Unter den als Dienstleistungsangeboten offerierten Hilfen verbergen sich nicht selten die alten Probleme einer janusköpfigen Sozialen Arbeit, der der Zwang als ultima ratio nicht fremd war. Sie werden meist nur nicht als solche in den professionellen Diskussionen thematisiert, weil der Soazialarbeiter sich nur zu gern als Helfer darstellt, der nur dem "wahren Interesse des Klienten, den er gerne als "Kunden" versteht dienstbar ist. Angesichts der keineswegs zwanglosen Praxis der Sozialen Arbeit wird hier der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen zu "Hilfe" überredet, sie aufgedrängt oder, durch entsprechende Sanktionen erzwungen wird, thematisiert und ihr auch empirisch, bezogen auf die damit erzielten Wirkungen, nachgegangen werden. Intention ist dabei eine der "Sache" angemessene Diskussion der Ambivalenzen der Sozialen Arbeit - in Theorie und Praxis, von außen betrachtet und von innen beleuchtet.
(nach dem Vorwort zur Veranstaltung "Freiwilligkeit und Zwang"
"Erstens: Die aktivierende Bearbeitung des Problems Arbeitslosigkeit verstärkt im Verhältnis zwischen Amt und Erwerbslosen die asymmetrische, herrschaftliche Beziehung. Mit der Erhöhung der Entscheidungsmacht des Fallmanagements deutet sich ein modernisierter Paternalismus an. Die Arbeitslosen müssen aktiv in ihrer unterworfenen Stellung partizipieren.
Zweitens: Wichtig erscheint mir die Wahrnehmung einer Parallelentwicklung: Es gibt eine Tendenz zu mehr Zwang und Verpflichtung ("Fördern und Fordern"; "Keine Leistung ohne Gegenleistung"; "Jede Arbeit ist besser als keine") und es gibt eine Tendenz zur Einführung neuer Instrumente zum screening und zur Steuerung der individuellen Fälle: Profiling, Assessment als Verfahren, mit denen die individuellen Voraussetzungen ermittelt werden; die Eingliederungsvereinbarung als Verfahren der In-Pflicht-Nahme der einzelnen Arbeitslosen; Fallmanagement mit flexiblem Sanktionsinstrumentarium zur Verhaltenssteuerung. Drittens: Arbeitslosigkeit wird auf das Problem misslingenden matchings und der Vermittlung reduziert.
Link zum Artikel (PDF): "Mit Zwang zur Arbeitsmarktintegration?". Klicken Sie bitte hier.
"Erstens: Die aktivierende Bearbeitung des Problems Arbeitslosigkeit verstärkt im Verhältnis zwischen Amt und Erwerbslosen die asymmetrische, herrschaftliche Beziehung. Mit der Erhöhung der Entscheidungsmacht des Fallmanagements deutet sich ein modernisierter Paternalismus an. Die Arbeitslosen müssen aktiv in ihrer unterworfenen Stellung partizipieren.
Zweitens: Wichtig erscheint mir die Wahrnehmung einer Parallelentwicklung: Es gibt eine Tendenz zu mehr Zwang und Verpflichtung ("Fördern und Fordern"; "Keine Leistung ohne Gegenleistung"; "Jede Arbeit ist besser als keine") und es gibt eine Tendenz zur Einführung neuer Instrumente zum screening und zur Steuerung der individuellen Fälle: Profiling, Assessment als Verfahren, mit denen die individuellen Voraussetzungen ermittelt werden; die Eingliederungsvereinbarung als Verfahren der In-Pflicht-Nahme der einzelnen Arbeitslosen; Fallmanagement mit flexiblem Sanktionsinstrumentarium zur Verhaltenssteuerung. Drittens: Arbeitslosigkeit wird auf das Problem misslingenden matchings und der Vermittlung reduziert.
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