Über die neue Iran-Einschätzung der amerikanischen Geheimdienste
Matthias Küntzel stellt die Geschichte des Konfliktes um das iranische Atomprogramm im Zusammenhang mit den laut in alle Welt hinausposaunten aggressiven Absichten des iranischen Regimes dar und bewertet die Einschätzungen der amerikanischen Geheimdienste in diesem Kontext als eine "gefährliche Illusion".
"In 2003 hatten sich die USA der Politik der Europäer angeschlossen und die Existenz eines nichtwaffenrelevanten Atomprogramms im Iran akzeptiert. Heute scheint Amerika den zweiten Schritt vollzogen und sich auch mit dem waffenrelevanten Programm des Iran 'declared civil work related to uranium enrichment' abgefunden zu haben. Mit anderen Worten: Dem Iran wird zwar ein 'Waffenprogramm' und der 'unmittelbare Besitz der Bombe verwehrt' nicht aber unbedingt die Bereitstellung der hierfür erforderlichen Technologie.
Matthias Küntzel stellt die Geschichte des Konfliktes um das iranische Atomprogramm im Zusammenhang mit den laut in alle Welt hinausposaunten aggressiven Absichten des iranischen Regimes dar und bewertet die Einschätzungen der amerikanischen Geheimdienste in diesem Kontext als eine "gefährliche Illusion".
"In 2003 hatten sich die USA der Politik der Europäer angeschlossen und die Existenz eines nichtwaffenrelevanten Atomprogramms im Iran akzeptiert. Heute scheint Amerika den zweiten Schritt vollzogen und sich auch mit dem waffenrelevanten Programm des Iran 'declared civil work related to uranium enrichment' abgefunden zu haben. Mit anderen Worten: Dem Iran wird zwar ein 'Waffenprogramm' und der 'unmittelbare Besitz der Bombe verwehrt' nicht aber unbedingt die Bereitstellung der hierfür erforderlichen Technologie.
Mit dieser Bereitschaft hätte Iran sein Ziel jedoch erreicht: So würden nach einer Umfrage 27 Prozent der israelischen Juden ihrem Land den Rücken kehren, falls das Regime die technischen Voraussetzungen für die Bombe besitzt. Kein Staat kann einen derartigen Exodus seiner Eliten verkraften. Israels Verteidigung beginnt mit der Verhinderung der iranischen nuklearen Option.
(,,,) Vielleicht hat Ahmadinejad also gar nicht so unrecht, wenn er den Bericht der Geheimdienste als den Versuch beschreibt, 'Amerika aus seiner Sackgasse zu befreien. Sie sind enttäuscht, dass sie [vom Iran] nicht einen Jota an Zugeständnis erhalten haben.' Die iranische Führung hat jedenfalls gut lachen. Die Einschätzung, die der Iran-Experte des Council on Foreign Relations, Ray Takeyh, im Oktober 2003 über die Iranpolitik von Deutschland, Frankreich und Großbritannien verfasste, gilt heute mehr denn je: 'Die Vereinbarung [zwischen den EU 3 und dem iranischen Regime] sorgt dafür, dass Iran das nächste Mitglied im Atomklub wird. ... Nur dann, wenn alle iranischen Nuklearanlagen demontiert sind, können die USA sicher sein, dass Iran keine Atomwaffenfähigkeit unter dem Schirm eines zivilen Forschungsprogramms entwickeln wird. ... Die Bush- Regierung wäre gut beraten, wenn sie einen einfallsreichen neuen Kurs festlegen würde. Wer sich auf die fehlerhafte IAEA und die EU verlässt wird die iranischen Proliferationsgefahr nicht aufhalten.']
Niemand ist auf Geheimdienstberichte angewiesen, um zu erkennen, was der Iran politisch und militärisch will: Selten hat ein Land seine aggressiven Absichten derart lautstark in alle Welt gebrüllt. Es ist notwendig, dass die Bush-Administration und die amerikanische Öffentlichkeit diesen 'extrem gefährlichen, fehlgeleiteten und kontraproduktiven'(Alan. M. Dershowitz) Bericht und seine Schlussfolgerungen korrigiert.1938 hatte Chamberlain den Nazis das 'Sudentenland' in der Hoffnung geschenkt, sie zu beruhigen. Schon damals löste das Appeasement 'unter Menschen ohne Moralgefühl ein Gefühl der Erleichterung aus', wie der Präsident der Tschechoslowakei, Edward Benes, in sein Tagebuch notierte. Und heute? Will man Ahmadinejad die 'zivile Urananreicherung' ebenfalls in der Hoffnung schenken, ihn zu beruhigen?
