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Ahmadinedschads Antisemitismus und der gegenwärtige Krieg

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Geschrieben von: Matthias Küntzel
Kategorie: Israelkritik, Nahost
Veröffentlicht: 07. August 2006
Zugriffe: 9848
 

In einer Zeit, wie der gegenwärtigen, in der ein von der Hizbollah provozierter Krieg mit Israel tobt, zahlt sich die jahrelange Investition in den Antisemitismus jedoch aus. Wenn Israels Armee sich wehren muss, ist das Resultat für keine Seite schön. Entscheidend ist, in welchen Kontext man die neuen Fernsehbilder stellt. Wenn bei Zuschauern die emotionale Infrastruktur des Antisemitismus mittels jahrelanger Berieselung bereits fest verankert ist, versteht sich die "Deutung" jener Fernsehbilder von selbst: Massenweise wird so ein eliminatorischer Hass auf Israel abgerufen und mobilisiert.

Die restliche Welt aber, die von jener islamistischen Gehirnwäsche weder etwas weiß noch etwas wissen will, erkennt lediglich, dass ein massenhafter Aufschrei gegen Israel im Gange ist und interpretiert diesen Aufschrei als den lediglich jüngsten Beweis, dass Israel seine Nachbarn terrorisiert.So wird nicht zuletzt über den Umweg der "arabischen Straße" nicht die Politik des Angreifers, sondern die des Angegriffenen delegitimiert: Scheich Hassan Nasrallah, der Führer der Hizbollah und Verantwortliche für Al-Manar, kann zufrieden sein.
Er tritt derzeit im eigenen Sender wie ein lieber kluger Onkel mit Turban und mit leiser Stimme auf - eine Inszenierung die sein eigentliches Anliegen verdeckt: "Israel ist ein Krebsgeschwür in dieser Region", doziert er, "und wenn ein Karzinom entdeckt wird, muss es ausgemerzt werden."[4] Die Schwäche der Israelis, so Nasrallah im Mai 2006, sei ihre unbedingte Liebe zum Leben, während die Stärke der Hizbollah "in ihrer Bereitschaft liege, ihr Blut, ihre Seelen, ihre Kinder, Väter und Familien für die Ehre der Nation zu opfern." Niemals werde Hizbollah "von ihrer Verpflichtung zum Heiligen Krieg zurücktreten.[5]

Der gegenwärtige Krieg zeigt erneut, welch" entsetzliche Eskalationen der islamische Judenhass zur Folge hat. Ohne den energischsten Kampf gegen den Antisemitismus in der islamischen Welt wird Frieden im Nahen Osten nicht möglich sein. Während aber die Genese und die Erscheinungsform des arabisch-islamischen Antisemitismus in zahlreichen Studien aufgearbeitet ist, ist der von Ahmadinejad und Nasrallah verbreitete schiitische Antisemitismus bislang nur wenig erforscht.[6] Vielfach wird gar bestritten, dass es einen Antisemitismus im Iran überhaupt gibt.

Diesen Zweifel artikuliert beispielsweise Baham Nirumand, der wohl bekannteste und einflussreichste Exiliraner in der Bundesrepublik.[7] Nirumand erwähnt zwar Ahmadinejads Aufruf, Israel auszulöschen sowie dessen Holocaust-Leugnung. "Mit Antisemitismus", fährt der Autor fort, "haben diese Attacken wenig zu tun. Im Iran gäbe es dafür auch keine Basis, denn seit zweieinhalbtausend Jahren leben die iranischen Juden hier mit anderen Gläubigen zusammen; selbst im islamischen Gottesstaat sind sie als Glaubensgemeinschaft voll akzeptiert und im Parlament durch gewählte Abgeordnete vertreten. Ahmadinedschad hat sich bisher auch noch nie gegen Juden als solche gewandt, sondern vor allem gegen die ,zionistische Besatzungsmacht" Israel."[8]

Mit dieser beschwichtigenden Position, die den vermutlich wichtigsten Beweggrund des gegenwärtigen Krieges verwischt, steht Nirumand in der deutschen publizistischen Landschaft nicht allein. Wie grundlegend falsch seine Annahmen sind, werden die folgenden Abschnitte zeigen.




Link zum Artikel (PDF): "Ahmadinedschads Antisemitismus und der gegenwärtige Krieg". Klicken Sie bitte hier.

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