Elemente einer kritischen Theorie des Alter(n)s
Andreas Stückler entfaltet in der folgenden Abhandlung die These, dass kapitalistische Gesellschaften ihrem Wesen nach strukturell altersfeindliche Gesellschaften sind und Phänomene der Altersfeindlichkeit und Altersdiskriminierung daher als notwendige Effekte kapitalistischer Vergesellschaftung zu betrachten sind.
Er führt dazu aus, dass der „inferiore Status“ alter Menschen vor allem von einer ›Überflüssigkeit‹ alter Menschen für die abstrakte Arbeit herrührt, die in kapitalistischen Gesellschaften von zentraler Bedeutung für die Beurteilung der Altersphase ist, weil die Fähigkeit zur abstrakten Arbeit mit ihren real-abstrakten Leistungs- und Produktivitätsnormen das primäre Kriterium darstellt, an dem sich der gesellschaftliche ›Wert‹ eines Menschen bemisst. Der inferiore Status des Alters drückt sich vor allem aus in negativen Altersdiskursen und im Bedürfnis alter Menschen, das Alter(n) zu negieren und zu verdrängen. A. Stückler führt das in einer klaren und bündigen Darstellung aus. Beim Lesen des Textes wurde ich an den Aphorismus „Rasenbank“ in Adornos Minima Moralia (GS 4, S. 22) erinnert: „In der antagonistischen Gesellschaft ist auch das Generationsverhältnis eines von Konkurrenz, hinter der die nackte Gewalt steht. Heute aber beginnt es auf einen Zustand zu regredieren, der zwar keinen Ödipuskomplex kennt, aber den Vatermord. Es gehört zu den symbolischen Untaten der Nazis, uralte Leute umzubringen.“ (Heinz Gess)
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