Über das süße Gift einer „wissenschaftlichen“ Theorie
Inzwischen hat ja eine zaghafte Diskussion unter den deutschen Ökonomen (und in der Wirtschaftspresse) angefangen, typischerweise sehr akademisch, formal und methodenfixiert – also eher eine Illustration meiner Kritik, die sich ja auf Inhalte bezieht! Es bleibt aber weiterhin dabei, dass weder in der Publizistik noch wissenschaftsintern das Versagen – und die Mittäterschaft (!) – der wissen-schaftlichen Ökonomie aufgerollt wird, obwohl sowohl die reale Entwicklung als auch wenige inzwischen vorliegende Forschungsbeiträge meine Fragen, meine Kritik und meine Forderungen immer heftiger bestätigen. Die Verengung auf Methodenfragen der Ökonomie statt auf inhaltliche Probleme wird zum Beispiel deutlich an dem m. E. "kuriosen" Faktum, dass in der Kritik ausschließ-lich die Volkswirtschaftslehre steht, als habe der ganze Kladderadatsch mit der axiomatisch total verkanteten Betriebswirtschaftslehre überhaupt nichts zu tun. Und die theoretischen Gurus dieses Kladderadatsches, z. B. Herr Straubhaar in Hamburg, schwadronieren schon wieder z. B. von der Abschaffung der Flächen-tarife – wider alle Erfahrungen, die gerade Deutschland in dieser Krise gemacht hat.
Inzwischen hat ja eine zaghafte Diskussion unter den deutschen Ökonomen (und in der Wirtschaftspresse) angefangen, typischerweise sehr akademisch, formal und methodenfixiert – also eher eine Illustration meiner Kritik, die sich ja auf Inhalte bezieht! Es bleibt aber weiterhin dabei, dass weder in der Publizistik noch wissenschaftsintern das Versagen – und die Mittäterschaft (!) – der wissen-schaftlichen Ökonomie aufgerollt wird, obwohl sowohl die reale Entwicklung als auch wenige inzwischen vorliegende Forschungsbeiträge meine Fragen, meine Kritik und meine Forderungen immer heftiger bestätigen. Die Verengung auf Methodenfragen der Ökonomie statt auf inhaltliche Probleme wird zum Beispiel deutlich an dem m. E. "kuriosen" Faktum, dass in der Kritik ausschließ-lich die Volkswirtschaftslehre steht, als habe der ganze Kladderadatsch mit der axiomatisch total verkanteten Betriebswirtschaftslehre überhaupt nichts zu tun. Und die theoretischen Gurus dieses Kladderadatsches, z. B. Herr Straubhaar in Hamburg, schwadronieren schon wieder z. B. von der Abschaffung der Flächen-tarife – wider alle Erfahrungen, die gerade Deutschland in dieser Krise gemacht hat.
Um noch einmal klarzustellen, was dieser Aufsatz soll, hier meine wesentlichen Punkte (auch zum "Appetit-Machen"):
* Zuerst versuche ich, durch im eigentlichen Wortsinn rücksichtslose Fragen die Tiefe, den Umfang und die zerstörerische Dimension der Katastrophe bloß-zulegen, die ja weit über den Mainstream der aktuell doch sehr oberflächlichen Diskussion bzw. interessengeleitete sehr verengten Diskussion (böse Banken, Gier usw.) hinausgeht.
* Dabei verdeutliche ich, dass die wissenschaftliche Ökonomie an dieser Katastrophe und ihrem gesellschaftlichen Umfeld unmittelbar mitverantwortlich ist. Gerade stoße ich bei meinen Recherchen auf einen entlarvenden Beleg dafür. Es ist der von ca. 250 deutschen VWL-Professoren unterzeichnete sog. "Ham-burger Appell", verfasst von Michael Funke, Bernd Luck und Thomas Straub-haar (alle Universität Hamburg und Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut) vom Juli 2005 – ein Kompaktseminar über die Verengung einer Wissenschaft und ihre "realwirtschaftliche" Blindheit: z. B. kein Wort zur internationalen Finanzentwicklung und ihren Gefahren; diese waren, im Gegensatz zu vielen ausländischen Ökonomen, aber auch einigen deutschen, z. B. Otte und Nölling, in der Vorstellungswelt dieser Professoren nicht vorhanden. Welch kollektiver Offenbarungseid!
