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Zur Kritik des Identitätsbegriffs

Details
Geschrieben von: Daniel Sanin
Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
Veröffentlicht: 12. April 2006
Zugriffe: 18959
Eine Analyse im Spannungsfeld von Subjektivität und Kollektivität
Niethammer (op.cit.) schreibt im Rückblick über den größten gemeinsamen Nenner der "disparaten Wurzelstrukturen des Leitbegriffs 'kollektive Identität' und das in ihm Verschlüsselte", daß es sich dabei "um wissenschaftsförmige, magische Formeln handelte, in denen etwas unsagbar Wesentliches zugleich betont und verborgen wurde. […] Der Strukturlosigkeit des Begriffs war nur ein einziger fester Kern mitgegeben: die Abgrenzung vom Nicht-Identischen, in welcher Bestimmung auch immer, und insofern ist er im Kern auf Konflikt hin angelegt. Im Fall des kollektiven Konflikts verflüchtigt sich jedoch die situative Vagheit subjektiver Balancen und muß mit der beinharten Notwendigkeit des Sozialen durch objektivierende Kriterien der Inklusion und Exklusion ersetzt werden.
Im Zuge der Steigerung einer Konfliktdynamik werden sich dabei nur Letztbegründungen bewähren, die es im Bereich von Geschichte und Gesellschaft nicht gibt und für die deshalb auf Glaubensüberlieferungen oder scheinbar natürliche Gegebenheiten, grob gesprochen: auf Religion und Rasse, zurückgegriffen werden muß. Insofern ist kollektiver Identität die Tendenz zum Fundamentalismus und zur Gewalt inhärent." (ebd., S.625)
Das positive Sprechen von 'Identität', läßt, ohne dass die BedienerInnen des Diskurses, also die Menschen dies beabsichtigen müssen, die Hunde von der Leine. Ich bringe noch einmal das hierzu nahtlos passende Adornosche Zitat: "Es gehört zum heillosen Zustand, daß auch der ehrlichste Reformer, der in abgegriffener Sprache die Neuerung empfiehlt, durch Übernahme des eingeschliffenen Kategorienapparates und der dahinter stehenden schlechten Philosophie die Macht des Bestehenden verstärkt, die er brechen möchte. Die falsche Klarheit ist nur ein anderer Ausdruck für den Mythos. Er war immer dunkel und einleuchtend zugleich. Seit je hat er durch Vertrautheit und Enthebung von der Arbeit des Begriffs sich ausgewiesen." (Horkheimer & Adorno, op.cit., S.4)



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