Eine Rezension des Buches von Frank Kuhne: Marx und Kant. Die normativen Grundlagen des Kapitals, Weilerswist 2022.
In dem Buch von Frank Kuhne mit dem Titel „Marx und Kant“, das im folgenden Text von Bodo Gassmann rezensiert wird, stehen die beiden Namen Marx und Kant für zwei verschiedene Theorien, von denen Kuhn zeigt, dass sie einander ergänzen. Das Buch kritisiert die Theorien von Marx und Kant immanent und fragt, in welchem Verhältnis die so kritisierten Theorien zueinander stehen.
Kuhne kommt zu dem Ergebnis, dass „der tatsächliche Grund der Kapitalkritik der emphatische Begriff moralischer Freiheit, Freiheit als Autonomie im kantischen Sinne, (ist). Die Kritik der kapitalistischen Produktionsweise erfolgt aus der Perspektive reiner praktischer Vernunft, einer Perspektive, die mit den Mitteln der Kapitaltheorie selbst nicht begründet werden kann, von ihr aber auch nicht ausgeschlossen wird. Die Einsicht, dass der objektive ökonomische Zweck, der das gesellschaftliche Ganze bestimmt, mit den objektiven Zwecken, die für das Individuum Pflicht sind, unvereinbar ist, ist die Einsicht in die moralische Notwendigkeit der praktischen Abschaffung des ökonomischen Zweckes. Die moralisch begründete Forderung lautet dann, dass an die Stelle des jedem Einzelnen objektiv vorgegebenen Zweck der gesellschaftlichen Produktion ein von den Einzelnen gemeinsam bestimmter Zweck treten solle. Die Forderung zielt auf eine Veränderung der Produktionsverhältnisse, lässt aber offen, wie genau diese auszusehen hat. Gefordert wird nicht der Übergang in eine ‚Planwirtschaft‘.“ (Kuhne, K. 62)
Wenn Sie die Rezension von Bodo Gaßmann lesen möchten, klicken Sie bitte h i e r .