Rudolf Dörrier, ein Lehrbeispiel für (ost-)deutsche Verhältnisse
Anhand der Biografie eines ehemaligen Nazis in der DDR, Rudolf Dorrier, beleuchtet Harry Waibel die immanenten Widersprüche des Antifaschismus der deutschen SED-Kommunisten. Er demonstriert die fatalen Auswirkungen dieser falschen theoretischen Konzeption anhand ihrer eigenen widersprüchlichen Praxis. Ausgangspunkt dieses Antifaschismus war die Reduktion der Analyse der Ursachen des (Hitler-) Faschismus allein auf den politisch-ökonomischen Sektor. Diese Engführung führte zur Konstituierung einer Gesellschaft, in der Angehörige der ehemaligen faschistischen Eliten funktionaler Bestandteil der von Kommunisten dominierten Eliten wurden. Trotz aktiver Beteiligung am Nazi-System wurde ehemaligen Nazis Karrieren ermöglicht.
Rudolf Dorrier war Mitglied der SS-Wachmannschaft des KZ Sachsenhausen. Diese Tatsache hat er ein Leben lang verleugnet hat und seine Lebenslügen wurden vom MfS gedeckt. Er ist in Berlin-Pankow auch über seinen Tod hinaus ein bekannter Mann, dem es gelang, öffentliches Ansehen zu erreichen. So erhielt 2004 eine Schule seinen Namen, die "Rudolf-Dorrier-Grundschule". (Heinz Gess)
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