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Allahs unwillige Töchter

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Geschrieben von: Christa Dorn
Kategorie: Religions- und Ideologiekritik
Veröffentlicht: 24. Mai 2005
Zugriffe: 9718
Was aber macht Hirsi Ali für alle suspekt, die in innerwestlichen Zusammenhängen keine Gelegenheit auslassen, sich über Machotum zu erbosen, die es zum Schreien komisch finden, wenn ein Katholik in einer Opernaufführung "Gotteslästerung!" brüllt, weil Jesus mit blinkender Dornenkrone vom Kreuz steigt und mit feschen Nonnen tanzt? Wodurch lassen sie sich verführen, die "gekränkten" Muslime in Schutz zu nehmen? Eine auf den ersten Blick plausibel klingende Erklärung bietet die türkischstämmige deutsche Soziologin Necla Kelek in ihrem Buch über muslimische Zwangsehen an: "Gerade die gut meinenden Deutschen neigen dazu, in jedem hier Asyl suchenden Ausländer gleichsam den Wiedergänger eines vor dem Holocaust zu rettenden Juden zu sehen. Schuldbewußtsein scheint hierzulande wichtiger zu sein als die Verfassung.
" Gegen diese These spricht jedoch, daß die Beißhemmung, die "die gut meinenden Deutschen" immer dann haben, wenn es darum geht, Menschenrechtsverletzungen zu kritisieren, die im Namen des Islam begangen werden, gerade dann aussetzt, wenn es darum geht, israelische Exzesse gegenüber den Palästinensern anzuprangern. Wäre es nicht naheliegender, in Israelis "Wiedergänger der vor dem Holocaust zu rettenden Juden" zu sehen als in Muslimen? Sind wir vielleicht doch immer noch heimliche Antisemiten, allen voran die guten, die "Ich-bin-eine-Lichterkette"-Deutschen? Es ist komplizierter. Denn das diffuse Schuldgefühl, es für verdiente Strafe zu halten, wenn muslimische Attentäter Flugzeuge in Hochhäuser fliegen, ist keine rein deutsche Spezialität. Der "gute Westler" kann sich offensichtlich nur "gut" fühlen, wenn er erklärt, daß er kollektiv "böse" ist. Nun könnte man diesen Winkelzug als kindlich rührend belächeln, wenn er nicht die, die ihm anhängen, zu der irrigen Annahme verleiten würde, man könne sie, da sie ja bereits Schuldgefühle haben, sich per definitionem nicht mehr schuldig machen. So wie der, der bereits die Grippe hat, sich nicht mehr anstecken kann. Mitnichten. "J'accuse" heißt nicht: Ich stelle mich auf den Markplatz und brülle: "Mea culpa!". "J'accuse" heißt, dafür zu kämpfen, daß Barbarismen, die Europa lange genug selbst begangen hat, nicht mehr begangen werden. Nichts wird "wieder gut" einfach dadurch, daß der Westen Blankoschuldscheine quer durch die Welt verteilt.


Link zum Artikel (PDF): "Alllahs unwillige Töchter". Klicken Sie bitte hier.
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