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Konformistische "Querdenkerin" aus dem linksdeutschen, völkischen Mainstream

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Geschrieben von: Thomas von der Osten-Sacken
Kategorie: Israelkritik, Nahost
Veröffentlicht: 14. November 2008
Zugriffe: 9159
Gastkommentar

"Fakten stören bekannterweise nur bei der Meinungsbildung. Und die geht so: Nicht dass die sog. Staatswesen vor allem in Afghanistan und dem Irak vor allem zerstörerische waren, ihr Sturz ein Kampf gegen Tyrannen im besten Sinne der antiken Politik, nein, ein Ende eines Diktators wie Saddam Hussein, sind "Übergriffe", "Kulturimperialismus", der Begriff, mit dem sie kritisiert werden: Um dieses Vorgehen (also die kulturimperialistischen Übergriffe auf gewachsene Staatswesen) zu verteidigen, wird die überlegene Ethik der Menschenrechte angeführt. Sie seien ihrem Charakter nach universal und bildeten die denkbar höchsten moralischen Standards; ihre Regeln stünden über allen Kulturen. Deshalb mache ihre Geltung nicht vor irgendeiner ethnischen, religiösen oder soziologischen Besonderheit halt.
Der Mensch, den sie schützen, sei das abstrakte Individuum, dessen Hautfarbe, sozialer Status und Glaubensrichtung gleichgültig seien. Die menschliche Würde, das Recht auf Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, die Entfaltung der Persönlichkeit und die freie Meinungsäußerung - diese Rechte kämen allen zu.

Gegen solch Abstraktes steht die Kultur, von Tönnies ganz in deutsch-völkischer Tradition (George W. Mosse hat dazu eigentlich alles geschrieben) definiert:
Das Konzept der Menschenrechte ignoriert nämlich, "dass die Art und Weise, wie Menschen zusammenleben, nicht unbedingt an universalen ethischen Maßstäben zu messen ist, die von außen herangetragen werden. Ein kultureller Zusammenhang kann eine Richtigkeit haben, die von innen kommt: aus seiner Besonderheit, aus seiner eigentümlichen geschichtlichen Gewachsenheit, die untrennbare Zusammenhänge gebildet hat, aus seiner Tradition, die in langer Übung ein Gewebe
hergestellt hat, aus dem man nicht einzelne Fäden herausziehen kann, ohne den gesamten Zusammenhalt zu gefährden."
Weder die völkischen Langbehn oder Lagarde aus dem 19. Jahrhundert, noch die BluBo Ideologen des 20. hätten es schöner formulieren können: der einzelne ein Faden im gewachsenen Gewebe, in eingeübter Tradition, die von Innen kommt.
Nur es geht hier nicht um eine Apologie des dörflichen Lebens im Schwarzwald, die schon schlimm genug wäre, sondern um eine völkische Verteidigung der reinen Barbarei, wie die nächsten Sätze unmissverständlich klar machen:
"Vielleicht haben die Chinesen recht, wenn sie sagen, dass der Drogenkonsum in ihrem Land ohne die Todesstrafe überhandnehmen würde. Kann man ihnen vorschreiben, diese Einzelheit aus ihrem Rechtssystem zu entfernen? Vielleicht haben die Muslime recht, wenn sie sagen, dass die Verschleierung der Frauen ihre Kultur vor den Zerfallserscheinungen bewahrt, die im Westen die Familien auflösen. Wer will sich anmaßen, diese in Jahrhunderten gebildeten Auffassungen als Irrtümer zu bezeichnen?"
Spätestens hier möchte man sich a) übergeben und b) Frau Tönnies in einem abgelegenen Dorf in der muslimischen Welt abliefern, sie dort verheiraten und ein Jahr lang die Vorzüge intakten Familienlebens goutieren lassen.

Der Rest ihres Artikels nun besteht darin Novalis gegen Schiller und die französische Revolution in Anschlag zu bringen und ein Loblied der Deutschen Romantik zu singen, das sich so unoriginell liest, wie eben nur ein Abklatsch des Abklatsches völkischer Ideologie sich lesen kann."


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