So bekomme ich Recht, wo ich nicht Recht haben wollte. Meine Befürchtung und Prognose, ausgesprochen in dem Artikel "Das deutsch-iranische Verhältnis. Ein Albtraum." (http://www.kritiknetz.de/deutschland_alptraum.pdf) im November 2005 wird 2008 wahr:
"Lieber leugnen sie die Ernsthaftigkeit des alten Antisemitismus in neuen Schläuchen, so wie es etwa der stellvertretende Vorsitzende der SPD Bundestagsfraktion Gernot Erler vor wenigen Tagen wieder einmal beispielhaft vorgemacht hat, als er erklärte, man dürfe die Aufforderung des iranischen Präsidenten, Israel auszurotten zu vernichten, auszulöschen, zu liquidieren, von der Landkarte zu tilgen und die Welt von allen Zionisten (sprich: Juden und ihren Verteidigern) zu säubern, nicht besonders ernst nehmen, sondern müsse weiter friedlich mit "dem Iran" und doch wohl auch mit den palästinensischen Organisationen, deren Charta die Vernichtung Israels und die Ermordung aller Juden, derer man habhaft werden kann, fordert und die der iranische Präsident deshalb auch "weise" nennt, kooperieren. Erler will Gauben machen, dieses Nicht-Ernst-Nehmen, dieses Appeasement mit dem Führer einer regionalen Großmacht, der zum Massenmord an den Juden aufruft und nach der Atombombe greift, um aller Welt zu beweisen, dass er seine Drohung ernst meint, bewahre den "Frieden". Dabei verhält er sich nur wie Biedermann zu den Brandstiftern (Max Frisch), sieht nichts, hört nichts und macht wie Biedermann seinen "Frieden" mit den Brandstiftern, bis das Haus brennt, nur dass es anders als in dem Theaterstück von Max Frisch in diesem Fall nicht das eigene Haus, sondern das Haus der Juden ist, auf das es die Brandstifter abgesehen haben, und die Juden haben ja nbekanntlich immer selbst Schuld an der Vernichtungswut, die sie trifft. Was für ein Frieden! Man stelle sich vor: Da wird von Lybien bis nach Pakistan die Ausrottung des jüdischen Staates und seiner jüdischen Bürger propagiert, die erst gestern der Massenvernichtung durch Nazi-Deutschland entronnen sind, da wird "der Frieden", den bewahren will, von der Führung einer Großmacht vor aller Welt als Vorbereitungsphase für eine Massenvernichtung von Juden erklärt, und keiner schert sich drum. Alle machen weiter, als sei nichts geschehen, allen voran die Erben Nazideutschlands, deren "kritischer Dialog" mit dem Propagandisten des Massenmordes von der Besorgnis durchdrungen ist, sich nur ja nicht den Mund zu verbrennen, um sich das Geschäft mit der Großmacht nicht zu verderben. Ihr "Dialog" ist eine Form, in der das erstickende Schweigen in Deutschland hegemonial wird, die "friedliche" Form der tödlichen bürgerlichen Kälte gegen die Bedrohten in Israel. Ihre Konfliktscheu gegenüber dem klerikal-faschistischen Regime im Iran und den von diesem Regime finanzierten Mörderbanden, die sich vorlügen, im göttlichen Auftrag zu handeln, reflektiert den apriorischen Triumph der kollektiven Instanz nicht nur in den Nazideutschen, sondern auch in den Erben Nazideutschlands. Diese kollektive Instanz muss nur gewaltig auftrumpfen, damit die Erben Nazideutschlands kuschen und weiterreden, als sei nichts ernst zu Nehmendes geschehen."
Link zum Artikel (PDF): "Gefährliche Illusion". Klicken Sie bitte hier.
(,,,) Vielleicht hat Ahmadinejad also gar nicht so unrecht, wenn er den Bericht der Geheimdienste als den Versuch beschreibt, 'Amerika aus seiner Sackgasse zu befreien. Sie sind enttäuscht, dass sie [vom Iran] nicht einen Jota an Zugeständnis erhalten haben.' Die iranische Führung hat jedenfalls gut lachen. Die Einschätzung, die der Iran-Experte des Council on Foreign Relations, Ray Takeyh, im Oktober 2003 über die Iranpolitik von Deutschland, Frankreich und Großbritannien verfasste, gilt heute mehr denn je: 'Die Vereinbarung [zwischen den EU 3 und dem iranischen Regime] sorgt dafür, dass Iran das nächste Mitglied im Atomklub wird. ... Nur dann, wenn alle iranischen Nuklearanlagen demontiert sind, können die USA sicher sein, dass Iran keine Atomwaffenfähigkeit unter dem Schirm eines zivilen Forschungsprogramms entwickeln wird. ... Die Bush- Regierung wäre gut beraten, wenn sie einen einfallsreichen neuen Kurs festlegen würde. Wer sich auf die fehlerhafte IAEA und die EU verlässt wird die iranischen Proliferationsgefahr nicht aufhalten.']
