Rezension des Buch von Hannes Gießler- Furlan „Verein freier Menschen? Idee und Realität kommunistischer Ökonomie“ (zu Klampen Verlag, 2018) von Bertrand Klimmek
Aus der Rezension: "Gießler arbeitet im Buch heraus, was er – quasi als Kardinalproblem, das auch politische Fragen tangiert – den zentralen „Spannungszustand kommunistischer Produktion“ nennt: „Einerseits sollen die Arbeiter an der Basis [über ihre Produktion und ihr Leben] bestimmen, andererseits soll die Produktion als Ganzes vernünftig geregelt sein. (...)
Um wortreiche Rechtfertigungen und Erklärungen, warum „der Kommunismus“ an der Macht den Menschen nicht bescherte, was er doch versprochen hatte, waren die Kommunisten nie verlegen. Gießler jedoch begreift, redlich genug, die ausschließliche Suche nach realpolitischen bzw. -historischen Verstrickungen als Ausflucht vor der Beschäftigung mit den zentralen kommunistischen Konzepten, als Apologie: „Mögen diese Erkenntnisse [von Gießlers Studie] jene Marxisten und Kommunisten ins Grübeln bringen, die es gewohnt sind, das Scheitern des Kommunismus bzw. Sozialismus nur auf äußere Faktoren (Weltimperialismus) oder falsches Personal (Stalin) zurückzuführen.“ Gießler stellt aber auch klar, „[M]ögen diese Erkenntnisse jenen nicht als Munition dienen, die nichts für die Beweggründe des Kommunismus übrighaben.“
Den Sankt Marx jedenfalls hat Gießler bei diesem Ansinnen auf seiner Seite, hatte der doch stets „rücksichtslose Kritik alles Bestehenden“ eingefordert. Kritik hingegen, die in ihrem Wahrheitsgehalt aus falscher Opportunität (sprich opportunistischen Beweggründen) zurückstecke, sei wertlos."
Heinz Gess
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