Kritiknetz - Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft (ISSN 1866-4105)
Herausgeber: Prof. Dr. Heinz Gess
Beirat: Prof. Dr. Helmut Dahmer, Prof. Dr. Norbert Rath, Dr. Hendrik Wallat
Das Reich der Freiheit – eine Verwaltung von Sachen?
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Ungelöste Probleme sozialistischer Vergesellschaftung bei Marx und Engels
Der Artikel diskutiert die autoritären und positivistischen Elemente in den Schriften von Marx und Engels, insbesondere in Bezug auf das Konzept des "Reichs der Freiheit". Diese Konzepte und Lösungen weckten die Motivation zur revolutionären Tat, führten jedoch zur Verzerrung der negativen Kritik und bildeten die Grundlage für den späteren "wissenschaftlichen Sozialismus" der bolschewistischen Partei. Die Verzerrung der marxschen Kritik in eine positivistische Theorie war jedoch bereits im Originalwerk von Marx und Engels angelegt und wurde zur dominanten Praxis der Umsetzung der Kritik. Diese schlechtere Möglichkeit setzte sich unter Stalins totalitärer Herrschaft durch und führte letztendlich zum Zusammenbruch des autoritären technokratischen Sozialismus in Europa in den 90er Jahre.
Von der Morgenröte des Vermittlungs-Götzen zur Lehrerdämmerung
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- Geschrieben von Gerhard Schweppenhäuser
- Kategorie: Bildungspolitik
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oder: Wie man mit dem Hammer über die Zukunft unserer Bildungs-Anstalten philosophiert
Der folgende Essay von Gerhard Schweppenhäuser hat Christoph Türckes Kritik der Ideologie der verselbständigten ‚totalen Vermittlung‘ zum Thema. Für sie ist die verselbständigte gesellschaftliche Vermittlung das funktionale Äquivalent für Gott. Die totale Vermittlung ist der Fetischgott des in Kompetenzmodule ohne inneren Zusammenhang zerstückelten Bildungs- und Wissenschaftsbetriebes. Der falsche immanente Gott erscheint im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb als allgemeine Didaktik für den Erwerb von verwertbaren Kompetenzen oder Wissenswaren.
Anpassung und soziale Freiheit
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Kritik des „progressiven“ Angriffs auf das autonome Subjekt
In einem immer schnelleren Takt erscheinen Bücher von „Progressiven“, die den Restbeständen liberaler Vergesellschaftung den Kampf ansagen und es auf jenes autonome Subjekt abgesehen haben, dessen individuelle Erscheinungen ohnehin in einem zunehmenden Maße vom Fortschritt kapitalistischer Krisen-Vergesellschaftung unter Druck gesetzt werden. Die „Progressiven“ spielen zu dieser real-gesellschaftlichen Regression die ideologische Begleitmusik.
Die konformistische Rebellion des Abolitionismus von Daniel Loick und Vanessa E. Thompson
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- Geschrieben von Thomas Land
- Kategorie: Faschismus, Neue Rechte, Völkisches Denken
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Wie der Politaktivismus die theoretische Begriffsbildung ruiniert
Verkürzte Kapitalismuskritiken gibt es wie Sand am Meer. Die Eigenart abolitionistischer Kapitalismus- und Gesellschaftskritik besteht darin, die manifeste Gewalt der repressiven Staatsapparate sowie die (rassistischen) Auswahlkriterien ihrer bevorzugten Opfer(-gruppen) zu kritisieren, ohne die Zwecke staatlicher Institutionen und deren funktionale Zusammenhänge zu verstehen - was einen Begriff des kapitalistischen Staates voraussetzen würde. Die begriffslose und isolierte Betrachtung staatlicher Organisationen mündet in einer Dämonisierung der Täter(-organisationen), die ihre Entsprechung in der Heroisierung der Opfer(-gruppen) findet.
