in ihren Beziehungen zu Deligitimierungskampagnen Israels
Klaus Faber stellt sehr kenntnisreich und übersichtlich verschiedene Varianten des islamisch geprägten Antisemitismus und ihr Verhältnis zur anhaltenden Delegitimierung Israels vor.
Zum Kontext dieser Antisemitismusvarianten gehört auch das neue, u. a. im UN-Rahmen propagierte Schlagwort von der „Islamophobie“, das bekannte bundesdeutsche Sozial-wissenschaftler wie Heitmeyer kritiklos aufgegriffen haben. Der vage Begriff wird unter anderem vom Berliner Instut für Antisemitismusforschung unter Leitung von Benz so interpretiert, als sei Islamophobie ein funktionales Äquivalent für Antisemitsmus und Antisemitismus durch Islamopahobie ersetzbar. Außerdem soll mit dem Begriff nach der Absicht muslimischer Diskursteilnehmer in den Vereinten Nationen auch eine berechtigte Kritik an islamischen Herrschaftsverhältnissen durch Stimatisierung der Kritik abgewehrt werden
Die von Faber dargestellten Besonderheiten der Antisemitismuskonzeptionen liegen jedoch in keinem Fall auch nur annähernd in gleicher oder vergleichbarer Weise bei den durchaus vorhandenen Versionen von Islamabneigung oder -diskriminierung vor."(Faber)
Was ist zu tun?
Es sollte nach Faber an zwei Punkten angesetzt werden:
1. "muss der ideologische und in der realen Kommunikation bestehende Zusammenhang zwischen den verschiedenen Antisemitismus-Erscheinungen, rechts, links und in der Mitte der deutschen Gesellschaft, in muslimischen Staaten und Gesellschaften, in Teilen der Migrantenmilieus in Deutschland, bei 'Islamisten', anderen Muslimen oder Christen gesehen und bekämpft werden.
Alle diese Strömungen sind historisch miteinander verbunden; sie stehen partiell in einem Kooperationszusammenhang, wie z. B. antiisraelische Demonstrationen immer wieder deutlich machen." (Faber)
2. "muss die Antisemitismus-Gefährdung in ihrem aktuellen Schwerpunkt richtig bewertet werden. Sie liegt heute beim neuen, antiisraelischen Antisemitismus und bei den aus diesem Milieu in der westlichen und der islamischen Welt lancierten Kampagnen zur Delegitimierung Israels. Diese Delegitimierung zielt im ersten Zug auf die Behinderung und Schwächung der jüdischen Selbstverteidigung. Ihr weiter gehendes Ziel ist die Auslöschung
Israels." (Faber)
Diesem Revisionismus entgegen zu wirken, muss die Hauptaufgabe der Antisemitis-musbekämpfung hier und heute sein. Es muss verhindert werden, dass die legitime und gerechtfertigte Praxis von Juden, ihre politische Emanzipation in einem eigenen demokratischen Staat zu verwirklichen und damit zugleich ein Asyl für Juden vor dem antisemitischen Hass zu schaffen, das seinen Schutz nicht mehr allein dem Wohlwollen von Nicht-Juden überlässt, sabotiert und zunichte gemacht wird. "Wir müssen (..) die Delegitimierer Israels delegitimieren." (Faber)
Heinz Gess (in Anlehnung an den Vortragstext)
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