Zum Verhältnis von Herrschaft und Vernichtung
Die antizionistischen Kampagnen der letzten Jahre werden in erster Linie von einem postkolonialen Milieu in „postcolonial studies“ lanciert und vorangetrieben. In besonderem Maße machte Dirk Moses von sich reden, als er mit seinem Pamphlet über den „Katechismus der Deutschen“ im deutschen Feuilleton für Aufregung sorgte. Moses stellt darin die Shoa relativierend als bloßes Staatsverbrechen mit dem Ziel der „Sicherung“ des staatlichen Territoriums und seiner Staatsbürger auf diesem Territorium dar.
Patrice Schlauch weist im folgenden Aufsatz gegen Moses als repräsentativem Exponenten postkolonialer Ideologie nach, dass die Shoa so nicht begriffen werden kann, sondern dass das Wesen des Nationalsozialismus als ideologiegetriebene Überschreitung des Staates auf totale Vernichtung hin bestimmt werden muss. Darüber hinaus weist er nach, dass Dirk Moses' „Narrativ“ vom nationalsozialistischen Staatsverbrechen über die Nivellierung der Differenz von Herrschaft und Vernichtung in letzter Konsequenz die Legitimität des israelischen Staates zu treffen hofft. (Heinz Gess)
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