Glaubt man den vielen Hobbytibetologen in Deutschland und weltweit, dann sind die Chinesen schuld. Während die chinesische Präsenz im heutigen Tibet unterschiedslos als übel, böse und schlecht verdammt wird, erscheint das "alte Tibet", womit Tibet bis 1950 gemeint ist, als ein Paradies der Friedfertigkeit, des ökologischen Bewußtseins und der spirituellen Reife. Der jahrhundertealte Einfluß des Buddhismus, so die westlichen Tibetfreunde, habe Tibet zu einer einzigen Weihestätte der humanen Perfektion geläutert, und wären die Chinesen nicht mit brutaler Gewalt über das derart gebenedeite Völkchen der Tibeter hergefallen, hätte es auch weiterhin seine segensreichen Wirkungen entfalten können. Die Phantasien über ein wundersames Shangrila über den Wolken, bewohnt von lauter lächelnden, friedfertigen Buddhisten, finden ihren zentralen Fluchtpunkt in der Person des Dalai Lama, der in einer nichtendenwollenden Welttournee die Öffentlichkeit über die Lage in Tibet "aufklärt".
Seine Anhänger betrachten ihn als die sinnbildliche Verkörperung all ihrer Sehnsüchte nach Frieden, Harmonie und Spiritualität, und lesen ihm seine Botschaft von den Lippen ab. Für ihn ist er der Garant eines besseren, ja des besten nur denkbaren Tibets, wenn er nicht gleich ganz als die letzte Hoffnung für diesen Planeten betrachtet wird. Leider ist das alles Unsinn. "Dalai Lama - Fall eines Gottkönigs", ein Buch des kritischen Psychologen Colin Goldner erklärt, warum.
Link zum Artikel (PDF): "Ein ungeheures Lächeln ". Klicken Sie bitte hier.
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