Die Sicht Luhmanns auf Intellektualität zwischen systemtheoretischer Verwerfung und ästhetischer Denkfunktionalität
"Luhmann schließt sich wie kein anderer Theoretiker dem ersten Satz des vorangestellten Zitats von Sombart an („Das System funktioniert, solange der aporetische Charakter der konstitutiven Grundwahrheit ignoriert oder geleugnet werden kann“), um den zweiten Satz wie kein anderer nicht auf sich zu beziehen („Auf keinen Fall darf affirmativ darüber gesprochen werden. Wenn, dann nur im Modus der ‚Kritik’, der Verneinung“). Daß Systeme einmal lügen müssen, damit ‚es’ klappt; daß uns nur distinguierte und nichtdistinguierte Lügen fürs Erkennen bleiben, wie Ranulph Glanville feststellt; daß die befristete Täuschung unser Teil sei, wie Peter Fuchs unmißverständlich sagt: all das bewirkt eine eigentümliche ‚Dekonstruktion’ der Dignität von Systemkritik – und ein ebenso eigentümliches Ressentiment gegenüber Systemkritikern, das etwa bei Norbert Bolz am eindringlichsten zu besichtigen ist." (Ternes)
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