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Über den Zusammenhang von Gerechtigkeit und Rache, Tugend und Terror

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Geschrieben von: Hendrik Wallat
Kategorie: Ideologiekritik
Veröffentlicht: 01. Dezember 2025
Zugriffe: 262

Exkurs zur Kritik des (pseudo-progressiven) Moralismus bei Nietzsche und Hegel

Der Ausgangspunkt dieses Essays ist die Einsicht von Marx und Engels in ihrem Essay Die Heilige Familie: Moral, die den Körper diszipliniert und die Sinne austreibt, dient nicht der Freiheit, sondern der Herrschaft. Von hier aus rekonstruiert Wallat die vergiftete Liaison von Moralismus und Fortschrittsrhetorik, wie sie heute den Diskurs vieler pseudo-progressiver Milieus prägt.

Im Zentrum steht die doppelte Kritik zweier äußerst unterschiedlicher, einander zugleich widersprechender und zugleich ergänzender Denker: Friedrich Nietzsche und Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Nietzsche seziert die dunklen Wurzeln der Gerechtigkeitstugend: Ressentiment, Rache, Askese und ein Wille zum Nichts, die sich als Mitleid, Gleichheitspathos oder Opfermoral maskieren. Seine Analysen des Martyriums, der Opfer-Inszenierungen und der moralischen Hass-Lust auf das Schöne werden als Symptome eines missglückten Zivilisationsprozesses lesbar, der in moralistische Überheblichkeit und Selbstvergiftung umschlägt.
Hegel wiederum ist für Hendrik Wallat kein versöhnlicher Theoretiker konkreter Freiheit, sondern ein radikaler Kritiker der pseudo-moralischen Weltanschauung und des „Terrors der Tugend“. Seine Analysen des reinen Gewissens, der Gesinnungsethik und des Tugend-Fanatismus helfen zu verstehen, warum moralische Reinheitsansprüche so oft autoritäre, ja zerstörerische Konsequenzen zeitigen – insbesondere dann, wenn sie die Wirklichkeit einer abstrakten Sittlichkeit unterwerfen wollen.
Der Essay führt beide Linien produktiv zusammen: Nietzsches genealogische Sezierung der 'moralischen Triebe' und Hegels Kritik des subjektivistischen Gewissens eröffnen gemeinsam einen Blick auf die Schattenseiten des schlechten Moralismus, der den Weg zur Befreiung verstellt. Gegen moralische Überheblichkeit und Tugendterror setzt der Text eine emanzipatorische Wendung: Erinnerung statt Rache, Sinnlichkeit statt Askese, Autonomie statt normativer Bevormundung – und eine Kritik, die Moral von Moralismus scheidet, um Freiheit überhaupt erst wieder denkbar zu machen.
(Heinz Gess)

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