Ich fasse die Ergebnisse des Berichts kurz zusammen:
1. Die Armutsgrenze ist deutlich gefallen und gleichwohl hat sich der Anteil derer, deren Einkommen unter die niedrigere Grenze gefallen ist, deutlich erhöht. Die Spaltung der Gesellschaft (soziale Ungleichheit) hat sich vertieft und der Spalt ist breiter geworden.
2. Armut von Kindern, geringe Bildungschancen. Von der Spaltung der Gesellschaft negativ betroffen, sind besonders kinderreiche Familien und Alleinerziehende. Das erhöht das Armutsrisiko junger Familien mit Kindern beträchtlich und verringert wegen des erhöhten Risikos die Neigung junger Leute, Familien zu gründen und Kinder zu erziehen. Das Risiko, das junge Leute nicht mehr länger eingehen wollen, lässt sich an folgenden Daten ablesen: Seit 1999 ist die Zahl der überschuldeten Haushalte von 2,77 Millionen auf 3,13 Millionen angestiegen.
1. Die Armutsgrenze ist deutlich gefallen und gleichwohl hat sich der Anteil derer, deren Einkommen unter die niedrigere Grenze gefallen ist, deutlich erhöht. Die Spaltung der Gesellschaft (soziale Ungleichheit) hat sich vertieft und der Spalt ist breiter geworden.
2. Armut von Kindern, geringe Bildungschancen. Von der Spaltung der Gesellschaft negativ betroffen, sind besonders kinderreiche Familien und Alleinerziehende. Das erhöht das Armutsrisiko junger Familien mit Kindern beträchtlich und verringert wegen des erhöhten Risikos die Neigung junger Leute, Familien zu gründen und Kinder zu erziehen. Das Risiko, das junge Leute nicht mehr länger eingehen wollen, lässt sich an folgenden Daten ablesen: Seit 1999 ist die Zahl der überschuldeten Haushalte von 2,77 Millionen auf 3,13 Millionen angestiegen.
Davon sind die allermeisten Haushalte solche mit mehreren Kindern. Mittlerweile sind 1,1 Millionen Kinder auf Sozialhilfe angewiesen. Das ist die mit Abstand größte gesellschaftliche Gruppe überhaupt.
3. Die Ungleichheit der Bildungschancen ist hierzulande seit den neunziger Jahren stetig und rapide angewachsen, nachdem sie sich in den siebziger und frühen achtziger Jahren vorübergehend noch verringert hatte. Acht Prozent eines Jahrganges verlassen laut dem ebenfalls gerade erschienenen Bildungsbericht der Bunderregierung die Schule ohne Abschluss. Jeder 15jährige kapituliert vor einfachsten Lese- oder Mathematikaufgaben. Ein gutes Drittel der Kinder, die Sonderschulen besuchen, leiden regelmäßig Hunger und können sich kein Mittagessen leisten. Selbst zwei Jahre nach seinem Schulabschluss hat nicht einmal jeder zweite Hauptschulabgänger einen beruflichen Ausbildungsplatz gefunden, obwohl das einstellende Kapital über Lehrlingsmangel klagt.
4. Es entsteht nach dreißigjähriger Phase des postfaschistischen Wiederaufbaus bei hohen Wachstumsraten, relativer Vollbeschäftigung und einem vorübergehenden Überhang der Nachrage nach Arbeitskräften wieder ein soziales Prekariat, ("Lumpenproletariat"), dessen Lage sich infolge der Hartz-Gesetzgebung stetig verfestigt.
Heinz Gess
s auch. die beiden Kurzfassungen des Berichts
1. von "die Linke"
2. von der Universität Essen/Duisburg
Link zum Artikel (PDF): "Lebenslagen in Deutschland - Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung". Klicken Sie bitte hier.
3. Die Ungleichheit der Bildungschancen ist hierzulande seit den neunziger Jahren stetig und rapide angewachsen, nachdem sie sich in den siebziger und frühen achtziger Jahren vorübergehend noch verringert hatte. Acht Prozent eines Jahrganges verlassen laut dem ebenfalls gerade erschienenen Bildungsbericht der Bunderregierung die Schule ohne Abschluss. Jeder 15jährige kapituliert vor einfachsten Lese- oder Mathematikaufgaben. Ein gutes Drittel der Kinder, die Sonderschulen besuchen, leiden regelmäßig Hunger und können sich kein Mittagessen leisten. Selbst zwei Jahre nach seinem Schulabschluss hat nicht einmal jeder zweite Hauptschulabgänger einen beruflichen Ausbildungsplatz gefunden, obwohl das einstellende Kapital über Lehrlingsmangel klagt.
4. Es entsteht nach dreißigjähriger Phase des postfaschistischen Wiederaufbaus bei hohen Wachstumsraten, relativer Vollbeschäftigung und einem vorübergehenden Überhang der Nachrage nach Arbeitskräften wieder ein soziales Prekariat, ("Lumpenproletariat"), dessen Lage sich infolge der Hartz-Gesetzgebung stetig verfestigt.
Heinz Gess
s auch. die beiden Kurzfassungen des Berichts
1. von "die Linke"
2. von der Universität Essen/Duisburg
Link zum Artikel (PDF): "Lebenslagen in Deutschland - Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung". Klicken Sie bitte hier.