu einem unterlegenen Volk zu gehören. Genauso unschuldig... Das deutsche Volk war ahnungslos. Es war durch die Massenmedien der Zeit im Sinne des Zeitgeistes indoktriniert, im Unwissen gehalten, betrogen und getäuscht über das, was im Hintergrund ablief.
»Dürfen wir um Dresden trauern? (...) es wurden auch Millionen von deutschen Menschen getötet, Menschen, die genauso unschuldig waren wie die heute herausgehobenen Opfer. Auch sie hatten nichts anderes getan, als zu einem unterlegenen Volk zu gehören. Genauso unschuldig... Das deutsche Volk war ahnungslos. Es war durch die Massenmedien der Zeit im Sinne des Zeitgeistes indoktriniert, im Unwissen gehalten, betrogen und getäuscht über das, was im Hintergrund ablief.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
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Anlass für den folgenden kleinen Artikel ist eine Nachricht, die in der "Freien Presse" (Chemnitz) veröffentlicht wurde und die mir über das Internetnetz "honestly concerned" zugänglich gemacht wurde. In der Nachricht heißt es: "Die Akzeptanz für den NPD-Begriff «Bomben-Holocaust» ist größer als erwartet. 27 Prozent der Deutschen unter 30 Jahren halten den Begriff im Zusammenhang mit den anglo-amerikanischen Luftangriffen auf Dresden für nicht anstößig. Bei den über 60-Jährigen sind es 15 Prozent, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der «Welt am Sonntag». Das Meinungsforschungsinstitut hatte gefragt: «Der Begriff Holocaust bezeichnet den systematisch durchgeführten Massenmord an sechs Millionen Juden durch die Nazis. Halten Sie den Begriff Bomben-Holocaust im Zusammenhang mit dem Luftangriff der amerikanischen und britischen Luftwaffen auf Dresden, bei dem mehrere Zehntausend Menschen ums Leben gekommen sind, für anstößig oder nicht?» Mit dem Wort «Bomben-Holocaust» hatte die sächsische NPD die Luftangriffe auf Dresden während des Zweiten Weltkrieges bezeichnet.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Seit Jahren tut sich die Süddeutsche Zeitung, die in deutschen Landen immer noch als „linksliberal“ gilt und besonders gerne von Studienräten gelesen wird, die in den siebziger Jahren einmal die „Frankfurter Rundschau“ und vielleicht auch „Konkret“ gelesen haben, nun aber irritiert darüber sind, dass „Konkret“ sie seit einiger Zeit nachdrücklich darauf hinweist, dass sich hinter der Israelkritik und dem Antizionismus der Süddeutschen ein antisemitischer Affekt austobt. Die „Süddeutsche“ ist eine christlich-soziales Blatt, vielleicht nicht ganz so christlich, aber gewiss ganz "sozial", christlich-sozial. Als solches geht sie unverrückbar davon aus, dass der Kapitalismus selbstverständlich ein ganz sozialer und ganz humaner sein kann, dass die Ungerechtigkeit und Ausbeutung selbstverständlich nicht zu seinen Konstitionsbedingungen gehören, wie Marx es immer und immer wieder auf den Begriff gebracht hat, sondern dass all dies Negative von außen, von bösen, unbelehrbaren, gierigen Menschen, die nie genug bekommen können, in ihn hineingetragen wird und dadurch sein im Prinzip durchaus „gutes“, mit dem „Gedanken des Sozialen“, der Gemeinschaft, in er jeder für jeden einsteht, verträgliches Wesen verfälscht wird.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Antisemitismus ist eine Erfindung von Juden wie Broder, um anständigen, echten Völkern wie den Deutschen ein schlechtes Gewissen zu machen und damit auch noch ohne Arbeit Geld zu verdienen. Christian Anders weiss das, ist er doch ein Kerl von echtem deutschen Schrot und Korn, der sich als "ehrliche Haut" nur dagegen wehrt, dass die Juden mit ihrer Erfindung des Antisemitismus authentische Menschen wie ihn mundtot machen wollen und die Wahrheit unterdrücken. Anders aber, der deutsche Held, lässt sich nicht tot machen. Er geht hinein ins volle Discoleben und kämpft dort mutig gegen die "Haie", die kleine Fische fressen. Deswegen ist es kein Antisemitismus, wenn er am Donnerstag, dem 31.3.2005, in der Discothek Living in Frankfurt von "den Haien" und "den Protokollen" singen wird.
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- Geschrieben von: Heinz Gess
- Kategorie: Israelkritik, Nahost
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Jene Antifa und "Linke", die sich in der "Jungen Welt" und anderswo äußert, ist eben eine richtige deutsche Antifa, links versteht sich, aber eben deutsch-links oder noch deutscher links, nämlich ostdeutsch-links. Die deutsche Volksgemeinschaft kennt eben im Ernstfall, wenn es gegen den "zionistischen Feind", sprich den Juden, und seine internationalen Zentralen Tel Aviv und New York geht, keine Parteien mehr, sondern eben nur noch: ein Volk. Das war schon immer so und ist sechzig Jahre nach Auschwitz wieder so. Es ist natürlich nicht trotz, sondern wegen Auschwitz wieder so.