Rezension von Bruno Chaouat: Is Theory Good for the Jews? French Thought and the Challenge of the New Antisemitism. (Liverpool University Press. Liverpool 2020)
„Is Theory Good for the Jews?“ fragt der an der University of Minnesota lehrende Literaturwissenschaftler Bruno Chaouat in seiner bereits 2016 erschienenen, in Deutschland weitgehend ignorierten Streitschrift. „Theory“, das ist für Chaouat „French Thought“ (30), die weltweit in sog. Kultur- und Geisteswissenschaften tonangebende Melange aus Deutscher Ideologie (Nietzsche, Heidegger, Schmitt), darauf aufbauender eigenwilliger Interpretation des linguistischen Strukturalismus (Derrida, Foucault, Deleuze, Lyotard u.a.) und deren amerikanischer Rezeption in den sich inzwischen postkolonial artikulierenden Literaturwissenschaften (Said, Butler, Rothberg) (30-33). Diese Theorie ist Chaouat zufolge nicht gut für Juden, weil sie nicht nur unfähig ist, den Antisemitismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu analysieren, sondern weil sie selber einen Beitrag zu diesem Antisemitismus leistet (21, 32). (Ingo Elbe)
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