Der Schweizer Schriftsteller Hugo Loetscher bemerkt über den Lieblingsautoren der FAZ mit dem ihm eigenen Sarkasmus: »Dass ein Jüngling in der SS Dienst machte, ist das eine; aber die Diskussion darüber sollte nicht das Grundsätzlichere verstellen, nämlich dass einer, der gegen das Verdrängen kämpfte, selber ein Verdränger ist. Da hat man erlebt, wie Grass uns Schweizer Schriftsteller mahnte, kompromisslos mit unserer Vergangenheit umzugehen, da war man dabei, wie Grass spanischen Intellektuellen beibrachte, wie man sich mit dem Faschismus auseinanderzusetzen hat. Und nun erweist es sich, dass aus dem belehrenden Moralisten ein moralischer Frisör geworden ist."
Wahr ist leider, dass die ewige Rechthaberei der »Flakhelfer« oder »Schülersoldaten« viele Sendestunden und viele Feuilletonseiten gekostet hat, ohne dass sie je zur wahrhaftigen Erinnerung, Besinnung und zum Durcharbeiten des vergangenen Unrechts beigetragen haben.
Wahr ist leider, dass die ewige Rechthaberei der »Flakhelfer« oder »Schülersoldaten« viele Sendestunden und viele Feuilletonseiten gekostet hat, ohne dass sie je zur wahrhaftigen Erinnerung, Besinnung und zum Durcharbeiten des vergangenen Unrechts beigetragen haben.
Zumeist haben sie sich nur selbst inszeniert als das schuldlos verstrickte Opfer und mit dem Finger auf andere gezeigt: die Amerikaner, die Juden in Israel usw. Es ist nun wirklich genug. Der elende Streit fügt unserem Bild von Grass nichts Neues hinzu. " Was in Erinnerung bleibt, ist diese unerträgliche Selbstgerechtigkeit, was im Ohr bleibt, ist dieses eitle Gedröhne. Es war zuweilen so laut, dass man sein eigenes Wort nicht verstand." (Ulrich Greiner)
Link zum Artikel (PDF): "Der Fall Grass". Klicken Sie bitte hier.