Am 15. August 2021 zerriss in Afghanistan „der Schleier der kollektiven IIlusion, dass die Oasenbewohner sich die sie umgebende Weltwüste mit Geld und Waffen dauerhaft vom Leib halten könnten und dass die bedeutendste Wirtschafts- und Militärmacht das Wunder zustande bringen werde, in ein paar Jahren oder Jahrzehnten ein rückständiges und von jahrzehntelangen Kriegen verheertes Land mit Hilfe modernster Destruktionsmittel nicht nur dauerhaft zu befrieden, sondern es auch noch zu ‚demokratisieren‘“ (Dahmer). Der zerrissene Schleier bot den Oasenbewohnern die erwünschte Gelegenheit, über die desaströse Oasenpolitik neu nachzudenken und darüber endlich zu Verstande zu kommen.
Doch wieder einmal wurde die Gelegenheit zur Ernüchterung sogleich wieder ausgeschlagen: „Jetzt könne es nicht darum gehen, darüber nachzudenken, was falsch gelaufen sei, sondern nur darum, unentwegt nach vorne zu blicken, um zu retten, was noch zu retten sei, so tönte es überall aus den medialen Propagandaröhren – und die Oasen-bewohner nickten dazu zustimmend im Takt der Gleichschaltung. Doch was erwartet die Geretteten unter solchen Umständen „vorne“? Nichts anderes als „die dem Vergessen überantwortete Vergangenheit: die Wiederholung aller Fehler, die nie als solche benannt wurden und für die sich nie jemand verantworten musste.“ (Dahmer)
Trotz dieser schlechten Aussichten hält Dahmer im folgenden Aufsatz einige der verspäteten Einsichten aus diesen Tagen der Ernüchterung fest.
Heinz Gess
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