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Joachim Fests Kampf. Über Historismus und Antisemitismus

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Geschrieben von: Clemens Heni
Kategorie: Wissenschaft
Veröffentlicht: 28. April 2005
Zugriffe: 10878
Fest trauert Hitler nach: „Zum Einzigartigen, das mit dem Namen Hitlers verbunden ist, gehört seine unverminderte Gegenwärtigkeit. Selbst fünfzig Jahre nach seinem Ende behauptet er eine Zeitgenossenschaft (...) Sie äußert sich in Exorzismen“. Hitler habe versäumt, so heißt es lamentierend, „dem Feldzug gegen die Sowjetunion europäischen Zuschnitt zu geben“. In einer Art Hassliebe ist Fest in seinen Hitler vernarrt, denn es zeigten sich anthropologische Gewißheiten in dessen Person, die ohne ihn nicht ans Tageslicht gekommen wären, wie Fest betont. Auschwitz gereicht Fest somit zum Beweis des Bösen, das in allen Menschen stecke. Von den 1042 Seiten seiner Hitler-Biographie behandeln läppische 6 die Vernichtung der europäischen Juden, unter dem Titel „Endlösung“, die vor der deutschen Bevölkerung, die als reines Objekt Hitlers vorgestellt wird, geheimgehalten worden sei.
Deshalb hat Fest nicht nur eine Hitler- sondern auch eine Albert Speer- Biographie verfasst und vor wenigen Wochen nachgelegt mit einem Band über Speer, in dem es um ‚die letzten Fragen geht‘, deren Antworten auch ein Massenmörder wie Albert Speer, der die letzten gut 15 Jahre seines Lebens gar in Freiheit verbringen durfte und mit Fest die ganze Zeit plauderte, nicht kenne. Fests Agnostizismus ist historistisches Einverständnis mit dem Nationalsozialismus. In diesen Tagen gab er in einer RTL Dokumentation, für die er neben Peter Kloeppel verantwortlich zeichnet, bekannt, dass die Deutschen Hitler eben gewählt hätten, weil er 1933 derjenige war, der ein Eisernes Kreuz aus dem  ersten Weltkrieg vorzuweisen gehabt hätte. Mit solchen Phantasmen lenkt Fest von der deutschen Sehnsucht nach einem nationalen Sozialismus und völkischer Homogenität ab, deren Kern, der eliminatorische Antisemitismus, allerdings auch von Hans Mommsen oder Götz Aly verleugnet wird.
In Kontrast zu diesen Sozialhistorikern jedoch beschuldigt Fest die 68er, sie seien die wahren Nazis von heute, wenn sie am Begriff der „Gesellschaft“ festhielten und nicht anthropologisch und historistisch den Blick auf die großen Männer richteten.


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