Für Franz Alt ist die Religion trotz aller gegenteiligen Beteuerungen »Opium«. Mag er noch so sehr betonen, er sehe »die Religion als Dynamit, und nicht als Opium« , so zeigt das doch nur, daß er sich nicht darüber im klaren ist, daß auch Dynamit als »Opium des Volkes« fungieren kann. Zu diesem Opium gehört bei Alt seine Gegensatzkonstruktion von »Jüdisch« und »Nichtjüdisch«, die alles über diesen einen Leisten schlägt, und der darin angelegte Antijudaismus als eine, so Jung 1936, »psychologische Finesse«. Der Kampf dagegen ist mittelbar der Kampf gegen jene Welt, die solchen Opiums bedarf und nur als solcher sinnvoll. »Die individuelle und gesellschaftliche Empanzipation von Herrschaft ist die Gegenbewegung zur falschen Projektion.«
Notiz: mit geringen Veränderungen entnommen aus: Heinz Gess, Vom Faschismus zum Neuen Denken. Zu Klampen Verlag, Lüneburg 1994
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