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Opa Bentz war kein Nazi. - Melitta - ein Musterbetrieb? - ein Beitrag zur Kritik des kollektiven Nachkriegsmythos der Deutschen- Teil 2

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Geschrieben von: Werner Dirks, Kristan Kossack mit einem Vorwort zum kollektiven Nachkriegsmythos der Deutschen von Heinz Gess
Kategorie: Faschismus, Neue Rechte, Völkisches Denken
Veröffentlicht: 25. August 2007
Zugriffe: 11249

In der Werkzeitung des Melittawerkes (Minden, 8/1938 ) findet sich folgender Einschüchterungsversuch des "Unternehmers" Bentz während einer Betriebsversammlung im Juli 1938: "Wir haben neulich eine Arbeitskameradin erwischt, als sie ein jüdisches Geschäft betrat. Sie erzählte uns nachher, dass sie lediglich eine dort beschäftigte Verkäuferin besucht habe. Ob das stimmt, ist leider nicht nachprüfbar. In der Werkzeitung Nr. 5 dieses Jahres hatten wir bekannt gemacht, dass jeder, der beim Juden kauft fristlos entlassen wird. …Wer künftig überhaupt noch in jüdischen Geschäften gesehen wird, einerlei ob er kauft oder nicht, gehört nicht zu uns und muss fristlos entlassen werden."
 


In "rund um Melitta" 4/1952 (ab 1951 wieder erschienene Werkzeitung) ist nachzulesen, dass Bentz nach dem Krieg an Überlieferungen der NS-Betriebsgemeinschaft anknüpfte. Unter der Überschrift "Wir wollen in unserem Betrieb das soziale Problem lösen" heißt es, dass dies "völliges Vertrauen und absolute Einheit zwischen Unternehmer und Arbeitnehmern im Betrieb" voraussetze. Denn: "Wir glauben nicht an den angeblich `naturgegebenen` Gegensatz zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern. Im Gegenteil, die Erfahrung in unserem Betrieb in den letzten 20 Jahren (1932 bis 1952! d. V.) hat uns eindeutig bewiesen, dass umgekehrt die Einheit der beiden Sozialpartner die unabdingbare Voraussetzung dafür ist, die beste Leistung im Betrieb zu erzielen und damit alle Beteiligten zufrieden zu stellen."

Aber Opa Bentz, der Chef und Eigner von Melitta, war gar kein Nazi und Antisemit, sowenig wie der Gestapomann Riefenstahl, der Pastor Pleß Nazis und Antisemiten waren. Das weiß der Kollektivmythos der Deutschen in der Region Ostwestfalen/Lippe ganz genau. Sie waren nur "gute Deutsche" mit einer überzeugten "sozialen Einstellung", die Individuierung der Identitätsparole "Du bist Deutschland" - und daran kann nichts Schlechtes gewesen sein. Denn was heute Recht ist, kann doch damals nicht Unrecht gewesen sein. Nicht wahr?

Heinz Gess



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