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Adorno - mon amour! Zur Dialektik der 68er

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Geschrieben von: Ottmar Mareis
Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
Veröffentlicht: 25. November 2009
Zugriffe: 55278
Ottmar Mareis veröffentlicht in diesem sehr lesenswerten Essay erstmalig Vorstudien zu einer  Ideologiekritik der Theorie der „reflexiven Modernisierung“. Im  Mittelpunkt der Kritik stehen die 68er Jürgen Habermas, Heiner Keupp und Ulrich Beck. Statt eines Kommentars möchte ich dieses Mal ein Zitat aus dem Text bringen, das sehr schön deutlich macht, worum es Ottmar Mareis (u.a.) geht:


„Wie alle gut ‚gemachte’ Ideologie, versucht die reflexive Identitätsforschung, als auch die Individualisierungstheorie nach ihrer Selbstaussage vermeintlich aktuelle Zeit- und Charakterströmungen zu erfassen. Aber das einzige aber, was sie bewirkt, ist, dass die Subjekte sich  ängstlich nach ihrer Identität, d. h. ihrem persönlichen Wert, den sie letztlich auf ein Derivat des Marktwerts zusammenschrumpften, zu fragen beginnen (sollen). Was  als aktuellste Form firmiert, wie der radikalisierte Markt auf die Subjekte zugreift und das nicht nur auf die Studenten. Die reflexive Modernisierung müsste viel ehrlicher von außen induzierte, autopoietische Assetforschung oder noch treffender, neoprotestantisches Assesment Center, benannt werden. Dadurch würde viel deutlicher, dass ihre Identitätsforschung äußere wie innere  bürgerliche Leistungsideologie nicht nur verdoppelt, ohne dass das Wort bürgerlich auch nur einmal fallen würde, sondern vor allem den Druck auf die Menschen potenziert. Sie geht weit über bloße bürgerliche Leistungsideologie hinaus, weil sie dazu überging, die Subjekte in Ressourcen, identifizierbare Potentiale, Teilidentitäten, synthetisches patchworking oder boundary-management zu differenzieren, das die Bedingungen der Möglichkeit von Identität erst bereitstellt, um sie anschließend danach zu scannen. (Ein Jargon aus der vormals 68er Gemeindepsychologie, der von ihnen komplett psychoökonomisch gewendet wurde). Diese sind nun mit einer vom Selbst zu leistenden Identitätsarbeit zu patchen, die Keupp persönlich erfunden hat. Bei der alle psychischen Prozesse zu einem manipulativen, interessengeleiteten, instrumentellen Managementjargon verkommen. Nicht nur um möglichst ökonomisch  eingesetzt, verfügbar, abrufbar, steuerbar zu werden, sondern um die eigene Selbstanpassung bis ins Extrem zu steigern. Um mon Amour (Adorno – H. Gess) zu zitieren: Damit ‘wird die Spontaneität gleichsam aufgezehrt von der ungeheuren Mühe, die die Annahme des Aufgezwungenen den Betroffenen auferlegt, gerade weil die Hülle um das Aufgezwungene so dünn geworden ist. Um eine (Identität – O.M.) zu sein und für das Befohlene sich zu begeistern, genügt es keineswegs, sich aufzugeben und passiv einzuordnen. Zur Verwandlung der Menschen in Insekten brauchen sie die Energie, die es vielleicht vermöchte, sie in Menschen zu verwandeln.’“ (Ottmar Mareis)

Heinz Gess

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