Das sittliche Antlitz der Revolution. Aporien der Befreiung.
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Ideologiekritik
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Eine ausführliche Würdigung des politischen Hauptwerks des linken Sozialrevolutionärs Isaak N. Steinberg.
Isaak Nachman Steinberg kämpfte in der Oktoberrevolution 1917 auf Seiten der linken Sozialrevolutionäre auf Seiten der revolutionären Koalitionsregierung von Bolschewiki und linken Sozialrevolutionären. Er wurde für wenige Monate erster Justizkommissar der revolutionären Regierung. Als Volkskommissar für Justiz kämpfe er erfolglos gegen die extralegale Gewalt der Tscheka. Sein Bruch mit den Bolschewiki brachte ihm eine Haft im Butyrki-Gefängnis ein und zwang ihn ins Exil. Dort erschien 1923 in Berlin sein Buch „Das sittliche Antlitz der Revolution“.
Transformation der praktischen Philosophie in kritische Theorie der Gesellschaft?
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- Geschrieben von Frank Kuhne
- Kategorie: Kritik der Politischen Ökonomie, Staatskritik
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Zum Problem der normativen Grundlage des Kapitals und der Kritischen Theorie
Für eine kritische Theorie der Gesellschaft ist die eigene normative Grundlage problematisch. Der Text skizziert das Problem zunächst anhand eines Vergleichs des von Kant explizierten kategorischen Imperativs mit den so genannten kategorischen Imperativen, die sich bei Marx und Adorno finden. Er zeigt sodann, dass die kritische Theorie des Kapitals entgegen mancher marxschen Äußerung nicht als eine positive materialistische Wissenschaft aufzufassen ist. Sie sperrt sich gegen eine solchen Interpretation. Dieser Sachverhalt kann allerdings nur dann eingesehen werden, wenn zwischen dem „marxschen Denken“ und der Kapitaltheorie unterschieden wird. Das Gros der Interpreten möchte diesen Unterschied nicht machen.
Aleksandr Dugins Kreuzzug gegen den Liberalismus und seine Verbindungen nach Deutschland
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- Geschrieben von Andreas Umland
- Kategorie: Neofaschismus, Rassismus
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Über den Meisterdenker der neofaschistischen „konservativen Revolution“ (Armin Mohler) in Russland und russischen Medienstar Aleksander Dugin sowie seinen Einfluss auf die russische Politik unter dem Führer Putin haben Andreas Umland (2014) und ich im Januar 2020 im Kritiknetz geschrieben. Was den neuen Essay von Andreas Umland von den beiden zuvor genannten unterscheidet, ist die Untersuchung der Verbindung des neofaschistischen russischen Meisterdenkers und seiner Theorie nach Deutschland.
Vom Nutzen und Nachteil der Scholastik für den kritischen Materialismus.
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Wissenschaft
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Essay zu Gerhards Scheits Mit Marx. 12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie
Mit dem Buch „Mit Marx. 12 zum Teil scholastische Versuche zur Kritik der politischen Ökonomie“ hat Gerhard Scheit, so Wallat, „eine an Gedankenreichtum geradezu übersprudelnde Studie“ vorgelegt. Ihr soll im Rahmen des Projekts „Dialektik der Aufklärung“ eine zweite Studie „mit Marx gegen Heidegger“ folgen. Scheits Buch sei voll gelehrter Hinweise auf die Geschichte der Philosophie, die Psychoanalyse, die Literatur und die Musik. Es sei unmöglich, Scheits Argumentation wegen ihres „überbordenden Gedankenreichtums“ im Einzelnen wiederzugeben. Er gebe Anlass für unzählige Diskussionen, die dem Buch zu wünschen wären. Der Rezensent beschränkt sich dehalb nach der Skizzierung des Argumentationsganges der Studie aus der Fülle der möglichen Diskussionen auf zwei Punkte:
Staatszerfall, Rackets und Autoritarismus
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- Geschrieben von Thorsten Fuchshuber
- Kategorie: Soziologie
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Russland als Racketstaat
Im folgenden Text von Thorsten Fuchshuber (1) geht es in der Hauptsache um Russland als Racket-Staat, den autoritären Charaktertypus, den der Racket-Staat benötigt und züchtet, sowie um die Rolle Putins im Racket-Staat Russland.
