Marx schreibt im Der achtzehnte März des Louis Bonaparte (Marx/Engels: MEW Bd. 8, S. 115) „Hegel bemerkt irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“
Helmut Dahmer ordnet in seinem Text die Gewalt, wie sie im Hamburger Scheunenviertel geübt wurde, in den historischen Kontext ein und kommt zu demselben Ergebnis: Es ist die Wiederholung einer Tragödie (der des Arbeiteraufstandes von 1923 in Hamburg), dieses Mal aber als Farce. Er schreibt: „Da nach der 150jährigen Niederlagengeschichte der Arbeiterbewegung die versteinerten Verhältnisse sich noch immer nicht zum Tanzen bringen lassen, versuchen sie (die „Schwarzen Blocks“) es mit einer eigenen Musik: mit dem Klirren des Glases, dem Knistern der Flammen und den Schmerzensschreien von Verletzten. Ihre Phantasie reicht weder dazu aus, sich die ungeheure Diskrepanz zwischen ihren theatralischen Aktiönchen und der Macht, die das Bestehende schützt, zu vergegenwärtigen, noch auch nur dazu, sich vorzustellen, was ein Pflasterstein, eine Stahlstange, eine Bohle, eine Flasche oder Brandflasche anrichten kann.“
Helmut Dahmers Kritik der Gewalt im Schanzenviertel setzt etwas andere Akzente als meine Kritik derselben Gewalt (http://bit.ly/2tk91Y2 ). Wir sind uns aber in den wesentlichen Punkten einig. Beide Texte ergänzen einander. Ich empfehle Ihnen seinen Text „Hamburger Aufstände“ zur Lektüre.
Heinz Gess
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