Niemand ist auf Geheimdienstberichte angewiesen, um zu erkennen, was der Iran politisch und militärisch will: Selten hat ein Land seine aggressiven Absichten derart lautstark in alle Welt gebrüllt. Es ist notwendig, dass die Bush-Administration und die amerikanische Öffentlichkeit diesen 'extrem gefährlichen, fehlgeleiteten und kontraproduktiven'(Alan. M. Dershowitz) Bericht und seine Schlussfolgerungen korrigiert.1938 hatte Chamberlain den Nazis das 'Sudentenland' in der Hoffnung geschenkt, sie zu beruhigen. Schon damals löste das Appeasement 'unter Menschen ohne Moralgefühl ein Gefühl der Erleichterung aus', wie der Präsident der Tschechoslowakei, Edward Benes, in sein Tagebuch notierte. Und heute? Will man Ahmadinejad die 'zivile Urananreicherung' ebenfalls in der Hoffnung schenken, ihn zu beruhigen?
So bekomme ich Recht, wo ich nicht Recht haben wollte. Meine Befürchtung und Prognose, ausgesprochen in dem Artikel "Das deutsch-iranische Verhältnis. Ein Albtraum." (http://www.kritiknetz.de/deutschland_alptraum.pdf) im November 2005 wird 2008 wahr:
"Lieber leugnen sie die Ernsthaftigkeit des alten Antisemitismus in neuen Schläuchen, so wie es etwa der stellvertretende Vorsitzende der SPD Bundestagsfraktion Gernot Erler vor wenigen Tagen wieder einmal beispielhaft vorgemacht hat, als er erklärte, man dürfe die Aufforderung des iranischen Präsidenten, Israel auszurotten zu vernichten, auszulöschen, zu liquidieren, von der Landkarte zu tilgen und die Welt von allen Zionisten (sprich: Juden und ihren Verteidigern) zu säubern, nicht besonders ernst nehmen, sondern müsse weiter friedlich mit "dem Iran" und doch wohl auch mit den palästinensischen Organisationen, deren Charta die Vernichtung Israels und die Ermordung aller Juden, derer man habhaft werden kann, fordert und die der iranische Präsident deshalb auch "weise" nennt, kooperieren. Erler will Gauben machen, dieses Nicht-Ernst-Nehmen, dieses Appeasement mit dem Führer einer regionalen Großmacht, der zum Massenmord an den Juden aufruft und nach der Atombombe greift, um aller Welt zu beweisen, dass er seine Drohung ernst meint, bewahre den "Frieden". Dabei verhält er sich nur wie Biedermann zu den Brandstiftern (Max Frisch), sieht nichts, hört nichts und macht wie Biedermann seinen "Frieden" mit den Brandstiftern, bis das Haus brennt, nur dass es anders als in dem Theaterstück von Max Frisch in diesem Fall nicht das eigene Haus, sondern das Haus der Juden ist, auf das es die Brandstifter abgesehen haben, und die Juden haben ja nbekanntlich immer selbst Schuld an der Vernichtungswut, die sie trifft. Was für ein Frieden! Man stelle sich vor: Da wird von Lybien bis nach Pakistan die Ausrottung des jüdischen Staates und seiner jüdischen Bürger propagiert, die erst gestern der Massenvernichtung durch Nazi-Deutschland entronnen sind, da wird "der Frieden", den bewahren will, von der Führung einer Großmacht vor aller Welt als Vorbereitungsphase für eine Massenvernichtung von Juden erklärt, und keiner schert sich drum. Alle machen weiter, als sei nichts geschehen, allen voran die Erben Nazideutschlands, deren "kritischer Dialog" mit dem Propagandisten des Massenmordes von der Besorgnis durchdrungen ist, sich nur ja nicht den Mund zu verbrennen, um sich das Geschäft mit der Großmacht nicht zu verderben. Ihr "Dialog" ist eine Form, in der das erstickende Schweigen in Deutschland hegemonial wird, die "friedliche" Form der tödlichen bürgerlichen Kälte gegen die Bedrohten in Israel. Ihre Konfliktscheu gegenüber dem klerikal-faschistischen Regime im Iran und den von diesem Regime finanzierten Mörderbanden, die sich vorlügen, im göttlichen Auftrag zu handeln, reflektiert den apriorischen Triumph der kollektiven Instanz nicht nur in den Nazideutschen, sondern auch in den Erben Nazideutschlands. Diese kollektive Instanz muss nur gewaltig auftrumpfen, damit die Erben Nazideutschlands kuschen und weiterreden, als sei nichts ernst zu Nehmendes geschehen."
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