Reflexionen über Kommentare aus dem deutschen Mainstream zur Kritik am Berliner
Gebetsraumurteil (Teil 2)
Gliederung;
Ticket: "Islamophobie"
Ticket: „Lechts und rings“
Im Ticketdenken ist dieselbe Verkehrung, dieselbe Übertragung des Affektes vom Gebrauchswert auf den Tauschwert wirksam wie im Warenfetischismus. Es ist insofern ein später Abkömmling des Warenfetischismus und damit Bestandteil jenes Kitts, der die Warengesellschaft zusammenhält. Im stereotypen Kommentar wie dem von H entspricht das Ticket dem Tauschwert und der fehlende Gedanke dem Gebrauchswert. Der Affekt bezieht sich auf Ticket, das trügerisch den Gedanken, das Selbst-Denken und Urteilen ersetzt. Es stiftet den Schein von Unmittelbarkeit, der durch die Beziehungslosigkeit der reproduzierten Stereotypen auf das Objekt zugleich dementiert wird. Das Verdammungsurteil „Rassismus“ oder „Islamophobie, die „über Leichen geht“ wird über das Objekt - das Kritiknetz und seine Autoren - gesprochen, ohne dass der Sprecher bzw. Schreiber von dem Objekt, über das er urteilt, erkennbar auch nur das Mindeste verstanden und sich mit seiner Intention überhaupt je auseinandergesetzt hätte.
Das macht einmal mehr deutlich: Es geht solchen Ticketdenkern, unabhängig davon, auf welchem Ticket sie reisen, dem „antideutschen“ oder „ pro-deutschen“, nicht um Klärung und Verständigung durch Kritik und Gegenkritik, sondern darum, das vernichtende Urteil, den ausgrenzenden Bann auszusprechen, und das wiederum geschieht auf die übliche ticketförmige Weise, indem man das Objekt dem feindlichen Ticket zuordnet, auf dem die bösen Menschen reisen: „Rassist“, „Islamhasser“, „Islamphobie“, „der über Leichen geht“, „Verbrecher gegen die Menschheit“ usw. und sich damit implizite durch diese Zuschreibung selbst, das Aussprechen des Verdikts über die anderen, die anders sind, als „guter Mensch“ von echtem Schrot und Korn inszeniert.Der Gutmensch rechnet darauf, mit dieser Inszenierung bei jenen Volksgenossen Anerkennung zu bekommen
Heinz Gess
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