Rachid Boutayeb: " Wenn ich über den eifersüchtigen Gott spreche, dann meine ich vor allem den Monotheismus als Weltanschauung, als Politik und als Moral. Ich bin der Meinung, dass es mehr als einen Islam gibt, einen pluralen Islam, wie den maghrebinischen Islam oder einen monolithischen, menschenverachtenden wie den Wahhabismus, jene konservative und dogmatische Richtung des sunnitischen Islam, der den Sufismus wie die islamische Theologie ablehnt und verteufelt. Das Problem ist die Interpretation. Deshalb stimme ich in deinen Atheismus nicht ein. Ich plädiere eher für einen "spirituellen Säkularismus", wie Abdelkébir Khatibi das nannte. Auch das Wort Religion benutze ich eher wie Emmanuel Lévinas im Sinne von Begegnung, Achtung und Verantwortung gegenüber dem Anderen. Und jede Religion, die das nicht schafft, hat meiner Meinung nach ihren Namen nicht verdient."
"Merkur Märzheft 2010, Nr. 730 (Zitate des Monats)
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