Fuchshuber kennzeichnet den Racket-Staat als einen Staat, in dem die Selbsterhaltung in hohem Maße prekär wird, weil sie sich allein an den unmittelbaren Interessen der herrschenden Rackets orientiert. Das führe zu Stagnation und dazu, dass der Großteil der Bevölkerung bei dieser Form der gesellschaftlichen Selbsterhaltung außen vor bleibe. Unter solchen Bedingungen gebe es ausreichend Gründe zu revoltieren. Aber das passiere in Russland nur in geringem Maße.
Postkolonialismus und Antisemitismus
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- Geschrieben von Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Das postkoloniale Paralleluniversum
„Postkoloniale und poststrukturalistische antirassistische Theorieansätze gewinnen weltweit einen immer größeren Einfluss an Universitäten, im Politik- und Kulturbetrieb sowie in sozialen Bewegungen. Das Bild, das prominente Vertreterinnen und Vertreter dieser Ansätze dabei von Antisemitismus und Holocaust einerseits, Judentum und Zionismus andererseits zeichnen, weist allerdings systematische Verzerrungen und Fehler auf: Unterschiedliche Formen und Radikalitätsgrade der begrifflichen Entspezifizierung oder Verharmlosung von Antisemitismus, der Relativierung der Shoah sowie der Dämonisierung Israels und des Zionismus sind dabei festzustellen.“ (I. Elbe)
In den Fängen der Totalität
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
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Eine Kritik an Georg Lukács‘ bolschewistischem Hegel-Marxismus
Anders als Horkheimers und Adornos kritische Theorie, die immer auch eine Kritik der idealistischen und herrschaftsaffirmativen Implikationen der Dialektik Hegels gewesen ist, der sie gleichwohl viel verdankte, und die auch die marxistisch-materialistische Version der positiven geschichtsphilosophischen Dialektik von ihrer Kritik nicht verschonte, reproduzierte Georg Lukács nach Hendrik Wallat nur diese Dialektik im materialistischen Gewand. Lukács‘ Totalität sei vor allem „eine normativ-geschichtsphilosophische Kategorie“ (Wallat), die dem „romantischen Antikapitalismus“ (Lukacs) entstamme. Sie bleibe für Geschichte und Klassenbewußtsein konstitutiv. Lukács sei überzeugt, „im bolschewistischen Marxismus und der leninistischen Kommunistischen Partei jene Theorie-Praxis-Einheit gefunden zu haben, die aus der ursprünglichen Träumerei“ (Wallat), geschichtsphilosophisch gesichert, in einem langwierigen Prozess Realität werden lässt.
Marcuse, Osterkamp oder Foucault?
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- Geschrieben von Heiko Bolldorf
- Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
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Zur Diskussion zwischen Freudo-Marxismus, Kritischer Psychologie und Poststrukturalismus
In den 1930er Jahren suchten marxistische Intellektuelle eine Antwort auf die Frage, woher die autoritären Tendenzen der Massen kommen. Warum schließen sich die Massen, statt ein überlebtes, ihren Interessen schadendes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem abzuschaffen, so bereitwillig reaktionären bis faschistischen Bewegungen und Organisationen an?
In den Protesten der Studentenbewegung der 60er Jahre wurde diese Frage wieder aufgegriffen und mit drei Theorien beantwortet: 1. dem Freudo-Marxismus der kritischen Theorie der Gesellschaft, 2. der kritischen Psychologie von Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp, 3. der Machttheorie von Michel Foucault.
