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Plaudern aus dem Nähstübchen. - Eine Kritik der ideologischen Praxis des Fachbereichs Sozialwesen

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Geschrieben von: Heinz Gess
Kategorie: Religions- und Ideologiekritik
Veröffentlicht: 26. November 2008
Zugriffe: 9218
Korreferat zu Heiner A. Ritzmann: "Wiedergeburt der Totenkopftheologie im Schrifttum Eugen Drewermanns"
Was die von der Kollegin konstatierte außergewöhnliche Liebe Drewermanns zu den Menschen' angeht, so möchte ich dazu bemerken: Sie ist keine, sondern sie ist der in narzisstische Selbstliebe verkehrte Hass gegen den "richtigen Menschen' (Adorno), der wirklich noch Nächste hat, die er liebt, und eine lebendige Mitwelt, die er bewahrt. In ihr inszeniert sich die bürgerliche Kälte und Gleichgültigkeit gegen das Schicksal der anderen, insbesondere das der Juden, als kalte all-eine Liebe, die niemanden beim Namen kennt. Sie ist "Liebe" unter Absehung vom wirklichen Menschen, "Liebe", die nicht den Nächsten liebt, weil sie keinen Nächsten hat, den sie lieben könnte, sondern die in allen und jedem immer nur dasselbe Abstraktum liebt: die Projektion ihres eigenen idealen Größenselbst.
Das nennt, wer so liebt, sein "wahres Selbst". Er findet es in idealer Weise in Figuren wie Christus, Buddha, Wagner, Hitler, Bhagwan, den Dalai Lama, Chomeini oder anderen Führer und Weisen von heutzutage, darunter auch Drewermann selbst, verwirklicht. Insofern diese Liebe von allem Kreatürlichen, Stofflichen, Individuellen, dem Menschen als wirklichen, kreatürlichen, sinnlich tätigen, aber auch passiv empfangenden, erleidenden Menschen absieht, ist sie in der Tat die "reine Liebe", die reine narzisstische Liebe zum "Wesen", das der Tod ist. Mit anderen Worten: Wer so liebt, liebt das "Sein zum Tode" (Heidegger). Er liebt so, wie die Charaktermaske des Kapitals den anderen Menschen als variables Humankapital liebt oder wie Nationalisten und nationale Revolutionäre das "Echt-Deutsche" und "das mit sich als Deutscher Identisch -Sein" lieben. Seine Liebe ist pure, entfremdete Selbstliebe. Was ihn mit seiner Gefolgschaft verbindet, ist ihr gemeinsamer kollektiver Narzissmus. Die religiöse Gefolgschaft liebt den Meister wie die deutschen Massen die Führer Hitler und Goebbels liebten, in denen sie sich selbst wieder erkannten - nur größer und stärker als sie selbst und mit dem "Mut", das Tabu auszusprechen und damit "die Befreiung" ins Werk zu setzen. Das angebliche Tabu aber, mit dem zu brechen sei, war schon damals die von Drewermann wieder bemängelte "Verjudung' und Verfälschung des (römisch-katholischen) Christentums. Davon habe sich das echte Christentum ein- für allemal zu befreien, um zur universellen Religion werden zu können und sich der geistigen Nähe zu anderen "menschheitlichen Religionen" (Drewermann), vor allem dem Islam und dem tibetanischen Buddhismus und Taoismus, bewusst werden zu können
Neu ist diese Ideologie hierzulande ganz gewiss nicht. Sie ist nur die Wiederkehr des antisemitischen deutschen Christentums nun im postfaschistischen Gewand der Tiefenpsychologie vom kollektiven Unbewussten. Aber auch darin hatte Drewermann schon einen Vorgänger, nämlich C.G. Jung, der seine Tiefenpsychologie von den im kollektiven Unbewussten hausenden Archetypen den Nazis 1933 bis 1939 als Paradigma für die "germanische Psychologie" anbot mit der Begründung, dass sie vom Geist des Judentums, der Psychoanalyse Freuds, völlig frei sei. Auf diese Tiefenpsychologie, die zur Grundlage für die "germanische Tiefenpsychologie" geworden wäre, wäre es nach C. G. Jung gegangen, rekurriert Drewermanns Religions- und Gottesauffassung. ....

Heinz Gess




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