Essay zu Gerhards Scheits Mit Marx. 12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie
Mit dem Buch „Mit Marx. 12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie“ hat Gerhard Scheit, so Wallat, „eine an Gedankenreichtum geradezu übersprudelnde Studie“ vorgelegt. Ihr soll im Rahmen des Projekts „Dialektik der Aufklärung“ eine zweite Studie „mit Marx gegen Heidegger“ folgen. Scheits Buch sei voll gelehrter Hinweise auf die Geschichte der Philosophie, die Psychoanalyse, die Literatur und die Musik. Es sei unmöglich, Scheits Argumentation wegen ihres „überbordenden Gedankenreichtums“ im Einzelnen wiederzugeben. Er gebe Anlass für unzählige Diskussionen, die dem Buch zu wünschen wären. Der Rezensent beschränkt sich dehalb nach der Skizzierung des Argumentationsganges der Studie aus der Fülle der möglichen Diskussionen auf zwei Punkte:
1. Die Überschätzung des Waren-Denkform-Deduktionismus von Sohn Rethel für die kritische Theorie der Gesellschaft. Horkheimer selbst hielt ihn für wenig überzeugend und für eine idealistische Verbrämung materialistischer Erkenntnis;
2. der fehlende Praxisbezug der Studie Scheits, der sich u.a. auch daran zeige, dass die Reflexion auf historische Klassenkämpfe und auf politische Praxis in Scheits Studie „ein Schattendasein“ führe. In diesem Zusammenhang moniert der Rezensent auch die seiner Meinung nach zu harschen, globalen „Verdammungsurteile“ des Autors gegenüber anderen Gesellschaftskritikern, die seinen kritischen Begriff vom Kapital nicht in Gänze teilen, so etwa, wenn Scheit dem „Gegenstandpunkt“ „grundsätzlichen Hass auf Vermittlung“ (286) vorwirft.
Inhalt des Buches:
1. Conservatio sui. Emanzipation und Selbsterhaltung
2. Utopie und Unsterblichkeit
3. Produktion und Similitudo
4. Tausch und Identität. Negative Metaphysik und jüdische Religion
5. Die Idee als Kritik des reinen Idealismus
6. Der Handelsgeist als Endabsicht. Übergang zum Materialismus
7. Negative Dialektik des Maßes. Alte und neue Marx-Lektüre
8. Transzendentale Dialektik der Wertform
9. Abstrakte Arbeit als ewige Wiederkehr des identischen Subjekt-Objekts. Übergang zum Weltmarkt
10. Der Weltmarkt als Übergang des Wertgesetzes. Der Wahn der Autarkie
11. Addenda zur Warenform der Polis und zur „ursprünglichen Akkumulation“ des Kapitals
12. Appendix: Wie Philosophie sich dennoch nicht am Leben erhält
Karikaturen: Marx im postmodernen Bereich
Es denkt nicht: Mit Marx für Heidegger
Superimperialismus: Mit Lenin für Xi Jingping
Wenn Sie die Rezension lesen möchten, klicken Sie bitte h i e r .