Judith Butlers antizionistische Radikalisierung und deren post-nationalsozialistische Rezeption
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- Geschrieben von Ljiljana Radonić
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Den folgenden Essay von Ljiljana Radonić veröffentliche ich im Kritiknetz sehr gerne, weil er bekräftigt, was ich über Judith Butler in meinem Protest-Artikel (2012) gegen die Preisverleihung des Adorno-Preises der Stadt Frankfurt geschrieben habe: „Judith Butler und Theodor W. Adorno im historisch-gesellschaftlichen Kontext (https://www.kritiknetz.de/antisemitismus/1161-)
Ljiljana Radonić zeigt in diesem Essay in einem klaren und deutlichen Argumentationsgang auf, dass spätestens mit dieser Abhandlung alle Wegscheiden für Judith Butler festgelegt sind: „Am Scheideweg“ hat sie sich für den Antisemitismus entschieden und für den „Ruhm in der antisemitischen Gesellschaft“ von Intellektuellen der deutschen Tischgesellschaft, wenn sie „mit Nachdruck als Jüdin ausspricht, dass die Israelis für die gegen sie gerichteten Vernichtungsversuche selbst verantwortlich seien“.
Biedermanns "sozialer Frieden"
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- Geschrieben von Heinz Gess
- Kategorie: Kurztexte
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Zur deutschen Politik in Zeiten des Krieges
Der folgende Essay hat die Vogel Strauß Politik der deutschen Regierung in der aktuellen Situation zum Gegenstand. Er zeigt auf, dass diese Politik schon seit langem herrschte und als Friedenspolitik verkauft wurde. Das rächt sich in der gegenwärtigen Situation bitter, in der offenkundig wird, dass sie dem Krieg in der Ukraine den Weg bereiten half. Schließlich macht der Artikel den Begriff des inneren "sozialen Friedens" selbst zum Gegenstand der Kritik.
"Stinkender Misthaufen"
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- Geschrieben von Heinz Gess
- Kategorie: Religions- und Ideologiekritik
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Zur Querfront in Putins Krieg
Der Kurztext handelt davon, warum Äquidistanz zu Putins Krieg oder die Verkehrung des Krieges zur Nato-Aggression gegen die Ukraine falsch ist. Für die emanziporische Linke gilt anderes.
Antiimperialistische Querfront auch in "Konkret": Der ursprüngliche Text wurde am 26. 03. 22 um eine Stellungnahme zum Konkret-Artikel (H 2, 2022) "Go East. Die Nato-Aggression gegen die Ukraine" und zur Rechtfertigung des Artikels durch die Konkret Redaktion (H3, 2022) erweitert.)
Ukraine – zwischen Krieg und Frieden
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- Geschrieben von Heinz Gess
- Kategorie: Neofaschismus, Rassismus
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Über die Wiedergeburt des differentialistischen Kulturrassismus in Putins Russland und seine Auswirkungen für die Ukraine
Im folgenden Text reflektiere ich auf die politische Legitimation des imperialen Herrschaftsanspruchs Putins, die rechts gerichtete, kulturalistisch argumentierende Ideologie vom angeblich gemeinsamen eurasischen Ursprung und Wertesystem einer authentischen eurasischen Zivilisation mit ihren verschiedenen nationalen Variationen. Ferner reflektiere ich auf die Rolle, die Deutschland in der Vergangenheit und in der Gegenwart in dem Konflikt der russischen Bedrohung der Ukraine gespielt hat und spielt.
