Der Mügelner Bürgermeister hat völlig Recht: Eine Parole wie "Ausländer raus" kann (fast) jedem in Mügeln mal über die Lippen kommen. Genau das ist das Problem. Und selbst wenn der Herr Recht hätte und es in Mügeln keine organisierten Nazis gäbe (was nachweislich nicht stimmt), auch dann hätte es jederzeit zu einem solchen Vorfall kommen können. Mügeln hat, auch darin ist dem Bürgermeister zuzustimmen, kein Naziproblem - denn die Mügelner haben offenbar tatsächlich kein Problem mit Nazis. Was dem Bürgermeister als Verharmlosung ausgelegt wird, ist in Wirklichkeit die drastische Beschreibung der braunen Verhältnisse nicht nur jener Region - eines Landkreises übrigens, in dem die Partei "Die Linke" zweitstärkste Kraft ist.
In einem Land wie Deutschland, in dem sich einer Umfrage zufolge jeder Dritte als "links" bezeichnet und wo sich der gewalttätige Rassismus gleichzeitig ungebrochen austoben kann und sich das rassistische Ressentiment als derart beharrlich erweist, reicht es nicht, den Blick auf Nazi-Kameraden und -Kameradschaften zu richten.
In einem Land wie Deutschland, in dem sich einer Umfrage zufolge jeder Dritte als "links" bezeichnet und wo sich der gewalttätige Rassismus gleichzeitig ungebrochen austoben kann und sich das rassistische Ressentiment als derart beharrlich erweist, reicht es nicht, den Blick auf Nazi-Kameraden und -Kameradschaften zu richten.
Die Antifa wäre gut beraten, sich auf den Grundgedanken ihres politischen Ansatzes, den Antifaschismus, zu konzentrieren und seine wesentlichen Bestandteile herauszuarbeiten. Ihr Kampf wäre dann allerdings ein Kampf nicht nur gegen die NPD und dumpfe Skinheads, sondern gegen alle autoritären und chauvinistischen Tendenzen - ob beim Staat, bei Islamisten oder auch bei Linken.
Link zum Artikel (PDF): "Knapp vorbei ist auch daneben". Klicken Sie bitte hier.
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