* Ich skizziere die wahrlich gigantische Problemflut, die uns danach erwartet – ein Aufgabenkatalog für die geforderte "neue Ökonomie", das Wichtigste, was sie zu begreifen hat, und natürlich damit auch Merkpunkte für eine andere Wirtschaft und Wirtschaftspolitik.
Da wir zu dieser schwierigen Neuorientierung die wissenschaftliche Analyse, Beratung und Ausbildung brauchen, gebe ich am Schluss Hinweise, wie ein solcher "Paradigmenwechsel" der zuständigen Wissenschaften (VWL und BWL) aussehen und angegangen werden sollte. Ich tue das, da ich die weit verbreitete pure (teilweise scheinheilige) Entrüstung genauso wenig "ziel-führend" halte ohne Aussagen zum Prozess, wie ich die teils arrogante "Ent-larverei" und die trotz aller theoretischen Stringenz einfach bisher nicht bewiesene Behauptung, der Kapitalismus ginge halt nur so und nicht anders, für ebenso hilflos und kontraproduktiv halte (wobei ich eine Renaissance marxis-tischer polit-ökonomischer Analyse in der wissenschaftlichen Ökonomie für einen ganz wichtigen Beitrag im Prozess des "Paradigmenwechsels" halte!). Ich behaupte bei Übersicht über das Gelände, dass eine so stringente und radikale (i.S.von praxisbezogene) Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Ökonomie bisher nicht vorliegt. Ich bitte Sie, diesen Aufsatz im Netz weiterzugeben.
Dr. habil Crusius
* Zuerst versuche ich, durch im eigentlichen Wortsinn rücksichtslose Fragen die Tiefe, den Umfang und die zerstörerische Dimension der Katastrophe bloß-zulegen, die ja weit über den Mainstream der aktuell doch sehr oberflächlichen Diskussion bzw. interessengeleitete sehr verengten Diskussion (böse Banken, Gier usw.) hinausgeht.
* Dabei verdeutliche ich, dass die wissenschaftliche Ökonomie an dieser Katastrophe und ihrem gesellschaftlichen Umfeld unmittelbar mitverantwortlich ist. Gerade stoße ich bei meinen Recherchen auf einen entlarvenden Beleg dafür. Es ist der von ca. 250 deutschen VWL-Professoren unterzeichnete sog. "Ham-burger Appell", verfasst von Michael Funke, Bernd Luck und Thomas Straub-haar (alle Universität Hamburg und Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut) vom Juli 2005 – ein Kompaktseminar über die Verengung einer Wissenschaft und ihre "realwirtschaftliche" Blindheit: z. B. kein Wort zur internationalen Finanzentwicklung und ihren Gefahren; diese waren, im Gegensatz zu vielen ausländischen Ökonomen, aber auch einigen deutschen, z. B. Otte und Nölling, in der Vorstellungswelt dieser Professoren nicht vorhanden. Welch kollektiver Offenbarungseid!
* Ich skizziere die wahrlich gigantische Problemflut, die uns danach erwartet – ein Aufgabenkatalog für die geforderte "neue Ökonomie", das Wichtigste, was sie zu begreifen hat, und natürlich damit auch Merkpunkte für eine andere Wirtschaft und Wirtschaftspolitik.
Da wir zu dieser schwierigen Neuorientierung die wissenschaftliche Analyse, Beratung und Ausbildung brauchen, gebe ich am Schluss Hinweise, wie ein solcher "Paradigmenwechsel" der zuständigen Wissenschaften (VWL und BWL) aussehen und angegangen werden sollte. Ich tue das, da ich die weit verbreitete pure (teilweise scheinheilige) Entrüstung genauso wenig "ziel-führend" halte ohne Aussagen zum Prozess, wie ich die teils arrogante "Ent-larverei" und die trotz aller theoretischen Stringenz einfach bisher nicht bewiesene Behauptung, der Kapitalismus ginge halt nur so und nicht anders, für ebenso hilflos und kontraproduktiv halte (wobei ich eine Renaissance marxis-tischer polit-ökonomischer Analyse in der wissenschaftlichen Ökonomie für einen ganz wichtigen Beitrag im Prozess des "Paradigmenwechsels" halte!). Ich behaupte bei Übersicht über das Gelände, dass eine so stringente und radikale (i.S.von praxisbezogene) Beschäftigung mit der wissenschaftlichen Ökonomie bisher nicht vorliegt. Ich bitte Sie, diesen Aufsatz im Netz weiterzugeben.
Dr. habil Crusius
Weiterlesen hier (90.48 KB)