Willkommen im Kritiknetz
Sozialpolitik Antizionismus Faschismus Ideologiekritik Judentum_und_Emanzipation Antisemitismus Soziologie Literatur Bildungspolitik Rassismus Kritische_Theorie Neue_Rechte Kritik_der_Politischen_Ökonomie Nahostdebatte Rezension Staatskritik Musik Sozialarbeit Islamismus Neo-Faschismus Kultur Völkisches_Denken Rassismus Hochschulpolitik Religionskritik Psychologiekritik

Die zentrale "Botschaft" des sudanesischen Reformers Mahmud MuhammadTaha in der von ihm konzipierten "Zweiten Botschaft des Islam"

Details
Geschrieben von: Assia Harwazinski
Kategorie: Religions- und Ideologiekritik
Veröffentlicht: 22. Juli 2008
Zugriffe: 13057
Der sudanesische Reformer Mahmud Muhammad Taha wurde unter Präsident Numeiri am 18. Januar 1985 hingerichtet. Der Vorwurf lautete Abfall vom wahren Glauben, nach dem islamischen Religionsrecht ein todeswürdiges Verbrechen.
Tahas Verbrechen bestand in einer eindringlichen, scharfsinnigen Auseinandersetzung mit den koranischen heiligen Texten. In ihr kam Taha zu Schlüssen, die die Forderung nach politischer Emanzipation des Glaubens vom Staat und umgekehrt einschließen. Dies freilich nicht durch Übernahme von Gedankengängen, die den Schriften äußerlich sind, sondern durch eine konsequente inner-religiös-philosophische Argumentation bei gleichzeitiger Wahrung des Glaubens und grundsätzlicher Aufrechterhaltung des Gottes-Begriffs. Er stellt den heiligen Grundlagentext radikal in Frage, behält ihn aber zugleich grundsätzlich bei.
Deshalb birgt Taha´s Ansatz eine sehr viel stärkere Möglichkeit für Muslime, sich dem säkularen Konzept der Menschenrechte anzunähern als jeder andere Ansatz innerhalb des islamischen Denk-Spektrums. Taha kommt mit seiner Trennung der Sphären (erste und zweite Botschaft des Islam/Unterscheidung zwischen Islam und "iman" = Glaube) der Bedeutung und Interpretation, "dass die Religion frei von staatlichen Einmischungen, der Staat frei von religiöser Bevormundung und die persönliche Gewissensfreiheit gegenüber beiden, Staat wie organisierter Religion, frei ist", am nächsten. Genau hier liegt das Freiheitspotential des säkularen Menschenrechtskonzepts. Zugleich ist das im Menschenrechtsdenken beabsichtigte säkulare Recht zwar ein von religiöser Begründung unabhängiges, keinesfalls aber ein antireligiöses Recht, sondern eines, das tatsächliche Religionsfreiheit (einschließlich des Religionswechsels) durch die Reduktion des Totalitätsanspruchs der Religion/en erst ermöglicht." (Assia Harwazinski)
Assia Harwazinski erinnert in diesem Essay an Muhammad Taha, den mutigen Kämpfer für dfie politsche und menschliche Emanzipation und stellt seine kritische religiös-philosophische Auseinandersetzung mit dem orthodoxen Islam, deretwegen er von Numeiri zun Tode verurteilt wurde, vor.
Heinz Gess.


Link zum Artikel (PDF): "Die zentrale "Botschaft" des sudanesischen Reformers Mahmud MuhammadTaha in der von ihm konzipierten "Zweiten Botschaft des Islam"". Klicken Sie bitte hier.
Vorheriger Beitrag: Der Mord an van Gogh und die deutsch-christliche Ideologie Zurück Nächster Beitrag: Der mit den Wölfen heult. Über die deutsche Kumpanei mit dem Islamismus Weiter

Weitere 800 Beiträge seit 2005 finden Sie in den Kategorien
am rechten Webseitenrand.

Suche


Erweiterte Suche

Kritische Theorie der Gesellschaft

  • Kritische Theorie als Paradigma
  • Ideologiekritik
  • Antisemitismus, Antizionismus
  • Kritik der Politischen Ökonomie, Staatskritik
  • Faschismus, Völkisches Denken, Neue Rechte
  • Soziologie
  • Kultur, Literatur, Musik

Politische Eingriffe

  • Israelkritik, Nahost
  • Religions- und Ideologiekritik
  • Neofaschismus, Rassismus
  • Bildungspolitik
  • Sozialpolitik, -arbeit
  • Kurztexte

Rezensionen

  • Politische und kulturkritische Eingriffe
  • Wissenschaft

Gastbeiträge

  • Beiträge anderer Zeitschriften
  • Beiträge anderer Webseiten

Gesammelte Schriften

  • Zeitschrift für Sozialforschung
  • Walter Benjamin - Gesammelte Schriften
  • Marx-Engels Werke
  • Sigmund Freud - gesammelte Werke

Links

  • Links zu politischen Eingriffen
  • Wissenschaftliche Links
  • Adorno - mon amour! Zur Dialektik der 68er
  • Max Horkheimers Sicht der "traditionellen und kritischen Theorie "
  • Jargon der Eigentlichkeit. Zur Deutschen Ideologie
  • Gegenaufruf gegen den demagogischen Aufruf „Rassisten sind eine Gefahr, nicht Muslime“.
  • Der mit den Wölfen heult. Über die deutsche Kumpanei mit dem Islamismus

Newsletteranmeldung

Login

  • Passwort vergessen?
  • Benutzername vergessen?
  • Registrieren

Diskutieren

Leserinnen und Leser des Kritiknetzes haben die Möglichkeit, alle Artikel in der Facebookseite des Kritiknetzes zu diskutieren.





Home  |  Impressum  |  Datenschutzerklärung  |  Kritik - Eine Einführung  |  Mitarbeit  |  RSS