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Hochschulpraxis in der Kritik. - Warum und wie die Hochschulreform nach dem "Hochschulfreiheitsgesetz" (NRW) Unfreiheit fördert und kritische Aufklärung erschwert - - am Beispiel des Alt- und Neo-Nazis Werner Georg Haverbeck

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Geschrieben von: Heinz Gess
Kategorie: Bildungspolitik
Veröffentlicht: 11. August 2008
Zugriffe: 11479
Wieder einmal haben der FH -Verwaltung Bielefeld und deren ausführendem Organ, dem Rektorat, ein Artikel, den ich im Kritiknetz veröffentlicht habe, und mein Vorspann dazu nicht gefallen. Wieder einmal meinten sie, die Fachhochschule vor der Kritik "schützen" zu müssen, als handle es sich bei der FH um einen Kindergarten, nicht aber um eine wissenschaftliche Community selbstverantwortlicher Wissenschaftler, die in Freiheit forschen und lehren und deren Lebenselixier der öffentliche Disput - das Argument und Gegenargument - ist.
Soviel sollte doch auch im Rektorat  der hiesigen Fachhochschule aus der wissenschaftstheoretischen Diskussion der Nachkriegszeit, die ihre produktivste Phase in den sechziger und frühen siebziger Jahren hatte, gelernt haben, nämlich dass Wissenschaft nicht mit dem Führerprinzip oder dem Kommunikationsmedium Macht (Luhmann) vereinbar ist, sondern ein intersubjektives, sich in Kritik und Gegenkritik vollziehendes Erkenntnisunternehmen ist, das an der Leitidee der Wahrheit orientiert ist und dass eine wissenschaftliche Community dementsprechend nur so gut sein kann, wie sie den an der Leitidee der Wahrheit durch Kritik und Gegenkritik ausgerichteten Diskurs pflegt und dadurch den Erkenntnisfortschritt fördert, nicht aber jene verteufelt, die herrschende Meinungen, eingefahrene Gedankenformen, lieb gewordene Gewohnheiten mit trefflichen Argumenten in Frage stellen und Selbstdarstellungen, die bekanntlich eher der Eindrucksmanipulation als der Wahrheit dienen, auch dann nicht fraglos respektieren, wenn es die Selbstdarstellung der "eigenen" Hochschule ist.
In den Sozial- und Geisteswissenschaften kommt als Besonderheit hinzu, die in derselben Art und Weise in den Naturwissenschaften nicht gegeben ist, dass sie selbst Bestandteil des Objektbereiches sind, über den sie forschen, und dass in diesem Objektbereich selbst reale Gedankenformen, intersubjektive (mehr oder weniger) geteilte Gedankenformen vorhanden und wirksam sind, die falsch (ideologisch) sein können und darum der Kritik unterzogen werden müssen. Die wissenschaftliche Kritik ist also in diesem Fall nicht nur (wechselseitige) Kritik an anderen wissenschaftlichen Theorien, sondern sie schließt darüber hinaus erstens auch die Kritik an den im gesellschaftlichen Verkehr real geltenden objektiven Gedankenformen und gruppenspezifischen Einstellungen und zweitens die kritische Selbstreflexion der wissenschaftlichen Praxis als Bestandteil der existierenden gesellschaftlichen Arbeitsteilung und politischen Ökonomie mit ein. Das kompliziert den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt sowohl von der Seite der Theorie her - hier wegen des erforderlichen Grades an Selbstreflexivität - als auch von der Seite der kritischen wissenschaftlichen Praxis - hier weil die Ideologiekritik an real geltenden Gedankenformen und deren unbewusste, zumeist über unbewusste Assoziationen, also nur psychologisch versteh- und erklärbaren, aber nicht im logische Sinn ableitbaren Konsequenzen - wie z. B. antisemitische Einstellungsmuster - von denen, die in solchen Gedankenformen gefangen sind, und sich mit ihnen identifizieren, zumeist heftig abgewehrt werden - in Ermangelung von Argumenten zumeist mit dem Einsatz von bloßen Machtmitteln, die den wissenschaftlichen Kritiker das Fürchten lehren und ihn zum Verstummen bringen sollen. Das ist das Gegenteil dessen, was eine wissenschaftliche Community braucht, um hervorragend im Sinne Kants, Humboldts, Poppers oder Adornos zu werden, die trotz mancher wichtiger Unterschiede ihrer erkenntniskritischen Theorien in diesem Punkte völlig übereinstimmen. ......



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