Kapitalismus und Faschismus
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- Geschrieben von Hendrik Wallat
- Kategorie: Faschismus, Neue Rechte, Völkisches Denken
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Nach Hendrik Wallat war die Verwertung des Wertes im Nazifaschismus kein Selbstzweck: „Das Potential kapitalistischer Dynamik wurde einem höheren Zweck unterworfen: der Militarisierung der Gesellschaft und der imperialistischen Expansion.“ Der eigentliche Konkurrenzkampf war für die Naziideologie nicht ökonomischer Natur, sondern „der Kampf der Rassen. Um ihn zu gewinnen, griff Hitler durchaus in die für klassisch-bürgerliches Denken heilige Privatautonomie der Wirtschaftssubjekte ein, ohne jedoch am sozialdarwinistisch gedeuteten und affirmierten Privateigentum und am Profitprinzip prinzipiell zu rütteln. So wurde im Nationalsozialismus die freie Lohnarbeit eingeschränkt und die Realisierung des Profits erfolgte vermehrt nicht mehr über den Umweg der Privatproduktion, sondern war politischen Direktiven unterstellt, wobei nicht nur die Arbeiterschaft, sondern bisweilen auch Kapitalisten politisch drangsaliert wurden. Am Ende versuchte der Nationalsozialismus sich zunehmend eine eigene, allerdings nicht per se gegen die alten Wirtschaftseliten gerichtete sozio-ökonomische Basis zu errichten: „Die Praktiker der Gewalt werden mehr und mehr Unternehmer und die Unternehmer Praktiker der Gewalt. (Neumann 1984, 660f.)“
Gewalt und Recht
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- Geschrieben von Wolfgang Bock
- Kategorie: Kritische Theorie als Paradigma
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Direkte Aktion, Tod und Politik in Walter Benjamins „Zur Kritik der Gewalt“
Politisch denkende Menschen sehen sich am Anfang des 21. Jahrhundert mit einer Machtkonstellation und einem internationalen Aufstieg des rechten Populismus und Autoritarismus konfrontiert, die Apologeten des Fortschritts einige Jahrzehnte zuvor nicht mehr für möglich gehalten hätten. Walter Benjamin hatte dagegen eine andere Idee von politischem Fortschritt und besaß keine Illusionen darüber, dass der Faschismus in einer anderen Konstellation wieder auftauchen könne. Mit Carl Schmitt teilt Benjamin die Kritik an der parlamentarischen Demokratie. Aber aus unterschiedlicher politischer Position: wo Schmitt zurück zur vertikalen Diktatur strebt, befürwortet Benjamin einen horizontalen Anarchismus.
„das Böse, das von Niemanden begangen wurde“
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- Geschrieben von Ingo Elbe
- Kategorie: Antisemitismus, Antizionismus
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Hannah Arendts Konzept der „Herrschaft des Niemand“
Ingo Elbe rekonstruiert im folgenden Aufsatz den systematischen Zusammenhang des Denkens von Hannah Arendt nach 1945. Im Focus steht dabei das Konzept der „Herrschaft des Niemand“, das die Grundlage für die berühmte „Banalität des Bösen“ bildet. Mit einbezogen ist in dieser Rekonstruktion Arendts Totalitarismus-theorie.
Die Koalition der Ahnungslosen am Ende ihrer Afghanistan-Mission
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- Geschrieben von Helmut Dahmer
- Kategorie: Kritik der Politischen Ökonomie, Staatskritik
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Am 15. August 2021 zerriss in Afghanistan „der Schleier der kollektiven IIlusion, dass die Oasenbewohner sich die sie umgebende Weltwüste mit Geld und Waffen dauerhaft vom Leib halten könnten und dass die bedeutendste Wirtschafts- und Militärmacht das Wunder zustande bringen werde, in ein paar Jahren oder Jahrzehnten ein rückständiges und von jahrzehntelangen Kriegen verheertes Land mit Hilfe modernster Destruktionsmittel nicht nur dauerhaft zu befrieden, sondern es auch noch zu ‚demokratisieren‘“ (Dahmer). Der zerrissene Schleier bot den Oasenbewohnern die erwünschte Gelegenheit, über die desaströse Oasenpolitik neu nachzudenken und darüber endlich zu Verstande zu kommen.