Zentrale Fehler regressiver Kapitalismuskritik
Im folgenden Artikel setzt sich M. Creydt kritisch mit den Vorstellungen von H. J. Krysmanski über das „Imperium der Milliardäre“[1] auseinander. Geprüft wird die Vorstellung, die „Superreichen“ könnten in den führenden westlichen Nationen das ökonomische Geschehen steuern und die Politik „diktieren“ (Krysmanski). Der Verfasser argumentiert, dass es unzureichend sei, das Bewusstsein der Bevölkerung aus „Manipulation“ und die Akzeptanz der herrschenden Ordnung aus Bestechung zu erklären. Creydt resümiert seine Kritik wie folgt: „Krysmanskis Duktus erinnert an einen Jahrmarktschreier, der sich an aufmerksamkeitsheischende Superlative gewöhnt hat. Unter „Gottesgnadentum“ oder dem „Milieu absoluter Korruption“ (Krysmanski 2004, 17) macht er es nicht. Krysmanski verbreitet Vorstellungen von Gesellschaft, in denen gesellschaftliche Strukturen und ökonomische Gesetze (z.B. zur Erklärung von Wirtschaftskrisen) keine Rolle spielen. (…) Der zugrunde liegende Vorstellungshorizont entspricht einer mittelgroßen Gemeinschaft, in der einige „Alphatiere“ sich eine Gefolgschaft gefügig machen und zusammen mit ihr den Rest manipulieren.“
Inhalt:
1 Eine „Ringburg“ mit vier Ringen
2 Der Stellenwert von Netzwerken zwischen Ökonomie und Politik sowie von Lobbyismus
3 Ein gängiges Zerrbild vom Kapitalismus
4 Kapitalismus als subjektlose Struktur
5 Gesellschaftsstrukturen und Gesellschaftstransformation
6 Zum Stellenwert von „Macht“ im Kapitalismus
7 Stehen nichtöffentliche Interaktionen zwischen hochrangigen Wirtschaftsvertretern und Politikern im Gegensatz zum Grundgesetz?
8 Welchem Bewusstsein erscheinen Auffassungen wie die von Krysmanski plausibel?
9 Erkenntnisarbeit vs. Sich-Berufen auf „Evidenzen“
10 Krysmanski und die Rechten
11 Vormoderne Denkweisen
Schluss
[1] Krysmanski, Hans Jürgen 2011: Hirten &Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen. Münster. Dritte erweiterte und überarbeitete Auflage
Ders., 2012: 0,1% – Das Imperium der Milliardäre. Frankfurt M.
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